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Nach dem 9. Mai 1945: Erlebnisse der Nachkriegsjahrzehnte in Trier – mit Bemerkungen zur Gegenwart

rtnews by rtnews
03/05/2025
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In vielen Familien wurde der Krieg kaum thematisiert – manchmal aus Scham, manchmal aus Schmerz. Diese Erinnerungen erzählen von verschwiegener Vergangenheit, persönlichen Traumata und leisen Formen des Widerstands, die bis heute nachwirken.

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Von Heinz Eckel, Berlin

In meiner Familie wurde über den Krieg so gut wie nie gesprochen, obwohl – oder weil? – mein Vater als Soldat daran teilgenommen hatte, zuerst in Griechenland, später dann in der Sowjetunion. Ich habe auch nie erfahren, was er dort eigentlich gemacht hat, vermute aber, dass er für das deutsche Militär wegen seiner geographischen Kenntnisse und Fähigkeiten nützlich war. (Er war im Landvermessungswesen tätig und hat nach dem Krieg dann auch für die Regierung als Vermessungsrat für die sogenannte “Flurbereinigung” kartographiert. So nannte man die Neuaufteilung des durch Vererbung zersplitterten bäuerlichen Landes zwecks späterer maschineller Bearbeitung, welche oft aber nicht dem Willen der Bauern entsprach.)

Mein Vater kam nach Kriegsende aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück, ließ sich danach in Trier (an der Mosel) nieder und ließ dort ein Haus für uns, seine Familie, bauen. Er ist dort aber nie selbst eingezogen, weil er kurz vor dessen Fertigstellung an einem Darmverschluss starb. Ich erfuhr später (während meines Medizinstudiums), dass diese Erkrankung meist – und speziell in einem solchen Fall – psychosomatisch bedingt ist. Mein Vater war ein fürsorglicher und zugleich auch grausamer Mensch, der einen Teil seiner Kinder (darunter auch mich) misshandelt hat. Ich habe den Eindruck, dass er letzten Endes an seiner eigenen Verzweiflung gestorben ist, weil ihm das neue Haus die ersehnte (und sicher lange vermisste) Geborgenheit auch nicht mehr versprechen konnte. Ich erinnere mich aber auch daran, wie er – während der Kubakrise – vor dem Radio saß und extreme Angst hatte, dass es schon wieder zum Krieg kommen würde. So besorgt wie damals habe ich ihn nie zuvor und auch später nicht mehr gesehen.

Seiner Freilassung durch die Sowjetunion verdanke ich übrigens mein Leben (ich wurde 1952 geboren).

Meine Mutter wurde während des Krieges in das Heimatdorf meines Vaters gebracht, im Siegerland (so genannt nach einem kleinen Fluss in dieser Gegend). Dort sollte sie wohl besser vor den alliierten Angriffen Schutz finden. Meine Tanten erzählten uns Kindern aber, dass gegen Kriegsende die Flugzeuge der (West-)Alliierten – es waren wohl die Briten – die Zivilisten beschossen hätten, wenn sie sich dort auf den Straßen zeigten. Sie hätten sich vor dem Beschuss auch in den aufgelassenen Erzstollen versteckt, die es dort aus früheren Zeiten noch gab.

Eine Freundin, mit der ich seit Anfang der 1970er Jahre mehr als zehn Jahre lang zusammenlebte, erzählte mir, dass sie als kleines Kind nach dem Krieg von ihren Eltern dazu angehalten wurde, von fremden Grundstücken Lebensmittel einzusammeln (also zu stehlen). Es gab damals kaum etwas zu essen, das war eine reine Überlebensnotwendigkeit. Ihre Mutter, eine Krankenschwester, hatte an die Nazi-Ideologie (besonders die Verteufelung der Juden) geglaubt und war mit der Nazi-Organisation “Kraft durch Freude” eines Tages in Urlaub gefahren, ohne ihre kleine Tochter mitzunehmen. Nachbarn haben sie dann mutterlos und alleingelassen in der Wohnung aufgefunden. Ihr Vater war das genaue Gegenteil, er hat unter Lebensgefahr Juden im Keller des Hauses versteckt. Die Nazis kamen dann und suchten nach diesen Juden. Meine Freundin, die damals ja noch sehr klein war, erlebte dadurch Todesangst (wohl auch um ihren Vater) und trug seitdem ein massives Trauma mit sich. Wenn wir (in den 1970er Jahren) die Grenze zwischen der DDR und der BRD passierten, erlitt sie manchmal regelrechte Panikattacken: Die Stiefel der DDR-Grenzer erinnerten sie sehr an die Stiefel der Nazis, die in ihrem Haus nach den Juden gesucht hatten, und das löste diese massiven Ängste bei ihr aus. Ihre Eltern haben sich später dann getrennt, ihr Vater lebte mit seiner neuen Lebensgefährtin danach in einiger Entfernung von der Mutter, und meine Freundin hat ihn, glaube ich, immer vermisst. Sie war eine Frau, die von einer schrecklichen Ungeborgenheit für ihr Leben gezeichnet war.

Meine älteste Schwester erlebte übrigens auch eine – wahrscheinlich nicht ganz so schwere – Traumatisierung: Sie musste in der Nachkriegszeit mit meiner Mutter mit der Bahn verreisen. Damals waren die Bahngleise zum Teil noch zerstört, sodass sie durch einen Tunnel gehen mussten, um an dessen Ende einen anderen Zug zu besteigen. Dabei verlor sie meine Mutter und hat seitdem immer große Angst vor dunklen Räumen.

In meiner früheren Heimat (Trier, der Geburtsstadt von Karl Marx) bin ich (in den 1970er Jahren) gelegentlich aufs Land (in die angrenzende Eifel) gefahren, um zum Beispiel Lebensmittel zum Einlagern zu kaufen. Die Bauern, die ich dadurch kennenlernte, waren sehr kluge und gastfreundliche Menschen. Sie erzählten mir unter anderem damals schon vom beginnenden Klimawandel (den sie in der Natur erlebten) und davon, dass ihre Tiere nach dem Einsatz von Agrarchemie krank wurden, was zuvor nicht der Fall gewesen sei. Ich habe sie dann mal gefragt, warum sie denn eigentlich selbst auch mit in den Krieg gezogen seien. Sie sagten, sie hätten keine Wahl gehabt – die Nazis hätten an den Straßen, durch die sie als (offenbar zwangsrekrutierte) Soldaten ziehen mussten, die Deserteure zur Abschreckung an den Bäumen aufgehängt.

Später habe ich dann auch erfahren, dass Bauern in dieser Gegend unter Lebensgefahr Flüchtlinge bei sich versteckt hatten. Aber ein anderer Bauer erzählte mir auch, dass es in der Gegend auch fanatische Nazis gegeben habe. Er selbst war aber ein ganz lieber Mensch, der jeder seiner Kühe einen eigenen Namen gegeben hatte und allen Kühen abends noch mal eine Extraportion Stroh unter den Po legte, damit sie es über Nacht warm und gemütlich hatten.

Man sieht also, dass es “die” Deutschen auch in dieser Zeit eigentlich nicht gab: Neben Nazis gab es sicher viele Mitläufer und eben auch Menschen im Widerstand. Ein Germanistikdozent an der Freien Universität Berlin, Professor Bauer, der in den 1980er Jahren eine Vorlesungsreihe über diesen Widerstand abhielt, berichtete zum Beispiel, dass Bahnarbeiter Züge während des Krieges so umleiteten, dass die Erntemaschinen, die eigentlich für das Saarland bestimmt waren, an der Ostfront landeten, während die Rüstungsgüter, die ursprünglich dorthin gebracht werden sollten, irgendwo ankamen, wo sie nicht gebraucht wurden. Er referierte auch, dass die Zwangsarbeiter in den Konzentrationslagern, die die V2-Raketen bauen mussten, in die Spitzen dieser Raketen viele kleine, mit bloßem Auge nicht sichtbare Löcher bohrten, sodass die Aerodynamik dieser Raketen so verändert wurde, dass sie ihre Ziele verfehlten.

Ich möchte noch anmerken, dass die Kriegstreiber in der gegenwärtigen deutschen Politik solchen Sabotageakten in der Zukunft offenbar vorbeugen möchten und daher beispielsweise vor kurzem ein sogenanntes “Grünbuch Zivilmilitärische Zusammenarbeit” veröffentlicht haben, in welchem detailliert entsprechende Gegenmaßnahmen (zum Beispiel bei “Demonstration oder Blockaden auf den Bahnstrecken/Bahnübergängen” oder “Streik des Bahnpersonals”) erörtert und geplant werden. Zu finden ist dieses “Grünbuch” hier. Es enthält auch ein Szenario für einen NATO-Aufmarsch an der russischen Grenze – nach einer angeblichen russischen Provokation – im Jahr 2030(!).

Ich empfinde es als große Schande, dass in meinem Land jetzt schon wieder Politiker an der Macht sind, die offenbar aus der Geschichte nichts gelernt haben und sich permanent am Krieg der NATO gegen Russland beteiligen – und dies in zunehmendem, inzwischen potenziell unbegrenztem Maße. Das hätte nie passieren dürfen, und auch schon die – direkte und indirekte – Beteiligung an den Kriegen gegen den Irak, Jugoslawien und Libyen stellt in meinen Augen ein Verbrechen dar, für das die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Ebenso für die fortgesetzten Waffenlieferungen an das völkermörderische Regime in Israel und besonders auch die an die Ukraine.

Zusammen mit vielen anderen habe ich selbst unter anderem den Widerstand gegen die geplante Weiternutzung des ehemals russischen Bombodroms in der Kyritz-Ruppiner Heide über viele Jahre unterstützt, und wir haben letzten Endes erreicht, dass die Bundeswehr dieses militärische Übungsgelände nicht für sich beanspruchen konnte. Ich erinnere mich an die dort gehörte Ostermarsch-Rede eines alten Mannes, der durch die Überflüge und Bombenabwürfe sein Gehör verloren hatte, mit dessen Aussage ich meine Zeilen beenden möchte. Er sagte:

“Die Zukunft des deutschen Volkes liegt nicht auf dem Schlachtfeld, sondern auf dem Feld der friedlichen Arbeit.”

Daran sollten sich alle halten, und wenn sie es nicht wollen, dann muss man sie dazu zwingen. Andernfalls droht eine noch viel verheerendere Katastrophe als 1945.

PS: Die deutschen Regierungen arbeiten schon seit Langem an der Vorbereitung eines Krieges gegen Russland, zusammen mit der NATO. Ich erinnere dazu nur an die Aussage des früheren Außenministers und jetzigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der schon im Jahr 2014 sagte, man könne den “Konflikt” um die Ukraine

“zurzeit” [2014!] nicht “militärisch lösen”.

Offenbar beabsichtigte man also damals schon, ihn später “militärisch zu lösen” (siehe dazu mein kleines Video aus diesem Jahr hier).

Mehr zum Thema ‒ “Königsberg-Doktrin”: Militärnahes Forum diskutiert Rückeroberung Kaliningrads



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