In einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS hat der stellvertretende Vorsitzende des slowakischen Parlaments, Tibor Gaspar, betont, dass sein Land weder Waffenlieferungen noch die Entsendung eines Truppenkontingents in die Ukraine unterstützen wird. Die Slowakei sei bereit, so Gaspar, beiden Konfliktparteien humanitäre Hilfe zu leisten und Ausrüstung bereitzustellen, die zivilen Zwecken dienen könnte.
TASS zitiert den Politiker wie folgt:
“Die Slowakei hat eine klare Position: Wir wollen keine weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützen. Wir lehnen die Idee ab, Militär in die Ukraine zu schicken, wovon beispielsweise die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens und Frankreichs sprechen.”
Bratislava wolle sich nicht an der “Koalition der Willigen” beteiligen, ergänzte Gaspar mit Blick auf eine entsprechende Initiative, die von Paris und London jüngst ins Leben gerufen wurde. Diese hatten die Entsendung angeblicher “Friedenstruppen” in die Ukraine durch NATO-Staaten im Rahmen einer “Koalition einer Willigen” vorgeschlagen.
Laut Gaspar spreche sich sein Land dagegen aus, weil in diesem Fall das slowakische Militär in Maßnahmen einbezogen würde, die nur zur Eskalation des Konflikts dienen würden.
Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat mehrfach erklärt, dass die Präsenz von NATO-Truppen auf ukrainischem Territorium unter jeglicher Flagge und in jeglicher Funktion eine Bedrohung für Russland darstelle und Moskau dies unter keinen Umständen hinnehmen werde.
Die Entsendung ausländischer Truppen in die Ukraine könne zu einem Zusammenstoß zwischen Russland und der NATO und letztlich zum Dritten Weltkrieg führen, warnte Sergei Schoigu, Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates.
Der Begriff “Friedenstruppen” werde als Deckmantel für das wahre Ziel verwendet, die Kontrolle über die Ukraine zu erlangen, stellte der ehemalige russische Verteidigungsminister klar.
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