
Möglicherweise war die Beschlagnahmung eines Tankschiffs in der Karibik nicht die einzige derartige Aktion der USA in der letzten Zeit. So schreibt das Wall Street Journal über einen ähnlichen, bislang jedoch nicht offiziell bestätigten Einsatz im Indik. Unter Berufung auf US-Beamte heißt es in dem exklusiven Bericht, dass US-Spezialkräfte im November in der Nähe von Sri Lanka einen Frachter mit Militärgütern für Iran geentert haben sollen.
Demnach war der Frachter von China nach Iran unterwegs. Die US-Spezialkräfte stoppten das Schiff, beschlagnahmten die für die Islamische Republik bestimmte Militärladung und ließen das Schiff weiterfahren. Die Operation wurde von der US-Aufklärung organisiert, die die Lieferung der Militärgüter verfolgte.
Weitere Details der Operation sind bislang unklar. Ein US-Beamter behauptet aber, dass die Ladung aus Gütern mit doppeltem Verwendungszweck bestanden habe. Mithilfe dieser Dual-Use-Güter habe Iran Waffen herstellen können. Nach Angaben des Blattes ist dies das erste Mal seit mehreren Jahren, dass das US-Militär ein von China nach Iran fahrendes Schiff abgefangen hat.
Erst am Mittwochabend hatte die US-Nachrichtenagentur Bloomberg über die Festsetzung des Tankers “Skipper” in der Karibik berichtet. Die Washington Post teilte unter Berufung auf eine Quelle mit, dass das Schiff nach Kuba unterwegs gewesen sei. Später bestätigte die US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Beschlagnahmung des Tankers, der wegen illegalen Transports von Erdöl aus Venezuela und Iran auf der US-Sanktionsliste stehe. An dem Einsatz hätten sich das Heimatschutzministerium, das Kriegsministerium und die Küstenwache beteiligt. Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich zu dem Vorfall in gewohnter Manier. Es sei ein sehr großer Tanker, der größte, der jemals beschlagnahmt worden sei, gab der Republikaner bekannt. Dabei kündigte er weitere Schritte an, ohne jedoch Details zu nennen. Es würden noch andere Dinge geschehen, so Trump.
Venezuela und Kuba verurteilten die Festsetzung des Tankschiffs als Piraterie. Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez beschwerte sich über die aggressive Eskalation der US-Regierung gegen Venezuela, indem er darauf verwies, dass die Beschlagnahmung des Schiffes durch die USA einen “eklatanten Verstoß” gegen das Völkerrecht und die Regeln des freien Handels und der Schifffahrt darstelle. Der venezolanische Außenminister Yván Gil sprach von einem “unverschämten Raubüberfall”.
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