Mögliche harte Maßnahmen der G7-Mitgliedstaaten gegen Russland, von denen auch der Diamanten-Handel betroffen werden könnte, gefährden Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Indien ‒ von den Diamantenhändlern in Mumbai, die Edelsteine weltweit verkaufen, bis hin zu kleinen Händlern, berichtete die Financial Times. Diese seien besorgt darüber, dass “eine dauerhafte, unhandliche Anstrengung”, Russland Einnahmen aus dem Diamantenabbau zu nehmen, ihre Existenz bedrohen würde. Hierbei zitiert die Zeitung Anoop Mehta, den Präsidenten der Diamantenbörse Bharat Diamond Bourse (BDB) in Mumbai, mit den Worten:
“Russische Diamanten sorgen dafür, dass 60 Prozent der Arbeitsplätze in der indischen Industrie gewährleistet werden.”
Nach Mehtas Einschätzungen seien im gesamten Diamantenhandel Indiens eine Million Menschen beschäftigt. Mit Hinblick auf westliche Russland-Sanktionen, die wegen der Militäroperation in der Ukraine verhängt worden sind, sagte der in der Diamantenindustrie tätige Kleinhändler Ramesh Savaliya, dass es sich dabei um ein “Problem zweier Länder” handle. Und weiter:
“Nicht die ganze Welt sollte sich darum kümmern.”
Die USA, die Europäische Union (EU) und weitere wichtige Verbündete der Ukraine bereiten neue Sanktionen gegen Russland vor, berichtete Bloomberg am vergangenen Mittwoch unter Berufung auf seine Quellen. Die G7 will ihre Pläne demnach während des bevorstehenden Gipfeltreffens in Japan Ende Mai bekannt geben. Die Kernidee besteht darin, Moskau daran zu hindern, die bestehenden Strafmaßnahmen umgehen zu können, wobei der Fokus auf Hunderte von Gütern und Technologien gerichtet werde, die militärischen Zwecken dienen würden. Es wird zudem erwartet, dass die G7-Mitgliedstaaten auch Fortschritte bei einem Mechanismus zur grenzüberschreitenden Nachverfolgung von Diamanten aus Russland erzielen, was schließlich zu Beschränkungen dieses Handels führen könnte. Derzeit steht es Indien frei, Rohdiamanten aus Russland in die USA und andere G7-Staaten zu exportieren, wenn sie im Land veredelt werden. Dies könnte sich jedoch aufgrund der westlichen Pläne zur Nachverfolgung ändern.
Moskau hatte wiederholt erklärt, dass Russland dem Sanktionsdruck standhalten werde. Russische Spitzenpolitiker stellten fest, dem Westen fehle der Mut, das Scheitern der Strafmaßnahmen anzuerkennen. In den westlichen Ländern selbst wurden Stimmen laut, dass Einschränkungen wirkungslos seien.
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