Von Bernhard Loyen
Die Schlacht der Deutungshoheit ist geschlagen. Manipulativ medial gepushte Wortführer der Corona-Krise ziehen sich allmählich und strategisch vom Maßnahmen- und Bürgergängelungs-Pandemiefeld zurück. Sie werden anscheinend nicht mehr gebraucht. Die Namen bekannt, man möchte sie schnell aus dem Bewusstsein verdrängen. Eines ist ihnen garantiert, soweit keine Wunder geschehen – Stichworte: juristische Aufarbeitung und Wahrheits- und Versöhnungskommissionen –, sie werden alle weich landen und materiell ausreichend gesichert ihren weiteren Weg beschreiten.
Kurz zu den medialen Reaktionen bezüglich der am 11. Januar veröffentlichten “gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit und des Robert Koch-Instituts” mit dem Titel: “Prof. Lothar H. Wieler verlässt das Robert Koch-Institut”:
- Der Spiegel: “Er war einer der wichtigsten Strategen im Kampf gegen die Coronapandemie in Deutschland”
- Die Zeit: “Der Pandemie-Erklärer tritt ab”
- Bild-Zeitung: “Er war einer der Chef-Mahner während der Corona-Pandemie
- Karl Lauterbach (BMG): “In der Pandemie hat Deutschland Glück gehabt, mit Lothar Wieler einen so kompetenten und qualifizierten Leiter des RKI zu haben”
- Janosch Dahmen (Abgeordneter der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen): “Ein großer Verlust für das RKI und unser Land! Ohne seine Expertise hätten wir in der Pandemie deutlich schlechter dagestanden”
Gab es auch Kritik zu vernehmen, wurden widersprüchliche Original-Zitate des Krisen-Orakels aus den Archiven geholt? Die spät, aber immerhin zuletzt maßnahmenkritischere Zeitung Welt titelte:
“Der Abgang von Lothar Wieler war überfällig. Nach Lothar Wielers Abgang muss das RKI neu aufgestellt werden.”
Die sich dynamisierende, von immer mehr Menschen auch nachdrücklich eingeforderte Aufarbeitung der Jahre 2020 bis 2022 belegt in jüngsten Studien das zum Teil unerträgliche Leid gesellschaftlicher Ebenen. An erster Stelle seien dabei immer die Kinder und Jugendlichen genannt, knapp gefolgt von den Seniorinnen und Senioren im Land. Psychische, physische und materielle, also wirtschaftliche Abgründe und diesbezügliche Abstürze in das Bodenlose sind breit und widerruflich dokumentiert und sollten aufgearbeitet werden. Dabei trägt Lothar Wieler eine wesentliche Verantwortlichkeit für diese politisch-wissenschaftliche Nötigung von Abermillionen.
Exemplarisch sollen daher wenige Beispiele des Dr. Wankelmut, Hohepriester der konsequenten Widersprüchlichkeit, ausreichen, um seine Corona-Feldherren-Rolle zu belegen. Die Nachbetrachtung, also Wertung eines vermeintlichen “Heldentums” des RKI-Leiters, obliegt rein der subjektiven Betrachtung und Wahrnehmung. Es folgen Originalzitate des “kompetenten und qualifizierten Leiters des RKI”:
- 18. Februar 2020, Interview mit dem österreichischen Fernsehsender ORF in der Sendung ZIB:
Frage des Moderators: “Aber stimmt es, dass diese Atemschutzmasken gar nichts bringen?”
Antwort L. Wielers: “Ja, also es ist … im öffentlichen Raum ist das definitiv nicht angebracht (…) Eigentlich ist es ein unnützer Verbrauch von diesen Masken, wenn das in der Öffentlichkeit getragen wird (…) aber es ist wirklich nicht nützlich und es wäre besser, diese Masken für sinnvollere Einsätze zu sparen” - 28. Juli 2020, Videobotschaft L. Wielers – “Robert Koch-Institut Update zur Corona-Krise”:
“Diese Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Diese müssen der Standard sein. Die dürfen überhaupt nie hinterfragt werden. Abstandhalten, Händehygiene, und dort, wo wir Abstand nicht halten können, zusätzlich Alltagsmasken oder Mund-Nasenschutz tragen und das gilt für drinnen und draußen. Also das ist die Grundregel, die dürfte und sollte niemand mehr infrage stellen, das sollten wir einfach so tun.” - 15. Oktober 2020, Interview beim öffentlich-rechtlichen Sender Phoenix
Frage des Moderators: “Wie beurteilen sie die Wahrscheinlichkeit eines (COVID)-Impfstoffes innerhalb der nächsten sechs Monate?”
Antwort L. Wielers: “Also, wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau, wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken, aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt.” - 9. Juli 2021: Zitat aus einem Wieler-Brief an das Gesundheitsministerium:
“Das Tragen von FFP2-Masken durch Laien (z. B. beim Einkaufen, im Öffentlichen Personennahverkehr) entfaltet nach aktueller fachlicher Einschätzung keine größere Wirkung bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie als das Tragen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz (OP-Masken).” - 3. November 2021, Pressekonferenz zur aktuellen Lage der Corona-Pandemie:
“Wir werden selbstverständlich alle Menschen auf Dauer boostern müssen, um ihnen einen guten Schutz zu geben, es sei denn, sie infizieren sich und holen sich darüber einen Immunschutz.”
Ebenfalls im November 2021, einer Zeit der nachweislich härtesten Phase breiter gesellschaftlicher Ausgrenzung von Millionen Bürgern in Deutschland, lauten Zitate des “Pandemie-Erklärers” von einer der regelmäßigen Bundespressekonferenzen:
“Wenn eine 2G-Regel nicht konsequent umgesetzt wird, dann kann sie auch nicht wirken, das ist doch klar (…) Es muss Schluss sein damit, dass man diese Laissez-faire-Haltung hat (…) Eine Regel, die nicht eingehalten wird, macht keinen Sinn (…) Die Impfungen wirken sehr, sehr gut. Wir müssen jetzt die Impflücken schließen.”
Im Dezember 2021 verrät er dem Magazin Der Spiegel, dass er als RKI-Leiter auch in der Weihnachtszeit stets wachsam bleibe: “Ich gebe ja meinen Verstand nicht an der Kirchentür ab. Der Glaube gibt mir ein Fundament, ein gewisses Gottvertrauen”. Zum Thema, ob er in die Kirche gehen würde, antwortete Wieler:
“Das weiß ich noch nicht. Es wird davon abhängen, wie hoch die Inzidenzen in meiner Berliner Gemeinde sein werden und wie ein Hygienekonzept in der Kirche durchgesetzt werden soll.”
Verstand versus Glaube trifft also auf wachsame Unsicherheit und Skepsis, gepaart mit bürgerlicher Gehorsamspflicht gegenüber den selbst verschuldeten Willkür-Maßnahmen?
Zusammenfassend betrachtet alles symptomatisch bizarre Zeitdokumente eines machtausübenden Wissenschaftlers, der sich schuldig gemacht hat. Der sich nun ganz nonchalant dem Blickfeld nachweislich weiterhin leidender Bürger entziehen möchte. Die verantwortliche Politik und wohlwollenden Medien dabei applaudierend als treue und beschützende Wegbegleiter auch künftig an seiner Seite wissen kann.
Rein subjektiv? Lothar Wieler? Danke für nichts!
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