
Die Ratingagentur Fitch hat die Euroclear Bank, die in Belgien ansässige Verwahrstelle für eingefrorene russische Vermögenswerte, zum Zweck einer möglichen Herabstufung unter Beobachtung gestellt und dabei auf rechtliche und Liquiditätsrisiken im Zusammenhang mit dem Vorhaben der EU verwiesen, die Gelder zur Finanzierung eines “Reparationsdarlehens” an die Ukraine zu verwenden.
Die Entscheidung vom Dienstag, Euroclear unter “Rating Watch Negative” zu setzen, bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Herabstufung seines AA-Ratings gestiegen ist. Fitch erklärte, dass es die Bank herabstufen könnte, wenn der Plan der Europäischen Kommission ohne starke rechtliche und liquiditätsbezogene Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt wird.
Euroclear wurde mit der Verwahrung von Anleihen für die russische Zentralbank beauftragt; diese sind inzwischen fällig geworden, können aber aufgrund der EU-Sanktionen nicht zurückgezahlt werden. Das Geld wird derzeit in kurzfristigen Einlagen bei der Europäischen Zentralbank geparkt.
Nach dem Plan der EU würde Euroclear die Gelder in Anleihen der Europäischen Kommission investieren, um ein sogenanntes “Reparationsdarlehen” an die Ukraine zu finanzieren, das nur zurückgezahlt werden muss, wenn Kiew später Reparationen von Russland erhält.
Fitch warnte, dass Euroclear Probleme bekommen könnte, wenn die russische Zentralbank plötzlich die Rückforderung der Gelder gestattet würde, da die Bank möglicherweise schnell auszahlen müsste, während die Vermögenswerte weiterhin gesperrt sind, was zu einem “Timing-Mismatch” in ihrer Bilanz führen würde.
Kirill Dmitriew, Berater des russischen Präsidenten für internationale Investitionsfragen, warnte, dass eine Herabstufung von Euroclear Investoren dazu veranlassen könnte, Gelder anderweitig anzulegen. “Die Europäische Kommission liebt Selbstverstümmelung”, schrieb er am Mittwoch in einem Beitrag in den sozialen Medien.
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