Der für seine verbalen Ausfälle bekannte ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland und Bandera-Verehrer Andrei Melnyk soll offenbar nicht länger den Posten des Vizeaußenministers bekleiden, sondern stattdessen ukrainischer Botschafter in Brasilien werden. Zuvor hatten die Berliner Zeitung und das Boulevard-Blatt Bild über den Vorgang berichtet.
In Brasilien leben zwar 500.000 Menschen mit ukrainischen Wurzeln, allerdings zeigt die brasilianische Regierung bisher eine grundsätzlich kritische Haltung zum Ukraine-Krieg. So sieht der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva eine Mitverantwortung der USA und der EU am Ausbruch des Krieges und fordert sofortige Friedensgespräche. Waffenlieferungen an die Ukraine lehnt Brasilien hingegen ab, da diese den Krieg nur in die Länge ziehen würden. Melnyks Forderungen nach Waffenlieferungen für die Ukraine dürften somit auf deutlich weniger fruchtbaren Boden fallen als in der Bundesrepublik.
Angesichts Melnyks diplomatischen Werdegangs, der insbesondere von Stationen in deutschsprachigen Ländern geprägt war, handelt es sich bei diesem Schritt um eine deutliche Entmachtung, die womöglich mit Melnyks jüngsten Ausfällen gegen seinen Nachfolger in Berlin zusammenhängen könnten.
Melnyk selbst versucht, sich angesichts seiner neuen Aufgabe optimistisch zu zeigen. Auf Twitter behauptete er, dass sich die Grundstimmung zwischen Brasilien und der Ukraine langsam zu verändern beginne. Ob zum Besseren oder zum Schlechteren, bleibt unterdessen unklar.
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