Dmitri Rogosin, der Leiter der russischen Weltraumorganisation Roskosmos, hat auf seinem Telegram-Kanal vorgeschlagen, dass die in Russland betriebenen Flugzeuge das inländische Satellitennavigationssystem GLONASS an Stelle des bisher verwendeten GPS nutzen sollten. Ein entsprechender offizieller Vorschlag wird laut Rogosin am Freitag dem Verkehrsministerium und der zivilen Luftfahrtbehörde Rosawiazija unterbreitet werden.
Rogosin begründete seinen Vorschlag damit, dass die USA den Betrieb von GPS in Russland möglicherweise stören oder sogar einstellen könnten. Besonders bei Flügen in der Region von Kaliningrad, über dem Schwarzen Meer und in der Nähe von Finnland seien sogenannte Spoofing-Attacken, das heißt eine Verfälschung von Positionsangaben des Navigationssystems, zu befürchten.
Bisherige Warnungen von Roskosmos diesbezüglich seien aber von russischen Fluggesellschaften ignoriert worden, so Rogosin. Er wies auf die seit 2017 bestehende Ausrüstungspflicht für russische Kraftfahrzeuge mit GLONASS-Empfängern hin und hob hervor, dass eine Ausweitung dieser Maßnahme auf russische Flugzeuge und Flughäfen “die einzige Lösung” sei.
Weiter wies der Chef von Roskosmos darauf hin, dass GLONASS-Ausrüstung auch Signale des chinesischen Satellitennavigationssystems Beidou empfangen kann.
Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar steht die russische Luftfahrt vor zahlreichen Problemen im Zusammenhang mit Luftraumsperrungen, Verkaufs- und Leasingverbot von Flugzeugen und einem Importstopp von Ersatzteilen in Folge der westlichen Sanktionen. Nach Angaben der Zeitung Vedomosti hätten die russischen Fluggesellschaften bisher allerdings keine GPS-Störungen festgestellt.
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