Die Schweiz entfernt sich weiter von ihrer Neutralität und bindet sich enger an die NATO. Mit dem Beitritt zur Patriot Support Partnership der NATO-Beschaffungsorganisation NSPA rückt das Land sicherheitspolitisch näher an das Bündnis heran. Offiziell dient der Schritt der Stärkung der nationalen Sicherheit und der besseren Ersatzteilversorgung für die Patriot-Luftabwehrsysteme.
Die Patriot-Systeme sind Teil des umstrittenen Rüstungsprogramms Air 2030, das der Schweiz eine stärkere militärische Einbindung in westliche Strukturen ermöglicht. Die NSPA ist eine zentrale NATO-Organisation für Beschaffung und Logistik, womit die Schweiz faktisch von der NATO-Abhängigkeit profitiert. Zwar können sich Schweizer Unternehmen durch die Partnerschaft an Ausschreibungen beteiligen, doch dies könnte langfristig wirtschaftliche Abhängigkeiten schaffen.
Trotz der offiziellen Beteuerungen, die Neutralität bleibe gewahrt, stellt sich die Frage, inwieweit diese Zusammenarbeit noch mit der traditionellen schweizerischen Haltung vereinbar ist. Die Möglichkeit, sich bei einem Konflikt zurückzuziehen, mag existieren, doch in der Praxis wird die Schweiz zunehmend in westliche Verteidigungsstrukturen eingebunden.
Der Beitritt zur Patriot Support Partnership ist nicht der erste Schritt in diese Richtung – zuvor wurden bereits ähnliche Vereinbarungen zu AMRAAM- und Stinger-Systemen getroffen. Die schrittweise Annäherung an die NATO zeigt, dass die Schweiz in der Praxis immer weniger neutral agiert und ihre Verteidigungspolitik zunehmend an westliche Militärstrategien anpasst.
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