In einem Interview für den Fernsehsender Rossija 1 hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow ausführlich die aktuelle Situation rund um die Ukraine-Krise kommentiert. Im Gespräch mit dem Moderator Pawel Sarubin warf der Sprecher des russischen Präsidenten unter anderem Europa vor, weiterhin Öl ins Feuer zu gießen. Die Position vieler Länder des Kontinents bezeichnete Peskow als alogisch.
“Europa muss eigentlich an einem Frieden durch und durch interessiert sein. Aber Europa spricht jetzt von einem Krieg und darüber, wie es sich selbst militarisieren soll.”
Es sei “paradoxal”, dass Europa jetzt nicht darüber nachdenke, wie sich die Grundursachen des Ukraine-Konfliktes beseitigen ließen, stellte Peskow fest. Ganz im Gegenheil: Europa habe nun vor, zu diesen Grundursachen noch Militärkontingente aus NATO-Ländern hinzuzufügen.
In diesem Kontext äußerte der Kremlsprecher sein Befremden darüber, dass die Europäer momentan 800 Milliarden Euro für ihre Aufrüstung aufzutreiben versuchten, statt dieses Geld ins Gesundheitswesen oder in die Infrastrukturentwicklung zu investieren. Die Situation sei “paradoxal”. Er könne diese “rasende militaristische Politik Europas” nicht fassen, sagte Peskow.
Insbesondere verurteilte der Kremlsprecher den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, verbündete Länder unter den Schutz der französischen Atomwaffen zu stellen. Solche Äußerungen seien gefährlich, warnte Peskow.
Gleichzeitig warb der Kremlsprecher für gute nachbarschaftliche Beziehungen. Ihm zufolge sollten die europäischen Länder eigentlich daran interessiert sein, im Verhältnis mit Moskau “alle Mauern” und Hindernisse einzureißen. Das Ziel sollte eine harmonische Entwicklung zum gegenseitigen Vorteil sein. Peskow brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es in Europa einmal wieder Politiker geben werde, die die Wichtigkeit der guten Beziehungen zu Russland verstünden.
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