Die USA verhängten Sanktionen gegen sechs Unternehmen in Iran und in China, die sie beschuldigen, Iran bei der Beschaffung von Chemikalien für den Antrieb ballistischer Raketen geholfen zu haben. Der amerikanische Finanzminister Scott Bessent erklärte, das iranische Programm zur Entwicklung von Raketen verstoße gegen die weltweiten Vereinbarungen, die die Verbreitung dieser Technologien verhindern sollen.
Die Financial Times berichtete im Januar, dass China Iran Natriumperchlorat geliefert habe. Irans Vorräte an Raketentreibstoff seien im vergangenen Jahr zur Neige gegangen, da Iran und seine Stellvertreterorganisation Hisbollah Raketen auf Israel abgefeuert hätten.
Die Sanktionen wurden nach einer verheerenden Explosion in Irans wichtigstem Containerhafen verhängt. Die Explosion ereignete sich genau an dem Tag, an dem in Oman iranische und amerikanische Unterhändler zu Verhandlungen über eine Lösung im Konflikt um das iranische Atomprogramm zusammengekommen waren. Hinweise auf einen Zusammenhang gab es zunächst nicht. Die iranische Katastrophenschutzbehörde benannte “Chemikalien in Containern” als Ursache der Explosion und schien einen fahrlässigen Umgang mit den Substanzen anzudeuten.
Nach Informationen der New York Times könnte es sich bei dem explodierten Material um Natriumperchlorat handeln. Die Nachrichtenagentur Associated Press zitierte die britische Sicherheitsfirma Ambrey mit der Aussage, im März sei eine Ladung mit “Natriumperchlorat-Raketentreibstoff” aus China in den Hafen von Bandar Abbas gebracht worden.
In den iranischen Medien wurde bezweifelt, dass Stoffe von solcher militärischen Bedeutung in einem Handelshafen gelagert werden. Die iranische Revolutionsgarde betreibt einen eigenen Marinestützpunkt in Bandar Abbas, der weit außerhalb des betreffenden Hafens liegt.
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