Am Donnerstag hat Dušan Bajatović, Generaldirektor des serbischen staatlichen Energieversorgers Srbijagas, bekannt gegeben, dass Belgrad ab dem 1. Dezember zusätzlich zwei Millionen Kubikmeter Gas pro Tag aus Russland erhalten werde. Russland ist derzeit der einzige Erdgaslieferant Serbiens. Bisher hatte Belgrad Lieferungen von 2,2 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr bezogen, die 62 Prozent der Nachfrage des Landes decken, plante jetzt aber, weitere 700 Millionen Kubikmeter für die Winterperiode zu buchen.
Anfang dieses Monats erklärte der Leiter des serbischen Gasverbands, Vojislav Vuletić, dass Serbien bei der derzeitigen Verbrauchsrate etwa vier Milliarden Kubikmeter pro Jahr benötige. Außerdem steige der Energiebedarf des Landes, weil veraltete Kohlekraftwerke allmählich außer Betrieb gesetzt würden.
Das serbische Energieversorgungsunternehmen Elektroprivreda Srbije (Elektrizitätswirtschaft Serbiens, EPS) plant den Bau neuer Gaskraftwerke in mehreren Städten, darunter Belgrad, Niš und Novi Sad. Zudem unterstützt Serbien den Vorschlag Moskaus, einen Hub für Erdgas in der Türkei zu errichten, da es Belgrad helfen wird, seinen wachsenden Energiebedarf zu decken. Die meisten Gaslieferungen aus Russland erhält Serbien über die TurkStream-Pipeline.
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