US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte, es sei an Iran zu entscheiden, ob die jüngste Stationierung von B-2-Bombern durch die USA eine Botschaft an Teheran sei. Er äußerte die Hoffnung, dass die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Iran über Teherans Atomprogramm friedlich gelöst werden können.
Bis zu sechs B-2-Bomber waren im März auf einen amerikanisch-britischen Militärstützpunkt auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean verlegt worden, wie US-Beamte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten.
Die US Air Force verfügt nur über 20 B-2-Bomber, die in der Regel sparsam eingesetzt werden. Nach Ansicht von Experten sind die B-2, die über Tarnkappentechnologie verfügen und für den Transport der schwersten US-Bomben und Atomwaffen ausgerüstet sind, somit in einer idealen Position für den Einsatz im Nahen Osten.
Auf die Frage, ob die B-2-Bomber eine Botschaft an Iran senden sollten, sagte Hegseth vor Reportern während einer Reise nach Panama:
“Das lassen wir sie entscheiden. Es ist ein großer Vorteil … es sendet eine Botschaft an alle. Präsident Trump hat deutlich gemacht … Iran darf keine Atombombe besitzen. Wir hoffen sehr, dass der Präsident sich darauf konzentrieren wird, dies mit friedlichen Mitteln zu erreichen.”
Trump kündigte am Montag überraschend an, dass die USA und Iran am Samstag, dem 12. April “direkte Gespräche” über Teherans Atomprogramm aufnehmen würden. Er warnte, dass Iran “in großer Gefahr” sei, sollten die Gespräche scheitern. Die islamische Republik, die sich in den vergangenen Wochen Trumps Forderungen widersetzt hatte, erklärte, dass die indirekten Gespräche in Oman stattfinden sollen, was die Differenzen zwischen den beiden Ländern unterstreicht. Trump hatte am Mittwoch erneut mit militärischer Gewalt gedroht, sollte Iran nicht bereit sein, sein Atomprogramm einzustellen.
“Ich verlange nicht viel … aber sie dürfen keine Atomwaffen haben”, sagte Trump vor Reportern. “Wenn es militärisch notwendig ist, werden wir militärisch vorgehen. Israel wird dabei natürlich … der Anführer sein. Keiner führt uns. Wir tun, was wir wollen.”
Teheran richtete vor Kurzem auch Drohungen an seine Nachbarstaaten, sollten sie Washington bei möglichen US-Luftangriffen auf Ziele im Iran unterstützen. Die iranische Regierung warnte jene Nachbarländer, die US-Stützpunkte beherbergen, dass sie in die Schusslinie geraten könnten, wenn sie in den iranisch-amerikanischen Konflikt hineingezogen würden.
Die Furcht vor einem regionalen Flächenbrand hat die Staaten rund um den Persischen Golf verunsichert. Das Gewässer grenzt auf der einen Seite an Iran und auf der anderen an die mit den USA verbündeten arabischen Monarchien und trägt einen erheblichen Teil zur weltweiten Ölversorgung bei. Die iranische Revolutionsgarde (IRGC) hat bereits damit gedroht, US-Stützpunkte in der Region im Falle eines Konflikts anzugreifen.
Die USA und Iran haben bestätigt, dass sie indirekte Verhandlungen über das Atomprogramm Teherans aufnehmen wollen. Ein Treffen soll nun bereits am Wochenende in Oman stattfinden. Auch in Moskau stößt der Schritt auf Zustimmung.
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