Russlands Vizeaußenminister Alexander Gruschko hat sich in einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija zu mehreren Themen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt geäußert. Gefragt nach den Plänen westlicher Länder, ihre Truppen in die Ukraine zu schicken, meint der Diplomat, dass alle Mitgliedsstaaten der NATO noch vor wenigen Monaten dies angelehnt hätten. Die Führung des Bündnisses habe mehrfach bekannt gegeben, dass seine Militärs unter keinen Umständen in dem Land eingesetzt würden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte zuvor, dass die europäischen Länder “mehrere tausend Menschen pro Land in die Schlüsselregionen der Ukraine entsenden wollen, um Ausbildungsprogramme durchzuführen und ihre langfristige Unterstützung zu demonstrieren.” In einem Interview mit der Zeitung Le Parisien sagte er, dass Europa dafür keines Einverständnisses seitens Russlands bedürfe.
Laut Gruschko würden die Berichte über die Entsendung westlicher Truppenkontingente in die Ukraine nun in Umlauf gebracht, mit dem Ziel, “die öffentliche Meinung auf die radikalsten Szenarien” vorzubereiten. Es handele sich um eine Kampagne, die darauf abziele, die Kriegspsychose zu schüren und Russland zu dämonisieren, führt er aus.
Hierbei stellt der russische Vizeaußenminister klar:
“Die Friedensförderung und die NATO sind völlig unvereinbare Dinge. Und Diskussionen zu diesem Thema sind absolut unangemessen und absurd.”
Wenn die Truppenkontingente westlicher Länder in einem Konfliktgebiet stationiert würden, würden sie zu Konfliktparteien, mit allen damit verbundenen Konsequenzen, betont Gruschko.
Mit Blick auf eine mögliche Einigung im Ukraine-Konflikt fügt er hinzu, dass, die “Frage einer internationalen Unterstützung erst dann angegangen werden kann, wenn ein Abkommen ausgearbeitet ist.” Und wenn sich die Parteien darauf einigten, dass das “Friedenspaket” eine solche Unterstützung benötige, ergebe sich ein Diskussionsthema. Er führte weiter aus:
“Dabei könnte es sich auch um unbewaffnete Beobachter, eine zivile Mission handeln, die die Umsetzung bestimmter Aspekte dieses Abkommens überwacht, oder um Garantiemechanismen.”
Russlands Außenminister Sergei Lawrow erklärte Anfang März, Moskau sehe keine Möglichkeit für einen Kompromiss hinsichtlich der Stationierung eines ausländischen Truppenkontingents in der Ukraine. Die entsprechenden Diskussionen würden von westlichen Ländern “mit offen feindseliger Absicht geführt”, meinte der russische Spitzendiplomat bei einer Pressekonferenz mit seinem simbabwischen Amtskollegen Amon Murwira in Moskau.
Sollte es dazu kommen, werde der Westen es ablehnen, Bedingungen einer friedlichen Beilegung des Ukraine-Konflikts zu vereinbaren, da die ausländischen Militärs dann “Tatsachen vor Ort” schaffen würden, betonte Lawrow.
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