Das zentrale Testgelände auf dem Archipel Nowaja Semlja im Gebiet Archangelsk ist bereit, Atomtests falls nötig wieder aufzunehmen, wie Andrei Sinizyn, der Leiter der Einrichtung, gegenüber der Rossijskaja Gaseta erklärte. Er sagte:
“Das Polygon ist bereit, die Testaktivitäten in vollem Umfang wieder aufzunehmen. Es ist in vollem Umfang bereit. Das Labor und die Testbasis sind bereit. Das Personal ist bereit. Wenn der Befehl kommt, werden wir jeden Moment mit den Tests beginnen.”
Der 17. September markiert den 70. Jahrestag der Einrichtung des Testgeländes. Von 1954 bis 1990 wurden dort mehr als hundert Atomtests durchgeführt, die 94 Prozent aller von der UdSSR durchgeführten Atomexplosionen ausmachten. Die Rede ist von atmosphärischen, unterirdischen, Unterwasser-, und Bodenexplosionen.
Seit dem Zusammenbruch der UdSSR hat Russland keine Atomtests mehr durchgeführt. Auf dem Testgelände werden nich tnukleare Sprengstoffexperimente und Tests fortschrittlicher Waffen und militärischer Ausrüstung durchgeführt.
Im vergangenen Jahr hatte sich Präsident Wladimir Putin zu der Möglichkeit einer Wiederaufnahme von Atomtests geäußert. In einer Rede vor der Föderalversammlung sagte er, die Vereinigten Staaten hätten Vorschläge gehört, ihre Atomwaffen real und nicht am Computer zu testen, und deshalb sollten das Verteidigungsministerium und Rosatom “die Bereitschaft zum Testen russischer Atomwaffen sicherstellen”. Der Staatschef erklärte:
“Wir werden sicherlich nicht die Ersten sein, die das tun, aber wenn die USA einen Test durchführen, werden wir es auch tun.”
Im Oktober 2023 räumte Putin in einer Rede im Forum des Waldai-Clubs ein, dass Russland die Ratifizierung des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen zurückziehen könnte. Putin erinnerte daran, dass die USA den entsprechenden Vertrag über das Verbot von Kernwaffentests zwar unterzeichnet, nicht aber ratifiziert hätten, und schloss nicht aus, dass Russland sich “spiegelbildlich” verhalten könnte. Präsidentensprecher Dmitri Peskow betonte, die Worte des Staatschefs bedeuteten nicht, dass Moskau solche Tests plane.
Im vergangenen August behauptete der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) Rafael Grossi, dass das weltweite System der Nichtverbreitung von Kernwaffen unter dem stärksten Druck seit dem Ende des Kalten Krieges stehe und der Grund dafür sei, dass einflussreiche Staaten offen über die Entwicklung von Atomwaffen diskutierten.
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