Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim hat am Donnerstag an der Plenarsitzung des Östlichen Wirtschaftsforums in der russischen Hafenstadt Wladiwostok teilgenommen. Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, ging er in einer Rede auf Strafmaßnahmen ein, die westliche Staaten gegen Russlands verhängt haben. Die russische Wirtschaft sei resistent gegenüber Beschränkungen, stellt Ibrahim fest. Hinsichtlich seiner Erfahrungen unterscheide sich Russland von vielen anderen Ländern, sagt er weiter. Es sei ein großes, starkes Land, “das eine starke Entschlossenheit und großartige Geschichte hat”. Und weiter:
“In mehreren Bereichen kommen sie besser zurecht, als viele westliche Beobachter dachten. Man muss nur einen Blick auf die Wirtschaftsdaten werfen, auf die landwirtschaftliche Produktion, neue Technologien und das Bankensystem. Das ist Standhaftigkeit.”
Für Malaysia sei es nicht profitabel, sich auf die Seite des Westens zu stellen und gegen Russland zu sein, stellt der Premier klar. Er verstehe nicht, anhand welcher Grundsätze Malaysia den Westen unterstützen solle. Die Absicht seines Landes sei, so Ibrahim, Lösungen für Probleme zu finden und nicht, sich auf die Seite des Westens gegen Russland zu stellen. Der Premier wörtlich:
“Welchen Nutzen hat das für uns? Warum sollte man uns zwingen, Partei zu ergreifen?”
Des Weiteren äußert sich der malaysische Ministerpräsident zu dem Konflikt in der Ukraine und dem Nahostkonflikt:
“Wir sind für eine friedliche Beilegung, egal ob in der Ukraine oder in Gaza, wo derzeit Gräueltaten gegen das palästinensische Volk verübt werden. Die Unfähigkeit und völlige Weigerung des Westens, diesem Grundsatz zu folgen, schockiert mich.”
Russlands Präsident Wladimir Putin dankte Ibrahim nach der Plenarsitzung für seine Rede und seinen Besuch in Wladiwostok. “Wir werden wie vereinbart in Kontakt bleiben und daran arbeiten, alle Aufgaben zu erfüllen, die wir uns gestellt haben”, sagte Putin dem malaysischen Premierminister.
An der russischen Pazifikküste in Wladiwostok begann am Dienstag das Östliche Wirtschaftsforum. Laut Angaben von Juri Uschakow, dem Berater des russischen Präsidenten, werden daran mehr als 6.000 Gäste aus 76 Ländern, darunter die Führungskräfte von 650 russischen und 44 ausländischen Unternehmen, teilnehmen.
Das Forum findet bis 6. September statt. Das erklärte Hauptziel der Großveranstaltung ist die Förderung der beschleunigten Entwicklung der Wirtschaft des Fernen Ostens und der Ausbau der internationalen Zusammenarbeit im Asiatisch-Pazifischen Raum. Das Wirtschaftsforum wurde 2015 von Präsident Wladimir Putin ins Leben gerufen.
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