
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will sich für Reformen starkmachen, die volkswirtschaftlich zu mehr Gesamtarbeitszeit führen und zugleich Kündigungen erleichtern.
Von der neu eingesetzten Rentenkommission erwartet Reiche derweil “eine schonungslose Analyse des Status quo” sowie Ideen, “die die Probleme auch tatsächlich tiefgreifend angehen”. Als Stellschrauben für mehr Arbeitszeit schlug Reiche im Gespräch mit t-online ein höheres Renteneintrittsalter oder alternativ Anreize für eine höhere Wochenarbeitszeit vor. Außerdem sollten mehr Beschäftigte aus Teilzeit- in Vollzeitjobs wechseln, etwa durch steuerliche Anreize oder den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder.
Darüber hinaus möchte sie die Frühverrentung reduzieren: “Es kann nicht sein, dass Unternehmen, die einerseits beklagen, keinen Nachwuchs zu haben, im gleichen Zuge gut qualifizierte Arbeitnehmer ab 61 in Altersteilzeit schicken.” Zugleich forderte die Ministerin, den Kündigungsschutz zu lockern. “Wir brauchen einen flexibleren Kündigungsschutz, der die Schwachen schützt, es den Unternehmen aber vor allem im Hochlohnbereich ermöglicht, schneller Personal abzubauen, wenn sie müssen. Das hilft Unternehmen, sich zügiger an neue Marktsituationen anzupassen und zu restrukturieren.”
Arbeitnehmer in Deutschland werden laut einer Studie im neuen Jahr zum Teil deutlich weniger netto an Lohn und Gehalt herausbekommen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung am Montag unter Berufung auf Berechnungen des Nürnberger Softwarehauses DATEV.
Eine Alleinerziehende mit einem Kind und monatlich 6.000 Euro brutto sowie Steuerklasse zwei hat im Jahr 2026 laut dem Bericht wegen der gestiegenen Beitragsgrenze für die Kranken- und Pflegekasse netto 177 Euro weniger.
Noch deutlicher ist demnach das Minus bei Arbeitnehmern, die zusätzlich wegen der höheren Bemessungsgrenze für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung stärkere Abzüge verkraften müssen: Verheiratete mit einem Monatsgehalt von 9.000 Euro und Steuerklasse drei müssen mit das stärkste Minus hinnehmen: Ohne Kinder haben sie im neuen Jahr 464 Euro beziehungsweise mit zwei Kindern 442 Euro weniger im Portemonnaie. Bei anderen Arbeitnehmern bleibt das Netto-Gehalt einigermaßen stabil oder erhöht sich minimal – die Inflation und weitere Steuern, wie die sich im Jahr 2026 erhöhende “Co2-Steuer” gleicht das allerdings bei weitem nicht aus.
Mehr zum Thema – Klingbeil bereitet die Deutschen auf sinkenden Lebensstandard vor







