Im brandenburgischen Wittenberge wurde bereits gewählt – von Schülern im Alter bis 16 Jahren. Im Jugendzentrum Wittenberge gaben 210 Jugendliche im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl am Sonntag bereits ihre Stimme ab. 14 Parteien standen zur Wahl. Klarer Sieger: die AfD mit 32,4 Prozent, gefolgt vom BSW und der SPD mit 18,1 und 15,2 Prozent.
Auch wenn das Ergebnis keine konkreten Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Landtags hat, ist es dennoch bemerkenswert. Das klare Ergebnis kam trotz einer manipulierten Diskussionsveranstaltung an einem Wittenberger Gymnasium zustande.
Im Rahmen eines “Politik-Speed-Dating” wurden Schüler eingeladen, ihre Fragen an Vertreter der Politik zu stellen. Pikant dabei ist, dass die AfD nicht eingeladen war. Dennoch konnten die Schüler auch einem AfD-Vertreter ihre Frage stellen. Die Rolle der AfD wurde von einem Sozialarbeiter übernommen, der CDU-Mitglied ist.
Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Stiftung SPI, einem Träger, der Demokratieentwicklung zu seinen Geschäftsbereichen zählt. Der Demokratie-Fake flog auf und beschäftigt nun den Bildungsausschuss des Brandenburger Landtags. Die AfD sieht das Neutralitätsgebot verletzt. Sie reichte Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Schulleiter ein. Der argumentiert, dass keine Partei einen Anspruch darauf habe, im schulischen Rahmen direkt mit Schülern zu diskutieren.
Was den Demokratieentwicklern der Stiftung SPI gut gelungen sein dürfte, ist die Vermittlung der Lektion, dass Demokratie in ihrer aktuellen deutschen Form gar nichts mit Fairness zu tun hat.
Mehr zum Thema – Die ARD fragt unter Mithilfe von Komparsen: “Ist die AfD eigentlich ein Problem?”