Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat sich gegen die Anschuldigungen des US-Gesandten gewehrt, der behauptet hatte, Pretoria habe Russland im Ukraine-Konflikt militärisch unterstützt.
Am Donnerstag hatte der US-Botschafter in Südafrika Reuben Brigety den Medien erklärt, er sei überzeugt, dass Pretoria Moskau Waffen und Munition geliefert habe. Die USA seien “sicher”, dass Anfang Dezember an einem Marinestützpunkt nahe Kapstadt Waffen und Munition auf einen russischen Frachter geladen worden seien.
In einer Erklärung vom selben Tag schlug Ramaphosa zurück und betonte, Brigetys Anschuldigungen “untergraben den Geist der Zusammenarbeit und Partnerschaft” zwischen den beiden Ländern.
Der Präsident fuhr fort, dass keine Beweise für die Behauptungen vorgelegt worden seien, dass Südafrika Waffen an Russland liefere, fügte jedoch hinzu, dass die Regierung eine unabhängige Untersuchung der Angelegenheit angeordnet habe. Südafrika lud am Freitag den US-Botschafter wegen der Vorwürfe vor.
Ramaphosas Büro bestätigte zuvor in seiner Erklärung, dass ein russischer Frachter in Südafrika angelegt hatte, gab aber nicht bekannt, wann, wo und aus welchem Grund. In der Erklärung wurde außerdem der US-Botschafter dafür kritisiert, an die Öffentlichkeit gegangen zu sein.
Brigety hatte sich offenbar auf das unter russischer Flagge fahrende Schiff namens “Lady R” bezogen. Das Schiff hatte in diesem Zeitraum am Marinestützpunkt angelegt, wo es nicht identifizierte Ladung angeliefert und verladen hatte, was zu Spekulationen und Fragen südafrikanischer Politiker geführt hatte. Das Schiff selbst war im Mai letzten Jahres vom US-Finanzministerium (Office of Foreign Assets Control) wegen angeblicher Waffenlieferungen mit Sanktionen belegt worden.
Sollte sich herausstellen, dass Südafrika Russland Militärhilfe leistet, drohte die Beziehung zwischen den USA und einem wichtigen Partner in Afrika zu zerbrechen. Trotz der neutralen Haltung Südafrikas zum Krieg in der Ukraine hoffte die Biden-Regierung, dass Südafrika dennoch ein wichtiger Puffer gegen den wachsenden russischen und chinesischen Einfluss auf dem Kontinent sein könnte. Bereits im Februar hatte Südafrika ein Marinemanöver mit Russland und China abgehalten, was für Aufregung im Westen gesorgt hatte.
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