Die russische Opernsängerin Anna Netrebko soll bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden ihr Debüt als Abigaille in Giuseppe Verdis Oper Nabucco geben. Um ihren Auftritt ist jedoch Streit entbrannt.
Anfang Februar gaben die Veranstalter der Festspiele bekannt, dass Vertreter der ukrainischen Nationaloper sowie der ukrainische Kulturminister Alexander Tkatschenko sie in einem Schreiben faktisch vor die Wahl gestellt hätten: Entweder sie treten auf oder Netrebko. Tkatschenko schrieb, dass die ukrainische Seite keine Zusammenarbeit mit Menschen toleriere, die die russische Kultur repräsentierten, berichtete die Deutsche Welle.
Auch Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden sprachen sich gegen den Auftritt der Sängerin aus. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, die Festspiele seien denjenigen gewidmet, die aufgrund ihrer Meinung im Gefängnis säßen, wie etwa Alexei Nawalny. Angesichts dessen sei es nicht zu vermitteln, weshalb Netrebko bei den Festspielen auftreten solle.
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hält jedoch weiter an seinen Plänen fest. Aus dem Theater hieß es:
“Wir stellen uns klar gegen den Angriffskrieg von Putin. Das kann aber keine Verurteilung aller russischen Menschen und aller russischen Kultur bedeuten. Kultur lebt immer von menschlichen Werten, die über den Nationen stehen.”
Die Maifestspiele seien international und “entscheiden sich nicht für oder gegen eine nationale Kultur.”
“Frau Netrebko hat einen gültigen Vertrag, der ist von allen Seiten unterschrieben”, sagte Intendant Uwe Eric bei der Programmvorstellung. Sie habe sich nichts zuschulden kommen lassen. “Es gibt nichts, für was sie verurteilt worden ist.”
Der Dirigent der ukrainischen Nationaloper Nikolai Djadjura sagte, dass seine Musiker ursprünglich ebenfalls zugestimmt hätten, bei den Festspielen aufzutreten, ohne von Netrebkos Teilnahme gewusst zu haben. “Ich wurde gefragt, ob wir kommen könnten, und natürlich habe ich zugesagt. Als über unsere Teilnahme verhandelt wurde, stand der Name der russischen Sängerin Netrebko noch nicht auf dem Programm. Als wir erfuhren, dass sie teilnehmen würde, teilten wir mit, dass wir nicht kommen, wenn Netrebko dort ist”, sagte er. Er argumentierte, dass Netrebkos Haltung zu den Kriegshandlungen zweideutig sei und sein Land gegen die Sängerin Sanktionen verhängt habe.
Im Januar hatte die Ukraine Dutzende russische Künstler auf eine Sanktionsliste gesetzt, darunter die in Wien lebende Netrebko. “Die Europäer sollten verstehen, dass dies kein Druck ist, sondern unsere Position. Wir haben jetzt vier Stunden lang unser Repertoire geprobt, und zwei Stunden davon ohne Licht und Wärme. Und Sie wollen, dass wir anders reagieren!”
Nach der Absage aus der Ukraine wurde die Entscheidung getroffen, die russische Punkband Pussy Riot zu den Festspielen einzuladen. Die Aktivistinnen erklärten jedoch am Montag, dass auch sie aus Solidarität mit den ukrainischen Künstlern nicht nach Wiesbaden fahren werden. “Niemand hat uns von der Teilnahme Netrebkos gesagt.” Die Veranstalter der Festspiele versuchten, mit ihrem Auftritt lediglich “ein Loch zu stopfen”, erklärte die Sängerin Marija Aljochina.
Netrebko war nach Kriegsbeginn wegen ihrer angeblichen Nähe zu Präsident Wladimir Putin in die Kritik geraten. Ihr Manager erklärte kürzlich, es sei unrichtig, die Sopranistin mit einer Regierung oder mit dem Krieg in Verbindung zu bringen. Im vergangenen Jahr hatte die Sängerin über ihren Anwalt unter anderem mitgeteilt, sie sei weder Mitglied einer politischen Partei noch mit irgendeinem Führer Russlands verbunden.
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Von der Stadt Wiesbaden ist es mal wieder ein peinliche Posse der Betulichkeit. Keine Ahnung von der Historie des Kriegs, keinerlei Indizien, das Anna Netrebko “Putin nahe steht”, aber das Fähnchen in den Wind der Ampel -Politik hängen. Immer schön nachplappern, was ‘führende Persönlichkeiten’
von sich geben, vor allem wenn es Viele sind, denen man sich im Tenor anschließt. Ist es nicht erstaunlich, das diese Stadt scheinbar so garnichts aus ihrer Kurstadt Geschichte gemerkt und reflektiert hat? Unterschiedlich gesonnene Gäste , wurde hier Alle hofiert, Russen deutlich länger als der Führer, der dafür schon ganz früh, vor seiner finalen Machtergreifung , durch frenetische Massen. Mit internationalen Künstlern scheint man generell überfordert, Jenny Holzer (Internat.Lichtkünstlerin sollte mit einem
Mahnmal der Judenverfolgung beauftragt werden. Aus Wiesbaden wurden Viele deportiert. Die Stadt suchte über Monate, einen öffentlichen Platz , an dem sie die Mahnung auch ihrer Schande dezent abstellen können,, statt im Herzen der Stadt das Zeichen zu setzen. Und das Kunst, neutrale Künstler:innen, eher zum Dialog förderlich sein können, als sie selbst zu Opfern einer Zensur zu machen …entspricht meiner Meinung nach, nicht der ‘Vielfalt’ , der sich Deutschland jetzt Mantra-artig rühmt, sie fast aufzwingt , Transgender, Homosexuelle und Diverse ungefragt, respektlos vor den PR Karren spannt . In der Welt def Kunst ist der Mensch, seine Sinne und Empfehlungen schon lange frei, über diese Erörterung längst erhaben. Es ist eine Selbstverständlichkeit, miteinander respektvoll umzugehen, innere Haltung statt Voyeurismus und Populismus befeuern, dabei privates, zu politisieren . Pussy riot zu den Maifestspielen? Auch, ohne Sinn und Verstand. Es geht um Dramaturgie des Festivals, Beiträge, die eine Lesbarkeit im Gesamteindruck ergeben; nicht sensation seeking, wie Unfälle auf Autobahnen begaffen, bzw Busen Blank und wo bitte ist die Kamera. Es ist ein Musikfestival, keine Kundgebung, keine politische Veranstaltung. Lassen Sie lieber in Wiesbaden wenigstens ab und zu – eine Kundgebung, Aufzug, Demo zu! Nein-Betulichkeit ist auch ..vielfältig. Kultiviert, kommt eher von auswärts in die Stadt. Aus der Historie ist Wiesbaden eine Stadt ohne Universität, ohne Akademiker, aber viel Ahnung von Dienstleistungen,. Manchmal könnte man genauer hinschauen, wem man wie – dient.
Gönne man den Musikfans ein paar Stunden ohne Kriegsereiferungen. Frieden! Der Krieg – muss sowieso irgendwann am Verhandlungstisch beendet werden. Je eher, um so Mehr, bleiben am Leben, haben auch wieder eine Chance Musik , statt Bomben zu hören.