
Auf seiner Substack-Seite teilte der US-amerikanische Autor C. J. Hopkins heute unter dem Titel “Ein Besuch der deutschen Gedankenpolizei” mit, dass am heutigen Mittwochmorgen die Berliner Polizei zu einer Hausdurchsuchung bei ihm erschienen ist. Demnach kamen drei bewaffnete Polizisten mit einem Durchsuchungsbefehl, durchsuchten seine Wohnung und verhörten seine Frau und ihn. Schließlich beschlagnahmten die Beamten noch den Computer des Schriftstellers.
Nächste Hausdurchsuchung. Heute traf es den in Berlin lebenden amerikanischen Autor und Satiriker CJ Hopkins. “Heute standen drei bewaffnete Berliner Polizisten mit einem Durchsuchungsbefehl vor meiner Tür. Sie durchsuchten meine Wohnung, befragten mich und meine Frau und… pic.twitter.com/3MJQQCcER5
— Aya Velázquez (@aya_velazquez) November 26, 2025
Begründet wurde die Durchsuchung mit neuen strafrechtlichen Ermittlungen. Dazu schreibt Hopkins (Übersetzung aus dem Englischen):
“Der Durchsuchungsbefehl wurde im Zusammenhang mit einer neuen strafrechtlichen Ermittlung gegen mich durch die Berliner Staatsanwaltschaft ausgestellt. Erneut werde ich, wie bereits 2023, der Verbreitung von pronazistischem Material beschuldigt, wobei es sich bei dem fraglichen pronazistischen ‘Material’ um mein Buch The Rise of the New Normal Reich: Consent Factory Essays, Vol. III (2020-2021) handelt.”
Allerdings beziehe sich diese neue strafrechtliche Untersuchung direkt auf die Veröffentlichung und Verbreitung seines Buches – im Gegensatz zu den früheren Anklagen gegen Hopkins, welche sich lediglich auf zwei Tweets bezogen, die das Cover des Buches zeigten und die sich gegen die sogenannten COVID-Maßnahmen wandten.
Faktisches Verbot seines Buches
Wie der Publizist weiter ausführt, wurde das betreffende Buch im Jahr 2022 von dem in den USA beheimateten Online-Versandhändler Amazon in Deutschland, Österreich und den Niederlanden vom Markt genommen. Bis heute gibt es Hopkins zufolge keinen Hinweis darauf, dass es in Deutschland von den deutschen Behörden offiziell verboten wurde, obwohl es zur gleichen Zeit, als Amazon es mit seinem Bann belegte, auch von anderen Händlern aus dem Vertrieb in Deutschland genommen wurde. Gleichwohl ist das Werk weiterhin in allen anderen Ländern erhältlich und wird weltweit von Amazon und der Ingram Content Group vertrieben.
Die Hausdurchsuchung wertet Hopkins nun als Beleg dafür, dass sein Buch tatsächlich in Deutschland verboten sei. Und er werde von den deutschen Behörden “wegen des ‘Verbrechens’ des Schreibens, Veröffentlichens und Vertreibens dieses Buches strafrechtlich verfolgt und eingeschüchtert”.
Die neuerlichen strafrechtlichen Ermittlungen, die Hausdurchsuchung wie auch die Beschlagnahmung des Computers seien “offensichtlich verfassungswidrig” und stellten eine “dreiste Verletzung” seiner Rechte als Autor und Verleger – auch nach Maßstäben des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland – dar.
Rechtliche Gegenwehr
Hopkins unterstrich in seiner Mitteilung, er werde “selbstverständlich rechtliche Schritte einleiten”, um seine Rechte zu verteidigen.
Der US-Autor kündigte an, er werde “zu gegebener Zeit” Näheres über die bei ihm heute durchgeführte Hausdurchsuchung und das neue Ermittlungsverfahren mitteilen. Zunächst müsse er jedoch einen neuen Computer einrichten.
Darüber hinaus wies Hopkins darauf hin, dass seine Präsenz im Internet und den sogenannten sozialen Medien (“sowohl von X als auch von Facebook”) – wie er formulierte – “stark ‘sichtbarkeitsgefiltert’ (das heißt zensiert)” werde, weshalb er sich an Medienvertreter, Blogger oder Personen “mit großer Reichweite” mit der Bitte wendet, seine Nachricht weiterzuverbreiten. Lediglich das Profil auf Substack sei momentan die einzige ihm verbliebene Möglichkeit, an eine breitere Öffentlichkeit zu gehen.
Schließlich sprach Hopkins all jenen seinen Dank aus, die ihn in den vergangenen mehr als zwei Jahren unterstützt und über seinen Fall berichtet haben. Der US-Schriftsteller betonte abschließend, dass die ursprüngliche Anklage noch immer beim Bundesgerichtshof in der Berufung anhängig sei. Er habe gehofft, dass es zu einer schnelleren Entscheidung – “wie auch immer sie ausfallen würde” – kommen möge, die “endlich das Ende dieses Albtraums bedeuten” würde. Doch in dieser Hoffnung habe er sich offensichtlich getäuscht.
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