Von Bernhard Loyen
Wenig überraschend lautet die miese und leicht durchschaubare aktuelle Strategie der ehemals unerbittlichen Gesellschaftsspalter in der Corona-Krise, die Bürger mögen doch nun bitte etwas mehr Verständnis aufbringen. Man habe es nicht besser gewusst, man sei unsicher gewesen. Alles sei rein zum Wohle der Menschen im Land verordnet worden. Das nächste Mal sei man ja nun klüger und empathischer in Bezug auf eine menschenverachtende Maßnahmenpolitik.
Wer ist “man”? Die Täter, anders möchte ich sie nicht bezeichnen, sind wegen ihres Narzissmus und ihrer protegierten Medienpräsenz bekannt und gefürchtet. Da gab es die wissenschaftliche und die medial-prominente Front gegen kritische und wachsame Menschen im Land. Mahner und Warner wurden diskreditiert, lächerlich gemacht, der Lüge beschuldigt und gesellschaftlich gebrandmarkt und ausgeschlossen.
All dies wäre nur jedoch nur bedingt möglich gewesen, hätte nicht die ausführende und damit maßgeblich gesamtverantwortliche Politik Tür und Tor aufgerissen, um eine noch nie dagewesene Manipulation der Massen in so kurzer Zeit zu modellieren, einzufordern und in alle Bereiche der Gesellschaft konditionierend zu infiltrieren.
Zwei wesentliche politische Protagonisten dieser bizarren drei langen Jahre waren die sogenannten gesundheitspolitischen Sprecher bzw. Experten ihrer Parteien. Karl Lauterbach von der SPD, seit Dezember 2021 Bundesgesundheitsminister, und Janosch Dahmen von Bündnis 90/Die Grünen. Letztgenannter bekommt nun die berühmten nassen Füße. Aufarbeitung, warum? War da was? Eine dementsprechende Enquete-Kommission “sei mit hohem Aufwand, Bürokratie und Kosten verbunden”, so Dahmen gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) (Bezahlschranke).
Ach, auf einmal sind diese drei Punkte Sorgenpunkte? “Nach einer Aufstellung des Bundesfinanzministeriums hat der Bund für die Corona-Krise die exorbitante Summe von 440 Milliarden Euro ausgegeben. Pro Kopf entspricht das einer Summe von etwa 5.000 Euro”, lautet der Eingangstext eines Artikels auf RT DE in diesen Tagen. Dahmen legt noch eine anmaßende Schippe Unglaubwürdigkeit obendrauf. Er befürchtet allen Ernstes:
“Es besteht die Gefahr, dass es am Ende eher ein Kampf um Deutungshoheiten und nachträgliche Schuldzuweisungen wird und damit weiteres Vertrauen der Bevölkerung verloren geht.”
Der NOZ-Artikel trägt den unfassbaren Titel: “Nach Ende der Maßnahmen: Keine Aufarbeitung der Corona-Pandemie – aus Furcht vor Populisten”. Etwa Furcht vor diesen bösen Rechten, Verschwörungserzählern und Populisten, die drei Jahre lang beharrlich versucht haben, die alten und jungen Menschen in diesem Land vor einer verantwortungslosen, gefährlichen und mittlerweile nachweislich gesundheitsschädigenden bis hin tödlichen Politik zu schützen? Angst vor diesen “Corona-Leugnern” und Störern, die vor den unbekannten Folgen eines halbherzig getesteten und neuartigen mRNA-Wirkstoffs mit Nachdruck und Sorge warnten?
Wer war denn einer der führenden Corona-Versteher und Maßnahmen-Populisten par excellence im Deutschen Bundestag? Janosch Dahmen. Er sorgt sich nun also davor, dass “weiteres Vertrauen der Bevölkerung verloren geht”. Möglicherweise resultierend aus zurückliegenden Empfehlungen Dahmens?
- März 2021: “Die Gruppe, die jetzt gefährdet ist, die 50- bis 80-Jährigen, die sind alle ungeimpft. Die werden alle sterben. Es werden viele sterben. Es werden viele ihr Leben lang Folgen behalten.”
- Juli 2021: “Wir müssen (sic!) den Impfstoff zu den Menschen bringen.”
- November 2021: “‘Brauchen flächendeckend 2G’. Zudem ‘müssen in dieser Pandemie der Ungeimpften’ auch konsequente Maßnahmen ‘einschließlich Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte’ durchgesetzt werden.”
- Januar 2022: “Die Impfpflicht kann zur Befriedung der Gesellschaft beitragen, weil sie für Klarheit sorgt.”
- Januar 2022: “Dahmen: 2G-plus-Regelung ausweiten. Auch wenn es noch keine eindeutigen Datenlagen dazu gäbe, mache es “Sinn”, solche Maßnahmen zu ergreifen.”
- Februar 2022: “Impfpflicht im Gesundheitswesen: Dahmen will dagegen daran festhalten, dass Ausnahmen nicht zur Regel werden und das Gesetz gegebenenfalls nachschärfen.”
- März 2022: “In (Feuerwehr-)Uniform mit Nazis demonstrieren, Wissenschaft leugnen und den Schutz anderer Menschen diskreditieren, geht gar nicht!”
- Mai 2022: “Grünenexperte gegen Ende der Maskenpflicht in Verkehrsmitteln.”
- Juli 2022: “Grünen-Politiker fordert Maskenpflicht und warnt vor neuem Lockdown.”
Im Januar 2022 behauptete Dahmen mit Tunnelblick, dass die von ihm eingeforderte Impfpflicht ab 18 Jahren “einen weiteren Pandemie-Winter verhindern, Leben retten & Freiheit zurückgewinnen” würde.
Der Rheinischen Post diktierte Dahmen dieser Tage ins Mikrofon, dass “es jetzt nicht darauf ankommt, mit viel Aufwand in einer Enquete-Kommission oder einem Untersuchungsausschuss theoretische Erörterungen zu offensichtlichen Schwachstellen anzustellen”. Gesundheitspolitik habe “kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsdefizit”, so Dahmen aufschlussreich argumentierend.
Abermillionen Menschen in diesem Land erkennen demgegenüber jedoch in der realen, nicht gefühlten Gegenwart, dass die von Dahmen wissentlich mitgetragene, weil eingeforderte Corona-Politik nachhaltig zerstört hat: die Zerstörung der individuellen Biografie, des Lebens, des Körpers. Der Seele.
“Es werden viele ihr Leben lang Folgen behalten”, polterte im März 2021 ein sich hysterisch darstellender Dahmen in der ARD bei Anne Will. Recht hat er da gehabt, aber eben auf vollkommen konträrer Ebene. Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki war in den letzten drei Jahren zumindest bemüht, den Maßnahmen-Amoklauf aus dem Kanzleramt in Ansätzen zu hinterfragen. So denkt Dahmen im April 2023 über seinen Bundestagskollegen:
“Wolfgang Kubicki hat während der Pandemie immer wieder extreme Positionen vertreten und durch eine zum Teil AfD-nahe Rhetorik versucht, eine gesellschaftliche Spaltung herbeizureden. Mit fehlt die Fantasie zu glauben, dass ausgerechnet er Interesse an seriöser nach vorne gerichteter Aufarbeitung hat.”
Mahnungen, eine Zwischenfrage und Kritik sind für den Grünen-Politiker und Arzt also “extreme Positionen”. Was Dahmen hier zeigt: Er erkennt für sich keinerlei Mitverantwortung an den Hunderttausenden, wenn nicht Millionen Opfern individuellen Leids in diesem Land. Er ist ein beharrlicher Mittäter und sollte dann auch so behandelt werden. Als geladener Zeuge einer dringend benötigten Aufarbeitung dieser drei dunklen und furchtbaren Jahre.
Eine Aussage aus dem Mund des besessenen und gnadenlosen Karrieristen Karl Lauterbach lautete jüngst im Bundestag:
“Von allen, die Opfer in der Pandemie erbracht haben, haben die Kinder die meisten Opfer erbracht. Wir schulden den Kindern viel.”
Opfer erbracht? Das klingt nach Freiwilligkeit. Nach solidarischem, bewusstem Gesellschaftshandeln. Hatten sie denn eine Alternative zu den schädigenden Forderungen eines Karl Lauterbach oder Janosch Dahmen?
Diese Aussage des Bundesgesundheitsministers bewirkt reine Fassungslosigkeit ausgehend von der Frechheit und Anmaßung dieses Mannes, der für ein millionenfaches Leid von Kindern und Jugendlichen verantwortlich ist. In Bezug auf die das weitere Leben prägende Seelenschädigungen, Lernverzögerungen, massive Essstörungen, Perspektiv- und Antriebslosigkeit.
Nein, Lauterbach wie auch Dahmen und noch einige mehr müssen juristisch belangt werden. Dass im politischen Berlin der Gesundheitsminister vollkommen unbeeindruckt, ungefährdet und gut abgeschirmt so weitermachen kann wie bisher, ist so lange ein Skandal, bis die Tinte auf dem Rücktrittsschreiben noch nicht getrocknet ist.
Zu später Stunde doch noch im @BMG_Bund ein Tischtennismatch hinbekommen. Leider verloren. Aber gegen Nico Popal aus Berlin keine Schande. pic.twitter.com/gZ5tob5X4w
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) April 25, 2023
Möge einen Janosch Dahmen zumindest in der Nacht die ein oder andere gebrochene Seele heimsuchen und ihn daran erinnern, welche tiefe Schuld auch er in sich trägt.
Der Autor hat aus seinem digitalen Corona-Archiv drei Videocollagen zur Aufarbeitung der Corona-Krise erstellt. Sie sind zu finden auf seinem Odysee-Kanal Niveauregulierung.
Mehr zum Thema – “Keine Daten vorhanden”: PEI gibt zu, brisante Verdachtsfälle gar nicht auszuwerten