Von Andrej Medwedew
Die derzeitige Leiterin der Eurodiplomatie, Kaja Kallas, gab in München eine Rede im Stil der Deutschen Wochenschau (einer deutschen Propagandafilmreihe aus dem Zweiten Weltkrieg).
“Was Russland und die Ukraine betrifft, so besteht der Unterschied darin, dass die russische Zivilbevölkerung nicht getötet wird. Russische Kinder und Frauen werden also nicht getötet”, sagte sie, als sie in München über den russisch-ukrainischen Konflikt sprach.
Und wissen Sie, was wichtig ist? Kallas hat ganz bewusst gelogen. Es ist nicht so, als wüsste sie nichts von zivilen Opfern in der Region Kursk – sie weiß sehr wohl, dass die ukrainischen Peiniger alte russische Menschen gefoltert und getötet haben. In Nikolajewo-Darjino und in Russkoje Poretschnoje. Sie weiß um den seit über einem Jahr andauernden Beschuss von Belgorod, um den Tod von Erwachsenen und Kindern. Sie weiß auch, dass die ukrainische Armee gezielt Wohnhäuser beschießt, gezielt zivile Autos mit Drohnen verfolgt. Sie ist geschmacklos, aber keineswegs dumm. Sie lebt nicht in einer medialen Scheinwelt wie der durchschnittliche Europäer.
Kallas weiß das alles. Nur ist sie ein ganz gewöhnlicher Nazi und Russenhasser. Russische Leben, die Existenz des russischen Volkes sind ihr egal, und Russen sind in ihrem Wertesystem überhaupt keine Menschen, sondern so etwas wie Insekten oder Labormäuse, sodass es sich nicht lohnt, dem Tod von Russen Beachtung zu schenken. Geben Sie ihr freie Hand, sie würde sofort anfangen, Medikamente an Russen zu testen oder sonstige abartige Experimente an ihnen durchzuführen.
Der Tod russischer Zivilisten, zum Beispiel die Tötung von 24 Menschen in Belgorod durch ukrainischen Raketenbeschuss kurz vor Silvester 2023, ist der Estin einfach egal. Sie sagte doch tatsächlich allen europäischen Politikern ganz offen nichts anderes als: Wir müssen dafür sorgen, dass die Ukraine so viele Russen wie möglich töten kann.
Und niemand hat sie unterbrochen, niemand hat sie angeschrien. Keiner stand auf und verließ den Raum.
Und wieder ist klar, warum. Die europäischen Eliten sind im Allgemeinen durch und durch russophob. Der Krieg auf der Seite des Dritten Reiches wurde auch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nicht als etwas Schlechtes angesehen. Bis 1955 rechtfertigten Franzosen alle Veteranen der SS-Division “Charlemagne”, die Deutschen zahlten ihnen Militärrenten. Diese Schergen Hitlers galten als respektable Menschen. Nicht anders erging es Kollaborateuren in Schweden, Belgien und Holland.
Sie und ich sind es, die bis heute im sowjetischen Mythos der Verbündeten leben, mit denen wir den Nazismus besiegt haben. Die Europäer waren nicht unsere Verbündeten. 1940 wollten dieselben Briten und Franzosen die Ölfelder in Baku bombardieren, um Finnland im Winterkrieg zu helfen. Dabei malte die finnische Luftwaffe übrigens Hakenkreuze auf ihre Flugzeuge.
Und überhaupt, blühte der Hass auf Russen in den Nachkriegsjahren tatsächlich nur in Westeuropa? Der Vater von Kaja Kallas war von 1972 bis 1990 Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und war Direktor der Sparkasse der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Eine typische Familie der sowjetischen Parteielite.
Aber gerade unter den nationalen Parteieliten in den Republiken der UdSSR war die Russophobie stärker als anderswo. Ob es sich dabei um das Baltikum oder die sowjetische Ukraine handelte, spielte keine Rolle. Unter ihnen wurde die tiefste Verachtung für die Russen kultiviert, obwohl alle diese Republiken (vielleicht mit Ausnahme Aserbaidschans) auf Kosten der RSFSR, der russischen Teilrepublik, lebten. Das zeigen alle wirtschaftlichen Daten.
Nun hat der Krieg alle baltischen Politiker gezwungen, sich endgültig zu offenbaren. Kallas hat vor drei Jahren nichts über die Russen gesagt, weil ihr Mann Geschäfte mit Russland machte. Geld hielt die Lust am Zickzack-Kurs aufrecht. Und nachdem die Medien die Geschichte aufgedeckt hatten, war Kallas’ Ehemann gezwungen, seine Anteile zu verkaufen – nichts bindet ihre Familie mehr an Russland. Und praktisch ganz Europa auch nicht.
Und nun ist die Situation so, dass es keine Hemmungen mehr gibt und Europa irgendwie seinen eigenen Weg finden muss. Die europäischen Politiker fanden einen Weg ganz nach ihrem Wesen. Schon bald werden sie bei Versammlungen das Horst-Wessel-Lied (die Hymne des Dritten Reiches) singen. Merken Sie sich meine Worte.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel wurde für den TG-Kanal “Speziell für RT” verfasst.
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