Drei weibliche Abgeordnete des serbischen Parlaments sind durch Rauchgranaten verletzt worden, die von der Opposition während der Sitzung gezündet worden sind. Radomir Lazović, ein Abgeordneter der oppositionellen Partei Links-Grüne Front, näherte sich dem Rednerpult außer der Reihe. Der Sicherheitsdienst versuchte, ihn aufzuhalten, woraufhin vor dem Präsidium eine Schlägerei ausbrach.
In diesem Moment zündeten Vertreter der Oppositionskräfte farbige Rauchbomben. Außerdem entfalteten die Abgeordneten ein Transparent, auf dem der Sturz des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić gefordert wurde.
🇷🇸 Chaos in Serbia’s Parliament.A brawl erupted as opposition MPs set off smoke bombs inside the parliament chamber during a session.One MP suffered a stroke and is fighting for her life, according to the parliament speaker. pic.twitter.com/BT2pYILKsz
— kos_data (@kos_data) March 4, 2025
Infolge des Tumults wurde die 63-jährige Abgeordnete Jasmina Obradović ins Krankenhaus gebracht, wo bei ihr ein Schlaganfall festgestellt wurde. Darüber hinaus wurde die im achten Monat schwangere Abgeordnete Sonja Ilić ins Krankenhaus eingeliefert. Die Abgeordnete Jasmina Karanac erlitt dabei eine Kopfverletzung.
Parlamentssprecherin Ana Brnabić machte die Opposition dafür verantwortlich und bezeichnete deren Abgeordnete als Terroristen. Die Beamtin merkte an, dass es für die Opposition “einfacher ist, Feuerwerkskörper auf das Volk und die Volksboten zu werfen”, als eine Politik zu entwickeln und den Menschen in Serbien ihre eigene Vision von der Zukunft des Landes vorzustellen.
Am 4. März hätten die Abgeordneten über Änderungen des Bildungsgesetzes beraten sollen. Die Sitzung fand vor dem Hintergrund der seit November andauernden Massenproteste statt, die auf den Tod von 15 Menschen beim Einsturz des Bahnhofsvordaches von Novi Sad folgten. Viele Demonstranten sind der Meinung, dass das Vordach aufgrund fahrlässiger Renovierungsarbeiten einstürzte, die auf Korruption zurückzuführen sind.
Inzwischen merkte Balkan Insight an, dass die Proteste, die mit der Forderung nach einer fairen Untersuchung der Tragödie begonnen hatten, zur größten Herausforderung für die Behörden des Landes in den letzten Jahren wurden. In der Tat fordern die Demonstranten einen Machtwechsel im Lande. Vučić erklärte, dass externe Kräfte versuchten, eine Farbrevolution in Serbien zu organisieren. Infolge der Kundgebungen war der serbische Ministerpräsident Miloš Vučević zurückgetreten.
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