Die Aufhebung der antirussischen Sanktionen durch westliche Länder würde nicht ausreichen, um den Betrieb des Videoportals YouTube in der Russischen Föderation wieder aufzunehmen. Diese Meinung brachte der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Informationspolitik in der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments), Anton Gorelkin, in einem Gespräch mit TASS zum Ausdruck:
“Die Aufhebung der Sanktionen allein reicht nicht aus. Selbst wenn Google erneut die Möglichkeit erhält, Verrechnungen mit russischem Vertragspartnern abzuwickeln und seine bei Telekommunikationsbetreibern installierten Geräte zu warten, bleiben mehrere wichtige Fragen offen.”
Dazu gehöre laut dem Abgeordneten die undurchsichtige Politik der Sperrung der Konten russischer Medien und Blogger sowie die Missachtung von Gerichtsentscheidungen Russlands zur Entfernung illegaler Inhalte durch den Video-Hosting-Dienst. Darüber hinaus sei die Forderung, dass Google seine eigene Vertretung in der Russischen Föderation eröffnen müsse, “anstelle derjenigen, die es erfolgreich in Konkurs gebracht hat”, nicht erfüllt worden, präzisierte der Parlamentarier. Er machte auch darauf aufmerksam, dass Google alle Geldbußen in Russland zahlen müsse. Gorelkin merkte jedoch ferner an:
“Oder man erzielt eine Einigung, die für beide Seiten annehmbar ist.”
Zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio nach Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow in Riad auf Fragen von Journalisten erklärt, dass die westlichen Länder ihre Sanktionen gegen Russland aufheben müssen, wenn der Ukraine-Konflikt gelöst werde.
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