
Die BBC, seit mehr als einem Jahrhundert der Inbegriff journalistischer Verlässlichkeit, sieht sich mit einer ihrer schwersten Vertrauenskrisen konfrontiert. Als bekannt wurde, dass für eine Dokumentation des Senders eine Rede von US-Präsident Donald Trump in einer Weise geschnitten worden war, durch die deren Sinngehalt verzerrt wurde, stand das Fundament der Institution plötzlich in Frage.
Es war kein technischer Fehler, sondern die Art, wie die Inhalte ausgesucht und bearbeitet wurden, die den Eindruck von Voreingenommenheit entstehen ließ. Dass ein Whistleblower eingreifen musste, weil die BBC die Dokumentation nicht selbst überprüfte, zeigt, wie vorurteilsbehaftet der Sender gegenüber Trump ist.
Der Vorgang trifft die BBC in einem Moment, in dem die öffentliche Debatte im Vereinigten Königreich ohnehin von Misstrauen, Lagerdenken und einer anhaltenden Politisierung der Medien geprägt ist.
Dass ausgerechnet der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der für sich den Anspruch der Unparteilichkeit erhebt, ins Zentrum dieser Auseinandersetzung geriet, verlieh dem Vorgang besondere Brisanz.
Tim Davie, der bisherige Generaldirektor, zog die Konsequenzen und trat zurück. Er sprach von Fehlern, die geschehen seien, und von der Verantwortung, die an der Spitze unweigerlich zu tragen sei. Auch Deborah Turness, die Leiterin des Nachrichtenbereichs, legte ihr Amt nieder. Der Schritt soll offenbar den Eindruck einer institutionellen Selbstkorrektur vermitteln.
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— Karoline Leavitt (@PressSec) November 9, 2025
Die Debatte kreist nicht allein um eine umstrittene Sequenz. Sie berührt den Kern der öffentlichen Aufgabe der BBC.
Die BBC steht nach dem Vorfall unter massivem Druck. Die Bearbeitung der Trump-Rede sorgte für Empörung, und auch das Weiße Haus meldete sich bereits in den sozialen Medien zu Wort. Der Schaden für die Glaubwürdigkeit des Senders geht weit über die einzelne Sendung hinaus.
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