Die Zahl der Teilnehmer am Grundwehrdienst in der Alpenrepublik ist im vergangenen Jahr gesunken, zog Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag Bilanz. Grund dafür sei vor allem der sinkende Anteil tauglicher Wehrpflichtiger, insbesondere durch Übergewicht und zunehmende Belastungen im psychischen Bereich. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Maßnahmen im Gesundheitsbereich zu setzen. Ziel müsse es sein, “dass die junge Generation wieder gesünder und fitter wird”, so Tanner.
Im Jahr 2023 wurden den Angaben zufolge insgesamt 45.565 Wehrpflichtige untersucht. 31.516 junge Männer wurden für tauglich befunden (528 weniger als 2022), 639 für bedingt tauglich (119 weniger).
Als “großen Erfolg” bezeichnete die Ministerin hingegen den neu eingeführten freiwilligen Grundwehrdienst für Frauen. Seit April haben sich 212 Frauen freiwillig gemeldet, 149 davon haben auch die Tauglichkeitsprüfung absolviert.
Während die Bereitschaft zum Zivildienst in Österreich nach wie vor hoch ist – Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) berichtete am Donnerstag von einer Bedarfsdeckung von fast 90 Prozent – hat eine im September und Oktober im Auftrag des Verteidigungsministeriums durchgeführte Umfrage ergeben, dass der Wille der Bevölkerung, das Land zu schützen, rückläufig ist. Nur ein Drittel der Befragten gab an, im Falle eines militärischen Angriffs zu den Waffen zu greifen. 58 Prozent sagten, sie würden ihr Land auch “im Fall der Fälle” nicht verteidigen. Gleichzeitig ist eine knappe Mehrheit (53 Prozent) der Befragten der Meinung, dass die Zahl der Soldaten erhöht werden sollte. Etwa die Hälfte der Befragten hält die Dauer des Grundwehrdienstes für zu kurz.
69 Prozent der Befragten gaben an, eine positive Einstellung zum Österreichischen Bundesheer zu haben. 66 Prozent der Befragten halten das Bundesheer für “sehr wichtig” oder “wichtig” – ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber 2022.
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