Russland ist bereit, die Slowakei als Ort für Friedensverhandlungen zu nutzen, da das Land im Konflikt um die Ukraine eine neutrale Position einnimmt. Das sagte der russische Präsident Wladimir Putin während einer in Sankt Petersburg abgehaltenen Pressekonferenz am Donnerstag.
Zuvor hatte Putin bekanntgegeben, dass die Slowakei ihre Bereitschaft erklärt hat, eine Plattform für Gespräche über die Ukraine zu bieten. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico setze sich für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts ein und könne die Funktion eines Gastgebers übernehmen.
Die Pressekonferenz fand im Anschluss an eine Sitzung des Obersten Eurasischen Wirtschaftsrates statt. Der Präsident sprach unter anderem über die Möglichkeiten der Beendigung des Konflikts in der Ukraine und über die Wirtschaftsleistung Russlands.
In diesem Zusammenhang offenbarte Wladimir Putin erstmals, was Gegenstand seiner Gespräche mit US-Präsident Joe Biden im Jahr 2021 während des einzigen Treffens der beiden Staatsoberhäupter in Genf war. Biden habe damals angeboten, den NATO-Beitritt der Ukraine auf dem Gipfel der Organisation im Jahr 2021 in Genf um zehn bis 15 Jahre zu verschieben. Dies sei aber für Russland inakzeptabel gewesen, da es das Problem nur vertage, nicht beseitige. Wörtlich sagte Putin dazu:
“Ich weiß, dass der derzeitige Präsident Biden darüber gesprochen hat, das ist kein Geheimnis, und zwar im Jahr 2021. Er hat mir genau das vorgeschlagen – die Aufnahme der Ukraine in die NATO um zehn bis 15 Jahre zu verschieben, weil sie [die Ukraine] noch nicht bereit sei. Ich antwortete entsprechend: ‘Ja, sie ist heute noch nicht bereit. Ihr werdet sie [in diesen zehn Jahren] vorbereiten und dann aufnehmen.'”
Der Beitritt Kiews zu dem von den USA geführten Militärblock sei für Moskau inakzeptabel, “ob in einem Jahr oder in zehn Jahren”, fasste der russische Präsident die Position Moskaus zusammen.
Das Erreichen aller Ziele der militärischen Sonderoperation sei die Hauptaufgabe für das Jahr 2025, erklärte das Staatsoberhaupt im weiteren Verlauf der Pressekonferenz:
“Natürlich gehen wir davon aus, dass wir alle Ziele der militärischen Sonderoperation erreichen werden. Das ist die Aufgabe Nummer eins. Wir werden unsere Jungs unterstützen.”
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