US-Präsident Donald Trump regt mit seiner Strafzollpolitik die Handelspartner seines Landes zu Investitionen in die USA an. In diesem Zeichen stand auch der jüngste Besuch des japanischen Finanzministers Katsunobu Katō in Washington. In der US-Hauptstadt traf er sich am Mittwoch mit seinem Amtskollegen Scott Bessent. Zuvor hatten Washington und Tokio ein Investitionsabkommen abgeschlossen, laut dem Japan im Rahmen verschiedener Projekte in dem nordamerikanischen Land 550 Milliarden US-Dollar anlegen soll.
Nach dem Treffen verbreitete das US-Finanzministerium eine Erklärung, in der es hieß, dass die beiden Seiten strategische Investitionen des asiatischen Landes in die US-amerikanische Wirtschaft erörtert hätten. Aber auch Fragen der globalen Sicherheit und die Erhöhung des wirtschaftlichen Drucks auf Russland seien dabei zur Sprache gekommen.
Auf der Plattform X schrieb Bessent, die US-Regierung erwarte von Japan, dass es seine Importe von Brennstoffen aus Russland einstelle.
Today I met with Finance Minister @KatsunobuKato1 of Japan to discuss plans for mobilizing Japan’s strategic investment in the United States through the US.-Japan trade and investment agreement.Minister Kato and I also discussed important issues pertaining to the U.S.-Japan… pic.twitter.com/penSszxj8k
— Treasury Secretary Scott Bessent (@SecScottBessent) October 16, 2025
Zuvor hatte Donald Trump die US-Verbündeten und andere Länder dazu aufgerufen, kein Erdöl bei Russland mehr zu kaufen. Seinem Plan zufolge sollen die sinkenden Einnahmen in der Brennstoffbranche den Kreml dazu zwingen, die Kampfhandlungen in der Ukraine einzustellen.
Die Regierung in Tokio weigerte sich, Bessents Forderung zu kommentieren. Am Donnerstag erklärte der Generalsekretär des japanischen Ministerkabinetts, Yoshimasa Hayashi, lediglich, dass man Bessents Worte zur Kenntnis genommen habe. Das asiatische Land werde die Situation umfassend bewerten und Entscheidungen im Einklang mit seinen nationalen Interessen treffen. Dabei werde man sich auch um einen möglichst baldigen Frieden in der Ukraine bemühen.
Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass Tokio die Frage erörtern werde, was sich in Bezug auf den Appell aus Washington unternehmen lasse.
Bislang gelingt es Japan, seine Importe von Flüssiggas (LNG) aus dem Vorkommen Sachalin-2 in Russland zu verteidigen, indem der Inselstaat auf seine Energiesicherheit verweist. Diese Lieferungen betragen neun Prozent des japanischen Gesamtimports von LNG. Im Jahr 2024 hat Japan allerdings kein russisches Erdöl mehr gekauft. Im August 2025 ist der Warenumsatz zwischen Russland und Japan um 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Dies wird vor allem auf die sinkenden Importe von LNG und Kohle aus dem eurasischen Land zurückgeführt. 56 Prozent der japanischen Gesamtimporte aus Russland entfallen nämlich auf Energieträger. Inzwischen gehen aber auch die russischen Lieferungen von Nichteisenmetallen und Getreide nach Japan zurück.
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