
Seit der Wahlniederlage der Demokraten bei den vergangenen Präsidentschaftswahlen und seiner Erkrankung an Prostatakrebs war es ruhig geworden um den US-amerikanischen Ex-Präsidenten Joe Biden. Etliche Demokraten machen Biden und die Spekulationen um seine geistigen Fähigkeiten, das Präsidentenamt weiterzuführen, für die Niederlage der Kandidatin Kamala Harris verantwortlich.
Nach der überstandenen Krebsbehandlung erfolgte nun einer der ersten größeren öffentlichen Auftritte Bidens bei einem Spendenessen der Demokraten. Biden verkündete, die demokratische Partei sei wieder zurück. Sie werde bei den Wahlen im Jahr 2026 für das Repräsentantenhaus wieder die Oberhand gewinnen.
Der Ex-Präsident nutzte die Veranstaltung bei seinen Parteikollegen im Bundesstaat Nebraska für einen Rundumschlag gegen Donald Trumps Politik. Die Abrissbirne, mit der auf Trumps Geheiß gerade der Ostflügel des Weißen Hauses demoliert werde, um dort einen Ballsaal zu errichten, sei das perfekte Symbol für Trumps Präsidentschaft.”
“Trump hat nicht nur das Haus des Volkes, sondern auch die Verfassung, die Rechtsstaatlichkeit und unsere Demokratie selbst mit einer Abrissbirne zerstört”, so Biden.
Biden sprach seinen (in Omaha nicht persönlich anwesenden) Nachfolger auch direkt an: Trumps Verhalten bringe die US-amerikanische Nation in Verlegenheit. Trump habe ein goldenes Zeitalter für die USA versprochen, aber das einzige Gold sei das, “was er über den Kaminsims hängen hat”. Eine Anspielung, mit der sich Biden auf Trumps Hang bezog, seinen Amtssitz mit Goldverzierungen zu verschönern.
Biden warf Trump vor, die Interessen seiner wohlhabenden Freunde über die des US-amerikanischen Volkes zu stellen, und mahnte: “Sie arbeiten für uns, Herr Präsident. Wir arbeiten nicht für Sie. Sie arbeiten für uns, nicht nur für Milliardäre und Millionäre.” Trumps Vorgehensweise mache ihn wütend. Die USA seien eine Demokratie und in einer Demokratie gebe es keine Könige, womit Biden wiederum auf die gegen Trump gerichtete “No-Kings”-Bewegung anspielte. Trumps Handeln sei eine Schande für das Land. Derzeit befinde sich das Land in einem “sehr, sehr dunklen Moment”.
Die Demokratie sei fragil und keine Selbstverständlichkeit, “selbst in Amerika” nicht, meinte Biden, und forderte seine Anhänger auf, sich für sie einzusetzen. Er setze sein Vertrauen in das US-amerikanische Volk:
“Ich kenne diese Nation. Ich kenne das amerikanische Volk. Und ich weiß Folgendes: Niemand, nicht einmal der Präsident, kann unsere Demokratie zerstören, wenn wir zusammenstehen und für sie kämpfen.”
Bidens Ansprache fällt in eine Zeit, in der Trumps Republikaner einige herbe Niederlagen bei regionalen Wahlen hinnehmen mussten, beispielsweise bei der Bürgermeisterwahl in New York, wo der Demokrat und schiitische Moslem Zohran Mamdani das Vertrauen einer Mehrheit der Wähler erringen konnte (RT DE berichtete). Präsident Trump reagierte bisher nicht auf die Vorwürfe seines Amtsvorgängers Biden.
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