Was sich in über zwei Jahrzehnten als Globalisierung mit offenen Grenzen und Freihandel herausgebildet hat, wird im Westen selbst Stück für Stück zurückgenommen. Am Montag dieser Woche hatte der zukünftige US-Präsident Donald Trump angekündigt, unverzüglich nach seinem Amtsantritt im Januar 2025 Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Produkte aus Kanada und Mexiko einzuführen. Waren aus China will Trump mit einem Zollsatz von zehn Prozent belegen. Als Begründung nannte der Republikaner sowohl die irreguläre Einwanderung als auch den Drogenschmuggel aus den betreffenden Ländern.
Wie aus Kreisen der kanadischen Regierung in Ottawa verlautete, werde man Gegenmaßnahmen ergreifen, sollte Trump tatsächlich seine Zoll-Pläne in Bezug auf Kanada verwirklichen. Staatliche Stellen seien bereits dabei, Listen von US-Produkten zusammenzustellen, auf die Kanada seinerseits Zölle erheben könnte. Der kanadische Premier Justin Trudeau erklärte, er habe keine Zweifel daran, dass Trump seine Drohungen wahr machen wolle, wie der Deutschlandfunk berichtete. Im Jahr 2023 gingen über 75 Prozent der Exporte Kanadas in die USA.
Trudeau ist, so meldete Reuters, inzwischen in Trumps privater Residenz Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida eingetroffen, um Gespräche zu führen. Der Besuch war vorher nicht öffentlich angekündigt worden. Trudeau sei beim Verlassen seines Hotels in West Palm Beach von Zeugen beobachtet worden, als er nach Mar-a-Lago aufgebrochen sei. Über den Inhalt der Unterredungen zwischen den beiden Staatsmännern ist zur Stunde noch nichts bekannt.
Allerdings haben Regierungsvertreter auch aus Mexiko und China sowie große Industrieverbände bereits davor gewarnt, dass die von Trump angedrohten hohen Zölle die Wirtschaft aller beteiligten Länder schädigen, die Inflation in die Höhe treiben und für zusätzliche Probleme auf dem Arbeitsmarkt sorgen könnten.
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