Von Bernhard Loyen
Die ermüdende Realität für kritische Bürger lautet seit geraumer Zeit, gegenüber der ehemaligen, verinnerlichten Selbstverständlichkeit kontroverser Diskussionskultur zu alltagspolitischen Themen mit dem Familien- und Bekanntenkreis, Mitbürgern oder Zufallsbekanntschaften: Wer nicht konform argumentiert zu “Reizthemen”, macht sich verdächtig, ist variabel oder im Mischpaket rechts bzw. X-Nutzer, AfD-Wähler oder naiv und weltfremd miesen und menschenverachtenden “Verschwörungsmythen” erlegen.
Als gebürtiger Berliner ist man seit Jahrzehnten mit einer schwul-lesbischen Stadt- und Subkultur vertraut. Die Einforderung von immer mehr “Grundrechten” für eine diesbezügliche Lebenseinstellung, also der Umsetzung einer individuellen Präferenz, galt bis Ende der 1990er als unaufgeregt, ja, in Teilen weiterhin notwendig, wurde dabei jedoch nicht als nötigende, anstrengende, schrille, laute und aggressive Opferhaltung einer gesellschaftlichen Randgruppe wahrgenommen.
Bezogen auf die jüngsten Bilder zum sogenannten Christopher Street Day (CSD) am 26. Juli in Berlin, zeigte das politische Berlin natürlich die vermeintlich notwendige Flagge. Seit Jahren jedoch nicht nur am Tag des CSD, sondern stadtweit, wie in den Vorjahren, für ganze vier Wochen. Dieses Jahr vom 28. Juni bis zum 27. Juli. Immer öfters jedoch als “Zeichen der Solidarität” gerne auch das gesamte Jahr über.
Pünktlich zum CSD in Berlin : BVG verziert U-Bahnhof Bundestag mit Pride-Flagge : https://t.co/ilTbtWZZzO | #Berlin#ÖPNV#BVG#VBB#SBahn#UBahn
— MyTransit Berlin (@MyTransitBerlin) July 24, 2025
Alle wollen vermeintlich dabei sein, der Supermarkt, die Büchereien, die Polizei, die BVG, die Blumenläden, der Senat. Die Kirchen, aber nicht die Moscheen, die sogenannten Malls, also Konsumtempel größerer Bauart. Wo man ging und schaute hing die Regenbogenflagge, ganz Eifrige hiss(t)en natürlich die erweiterte Pride-Fahne. Oft vorzufinden vor senatsgeförderten Kultureinrichtungen, wie etwa der Akademie der Künste im Berliner Hansaviertel.

Ein konservativer US-Bekannter fragte mich via Mail-Diskussion, warum bloß “alles so übertrieben in Deutschland” wirke. Wodurch und seit wann es hier zu der auffälligen Indoktrinierung und Umsetzung gekommen sei? Eine gute Frage. Die Antwort lautet: Es ist erneut ein westdeutscher [natürlich auch internationaler] Import aus den USA. Die Recherche ergab, den sogenannten ‘Pride Month’ “verdanken” kritische Bürger Ex-US-Präsident Bill Clinton. Das fragwürdige Experiment startete dabei im Jahr 1999. So heißt es auf der Webseite zur US-Geschichte vormaliger Präsidenten:
“Proklamation 7203 – Monat des Stolzes für Schwule und Lesben [Pride Month]: Daher erkläre ich, William J. Clinton, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, kraft der mir durch die Verfassung und die Gesetze der Vereinigten Staaten übertragenen Befugnisse den Juni 1999 zum Monat des Stolzes der Schwulen und Lesben. Ich ermutige alle Amerikaner, diesen Monat mit geeigneten Programmen, Feierlichkeiten und Aktivitäten zu begehen, die unsere Vielfalt feiern, und sich das ganze Jahr über an die schwulen und lesbischen Amerikaner zu erinnern, deren vielfältige Beiträge unser nationales Leben bereichert haben.”
Rund fünfzehn Jahre später dann erstmalig beim World Economic Forum (WEF), als international besetzter Multiplikator für manipulative Agenda-Politik. So lautet der Titel eines diesbezüglichen Thermenschwerpunkts am 29. Januar 2015:
“Wirtschaftswachstum – Davos und die LGBT-Agenda. (…) LGBT-Vielfalt ist in vielen großen Unternehmen ein Thema in den Vorstandsetagen. Unsere Podiumsdiskussion befasste sich damit, dass es wichtiger denn je ist, sich als sichtbares Vorbild zu präsentieren.”
Wichtiger denn je, warum, für wen? An der damaligen Podiumsdiskussion nahm eine Beth Brooke-Marciniak teil, zu dem Zeitpunkt leitend bei der Unternehmensberatung EY (früher Ernst & Young) tätig. Parallel, rein zufällig, durfte Frau Brooke-Marciniak den Lesern des Fortune-Magazins bereits am 14. Januar 2015 verraten:
“Warum ich stolz darauf bin, lesbisch zu sein – zu Hause und bei der Arbeit (…) Das habe ich 2011 gelernt, als unsere Führungskräfte aus der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender-Community an dem Videoprojekt ‘Es wird besser’ teilnahmen und ihre Geschichten zum Wohle gefährdeter LGBT-Jugendlicher teilten.”
Der Wikipedia-Eintrag verrät zum beruflichen Werdegang der LGBTQ-Verfechterin:
“Ferner war sie von 1993 bis 1995 Teil der Regierung Clintons und im Finanzministerium zuständig für Steuer- und Gesundheitspolitik.”
Wieder einmal zeigen sich auch an diesem Kurzbeispiel die gefürchteten Kreuzungspunkte international verstrickter Agenda-Politik. Zurück zur deutschen Gegenwart. Der Auslöser zu diesem Artikel fand sich in einem Beitrag des Tagesspiegel (TS) vom 24. Juli (Bezahlschranke). Der Titel lautete:
“Das Puppy-Phänomen: Was steckt hinter den Menschen mit Hundemasken beim Berliner CSD? Auf CSDs sind immer mehr Menschen mit Hundemasken zu sehen. Wer sind diese Puppys, was sind ihre Motivationen? Ein Berliner erzählt – und ein Wissenschaftler ordnet ein.”
Das Puppy-Phänomen: Was steckt hinter den Menschen mit Hundemasken beim Berliner CSD? https://t.co/Cq3yYp3p22
— Gordon Kaestner (@KaestnerGordon) July 24, 2025
Der interessierte Leser taucht in realexistierende Parallelwelten ab, die noch vor Jahren in den heimischen Wänden oder Kellern sowie Etablissements der Subkultur ausgelebt und praktiziert wurden. Nun werden CSD-Besucher, alt aber vor allem auch sehr jung, provokativ mit diesen Neigungen optisch, auch auf allen Vieren kriechend, leckend und … konfrontiert. Befragt und zitiert wird ein Konstantin Mack, wörtlich als “promovierter Ethnologe” im TS-Artikel vorgestellt. Dieser veröffentlichte im Jahr 2022 im Rahmen der “Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie” die Studie:
“Hund müsste man sein Kulturanthropologische Perspektiven auf Pup Play”
Die Tagesspiegel-Redaktion präsentierte sich in der Vorwoche als auffälliger LGBTQ+-Versteher. Am 26. Juli hieß es daher (Bezahlschranke):
“‘Die Regenbogenfahne gehört in die Mitte unserer Gesellschaft’: Kai Wegner grenzt sich beim Berliner CSD von Merz und Klöckner ab. Queere Menschen sehen ihre Freiheit bedroht. Positionen von Bundestagspräsidentin und Kanzler stießen deshalb auf scharfe Kritik. Berlins Regierender Bürgermeister geht einen anderen Weg.”
Krönender Irrsinn findet sich in einem langen TS–Gastbeitrag des “Berliner Queerbeauftragten” Alfonso Pantisano, veröffentlicht am 25. Juli (Bezahlschranke). Die Hauptstadt hat statistisch rund 3,89 Millionen Einwohner. Wörtlich lautet die Überschrift und eine vermeintliche Faktennennung ohne Quellenangabe:
“‘Das Haus der queeren Community steht in Flammen’ – Ich bin wütend. Ich bin wütend, weil wir zusehen müssen, wie alles, was wir uns erkämpft haben, gerade angezündet wird (…) Denn wir sind viele! Allein in Berlin sind wir über eine Million stark! 800.000 Berliner*innen gehören dem Bi+-Spektrum an, weitere 400.000 von uns sind Lesben und Schwule, weitere 100.000 sind trans, intergeschlechtliche und nicht-binäre Freund*innen!”
Wenn die offizielle “Drama-Queen” seit 2023 es dann behaupten möchte. Es sind die theatralisch niedergeschrieben “Fakten” des Herrn Pantisano, die aufhorchen lassen:
“Während die Wände brennen – während queere Menschen beleidigt, bedroht, zusammengeschlagen werden – während queere Jugendliche sich in ihren Kinderzimmern aus Verzweiflung ritzen, weil ihnen täglich gesagt wird: ‘Du bist falsch. Du bist eine Schande. Du bist nicht wert.’ Während all das passiert, da schauen viele weg. Oder schlimmer: Sie lächeln uns hämisch an und gießen weiteres Öl ins Feuer (…) Unsere Jugend ist in diesen Tagen sehr verwundet. Viele wissen nicht, wie sie mit dieser Ablehnung umgehen sollen, die für sie neu ist: mit dieser Angst vor ihrer Zukunft. Dabei hatten wir ihnen doch versprochen, dass es besser wird!”
Wann hatten doch aktuell gleich Kinder und Jugendliche, rein politisch zu verantworten, zu viel Zeit für Social-Media-Dreck? Wer erzählt und erklärt ihnen was? Die vom Alltag überforderten Eltern am Abendbrottisch? Welche Informationen verunsichern? Das neueste TikTok-LGBTQ-Ist-Cool-Video oder die neue ARD-Serie und “Dramedy”: “Schwarze Früchte”, variabel die ZDF-Soap: “Queer Life unfiltered”. Weckt die “Werbung” im U-Bahnhof ein Interesse?

Sind es die Erfahrungen vom sich stetig verändernden Schulhof oder aus dem vom woken Lehrer (m,w,d) geschmückten Klassenraum? Die Recherche belegt, dass seit Jahren bundesweit an der LGBTQ-Pädagogenfront manipulativ agitiert wird. Allein für dieses Jahr findet sich ein “Fortbildungsangebot für schulische Mitarbeiter*innen” im Raum Bonn. Dazu heißt es:
“Gendervielfalt in der Schule: Sensibilisierung und Handlungskompetenz. Kennen Sie das? Ein/e Schüler*in äußert in einem Gespräch: ‘Ich glaube, ich bin trans/lesbisch/schwul/bi/nonbinär und fühle mich allein damit.’ Viele Unsicherheiten und Fragen beschäftigen Sie. Wie können Sie als Lehrperson in dieser individuellen Situation unterstützen und gleichzeitig als Schule das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt bewusst angehen?!”
Das Verbandsmagazin des “Paritätischen Wohlfahrtsverband” Ausgabe02/2025 thematisiert das “trans* Coming Out bei Jugendlichen” sowie “die Hürden bis zur eigenen Identität”. Dazu heißt es:
“Schätzungsweise ist ein halbes Prozent in der Bevölkerung transident. Das ihnen bei der Geburt zugewiesene Geschlecht entspricht nicht ihrer tatsächlichen geschlechtlichen Identität.”
Es wird generell viel geschätzt und gemutmaßt, liest man sich in diese manipulative, gefährliche Parallelwelt ein. Gefährdete Opfer sind in der seitens Erwachsener erdachten Notwendigkeit einer zu “behandelnden Realität” – pharmazeutisch bis hin zu chirurgischen Eingriffen – erneut Kinder und Jugendliche. Auch Kleinkinder geraten dabei ins Visier der fraglichen Deutungsakteure. So existieren exemplarisch auf dem explodierenden Markt bereits Broschüren mit dem Titel: “Trans* in der KITA” oder “Die kleinen Hefte: Transgender und Intergeschlechtlichkeit bei Kita-Kindern”. Die Webseite “KiTa NRW” präsentierte zum Thema “Kompetenz und Vielfalt” bereits vor drei Jahren: “Queer in der Kita”.
Sexuelle Neigungen und Präferenzen unterschiedlicher Natur sind normal, gehörten schon immer zur individuellen Wahrnehmung in der Gesamtbreite und -tiefe der Gesellschaft. Diese Normalität wird jedoch seit Jahren immer aggressiver in der Öffentlichkeit künstlich ausgedehnt, neu definiert und mit mehr als bedenklichen “Neuausrichtungen” und zerstörerischen Fehldeutungen für Körper und Seele künstlich als “Neue Normalität” propagiert.
Untergehakt agieren erneut die Politik, Medien und die lüsterne, skrupellose Werbebranche. Zudem schockierend, partizipierend, die nicht zu unterschätzende Begeisterung zum Thema in der deutschen (Lehrer und Erzieher-)Pädagogik, über Betreuer von Freizeiteinrichtungen und (Sport)-Vereinen sowie das finanziell mehr als lukrative große Feld der therapeutischen Begleitung und Beratung.
Diesem Irrsinn muss bewusster, offensiverer Einhalt geboten werden. Eine Rückkehr zur Normalität erfolgen, speziell seitens verantwortlicher oben genannter Institutionen.
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