Am Rande des zweiten Russland-Afrika-Gipfeltreffens in Sankt Petersburg stellte sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa den Fragen von Medienvertretern aus afrikanischen Ländern. Während dieses Treffens erklärte Sacharowa, dass es ihrer Meinung nach fraglich sei, ob etwas von der europäischen Zivilisation im Westen bestehen bleiben wird. In Russland werde davon aber etwas bewahrt bleiben:
“Aber bei uns bleibt das in Form von Traditionen erhalten. Nicht nur die Einstellung zum Christentum. Wir respektieren alle Religionen, und es existiert eine Koexistenz von Religionen.”
Russland sei und bleibe europäisch, betonte Sacharowa. Wenn künftige Generationen von Franzosen, Skandinaviern und Deutschen – die sie als “sehr fleißig” und “hart arbeitend” bezeichnete – erfahren wollen, wer ihre “Vorfahren”, also wer “die Europäer” gewesen sind, müssten diese dann wohl Russland besuchen.
“Das bewahren wir. Aber nicht nur im Museum, auch im Alltag, wir leben auf diese Weise, wir beschützen dies. Wir versuchen, Europa zu erklären, dass es einen selbstzerstörerischen Weg betreten hat.”
Sacharowa warnte zudem vor jener neuen Weltordnung, die der Westen dem Rest der Welt aufzwängen wolle, und erinnerte dabei an die Worte des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der unlängst sagte, die EU sei ein “Garten”, während der Rest der Welt ein “Dschungel” sei. Genauer betrachtet sei dies jedoch keine neue Weltordnung. In Wirklichkeit handele es sich dabei um ein 150 Jahre altes Konzept, das unter dem Namen Neokolonialismus wohlbekannt ist.
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