Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bekräftigt, dass die BRICS-Staaten ihre Bemühungen zur Entdollarisierung trotz der Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump nicht aufgeben werden. Die Gruppe werde weiterhin nach Alternativen zum Handel in US-Dollar suchen, so Lula:
“Die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump werden den Willen der BRICS-Staaten nicht brechen, alternative Zahlungssysteme zwischen den Mitgliedsländern zu etablieren.”
Seit seiner Wahl im vergangenen November hat Trump mehrfach Drohungen gegen die BRICS-Staaten ausgesprochen. Er räumte ein, dass die Bestrebungen des Bündnisses, die Abhängigkeit vom US-Dollar im bilateralen Handel zu verringern und nationale Währungen zu fördern, die Dominanz der US-Währung untergraben – eine Entwicklung, die er aufzuhalten versucht.
Bei einem Treffen der BRICS-Teilnehmer am Donnerstag betonte Lula, dass Brasiliens Vorsitz in diesem Jahr die Bemühungen des Blocks um eine multipolare Weltordnung weiter vorantreiben werde. Die Gruppe – die sich kürzlich erweitert hat und nun aus Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Äthiopien, Iran und Ägypten besteht – setzt zunehmend auf nationale Währungen im gegenseitigen Handel.
Trump hat mehrfach gedroht, den Handel mit BRICS-Staaten einzuschränken, falls diese versuchen sollten, den US-Dollar zu “zerstören”. Anfang des Monats bekräftigte er seine Absicht, sämtliche Importe aus den BRICS-Staaten mit massiven Zöllen zu belegen, sollten diese ihre Pläne zur Einführung einer gemeinsamen Währung weiterverfolgen. Die BRICS-Staaten repräsentieren schätzungsweise 46 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als 36 Prozent des globalen BIP.
Vergangene Woche verschärfte Trump seine Drohungen und erklärte, dass “jedes BRICS-Land, das die Zerstörung des US-Dollars auch nur erwähnt, mit einem 150-prozentigen Zoll belegt wird”.
Ein Hauptgrund für Trumps scharfe Reaktion ist die Debatte um eine eigene BRICS-Handelswährung. Über eine mögliche gemeinsame BRICS-Währung wird seit Jahren spekuliert. Lula hatte sich bereits 2023 für die Einführung einer Handelswährung innerhalb des Bündnisses ausgesprochen und dabei Parallelen zum Euro gezogen. Zwar haben die BRICS-Mitglieder eine einheitliche Währung offiziell dementiert, doch ihre Bemühungen, die Abhängigkeit von westlichen Währungen im bilateralen Handel zu verringern, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
Diese Entwicklung gewann insbesondere nach 2022 an Fahrt, als Russland infolge der Ukraine-Sanktionen vom westlichen Finanzsystem ausgeschlossen und seine Devisenreserven eingefroren wurden. Mehrere BRICS-Staaten, darunter Russland, werfen den USA vor, den US-Dollar durch seine Politisierung im Rahmen von Sanktionen selbst zu schwächen.
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