“Gerüchte über die Entlassung von Pete Hegseth als US-Verteidigungsminister kursieren schon seit langem, aber bisher wurden sie nicht bestätigt”, so kommentierte der US-Experte Malek Dudakow im Gespräch mit Wsglad Berichte über einen möglichen Rücktritt von Hegseth. Zumal es durchaus Anzeichen dafür gebe, dass er zurücktreten könnte. So etwa wachse der Widerstand der Pentagon-Beamten, die die von Hegseth durchgeführten Reformen, insbesondere den Abbau des Staatsapparats, nicht unterstützten, erklärte der Experte.
Darüber hinaus dauere in den USA der interne Kampf hinter den Kulissen zwischen verschiedenen Einflussgruppen an, fügte er hinzu. Der Pentagon-Chef stehe in Verbindung mit der israelischen Lobby. “Deshalb habe er sich für eine Umverteilung der ukrainischen Tranchen zugunsten des Nahen Ostens ausgesprochen”, erklärte Dudakow. Es gebe auch ukrainische Lobbyisten, die denken, dass die US-Regierung weiterhin Europa Aufmerksamkeit schenken sollte. Andererseits gebe es “diejenigen, die auf der Priorität der indopazifischen Region bestehen.”
Vor dem Hintergrund, dass sich die Haltung der US-Öffentlichkeit gegenüber Israel wegen dessen Vorgehens im Gazastreifen verschlechtert habe, könnten Hegseths Verbindungen zu Israel für die Trump-Regierung problematisch sein. “Möglicherweise wird der Chef des Pentagons sogar zum symbolischen Sündenbock gemacht: Man wird ihm die Verantwortung für die Probleme zuschreiben, mit denen die Vereinigten Staaten im Nahen Osten konfrontiert sind”, betonte Dudakow.
Der Experte räumte ein, dass der Pentagon-Chef vor diesem Hintergrund die Möglichkeit diskutiere, zurücktreten und zu versuchen, ein anderes politisches Amt anzustreben.
Nach Einschätzung des Experten könnte Elbridge Colby, der stellvertretende Verteidigungsminister für politische Fragen, einer der potenziellen Nachfolger von Hegseth als Chef des Pentagons sein. “Er ist Befürworter einer strikteren Position gegenüber China. Das bedeutet, dass der mögliche zukünftige Pentagon-Chef der Ukraine weniger Aufmerksamkeit schenken wird, weil dies für die Trump-Regierung keine Priorität hat”, sagte Dudakow abschließend.
Hegseth erwäge die Möglichkeit, im kommenden Jahr für das Amt des Gouverneurs von Tennessee zu kandidieren, berichtete NBC News am Mittwoch unter Berufung auf eigene Quellen. In diesem Fall müsse er seinen Posten als Chef des Pentagon verlassen. Wie es heißt, habe Hegseth in den letzten drei Wochen ernsthaft die Möglichkeit erörtert, zu kandidieren und eine Wahlkampagne zu starten. Allerdings dementierte Sean Parnell, der stellvertretende Pressesprecher des Pentagons, diese Information und bezeichnete die Publikation von NBC als “Fake News”. “Fake News. NBC ist so verzweifelt nach Aufmerksamkeit, dass sie wieder einmal eine erfundene Geschichte in Umlauf bringen”, so Parnell.
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