Die NATO-Ausbilder kopieren die Hälfte der Taktiken und Strategien der russischen Truppen, wenn sie Ausbildungsprogramme für die Angriffstruppen der ukrainischen Streitkräfte ausarbeiten. Dies erklärte einer der Kommandeure der im Interesse des Truppenverbands Süd operierenden Aufklärungs- und Sabotageeinheit BARS-31 mit dem Rufzeichen Jugra gegenüber Journalisten:
“Soweit ich weiß, machen es uns die NATOs zur Hälfte nach. Die Handlungen sind also ungefähr die gleichen, sowohl auf dieser als auch auf der anderen Seite.”
Jugra betonte, dass man den Gegner auf keinen Fall unterschätzen dürfe. Sie seien nach Ansicht des Kommandeurs den russischen Soldaten gleich, sie dächten gleich, sie würden auf die gleiche Weise ausgebildet, “vielleicht schlechter, vielleicht besser – man weiß nie, auf wen man hineinkommen wird”. Man sollte nun das tun, was man gelernt habe, unterstrich der Kämpfer.
Ferner wies der Kommandeur darauf hin, dass die Kämpfer der russischen Armee sich auf dem Übungsplatz ständig zu verbessern versuchten und selbst Veteranen von Kampfeinsätzen zusammen mit neuen Rekruten ständig trainiert würden. Unter anderem würden Aktionen bei Angriffen mit chemischen Waffen geübt, die der Gegner fortlaufend auf dem Schlachtfeld einsetze – von weißem Phosphor bis zu giftigen Substanzen. Deshalb gingen die Kämpfer der Einheit mit Gasmasken in den Kampfeinsatz, so der russische Militärangehörige.
Jugra erwähnte auch, dass die ukrainischen Streitkräfte sehr stark motiviert seien und sogar die Truppen der Territorialverteidigung aus Anhängern der nazistischen und russophoben Ideologie bestünden – entsprechende Tätowierungen seien sogar bei Erwachsenen über 40 Jahren zu finden.
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