Die in Deutschland fortbestehende Maskenpflicht auch an Bord von Flugzeugen stellt zunehmend ein Problem dar, berichtet die Welt. Dies meint die “Lufthansa” und kommt in einem internen Papier zu dem Schluss, die Maskenpflicht durchzusetzen sei ein größeres Sicherheitsrisiko, als Passagiere, die keine Maske tragen, einfach in Ruhe zu lassen. Die Durchsetzung der Maskenpflicht führe immer wieder zu Eskalationen zwischen Fluggästen und Crewmitgliedern – durchaus ein Unsicherheitsfaktor an Bord.
Berliner Prinzipienreiterei
Seit Mitte Mai ist in vielen EU-Ländern die Maskenpflicht auf Flughäfen und in Flugzeugen aufgehoben, nicht aber in Deutschland. Das sorgt für Irritationen bei vielen Passagieren, die etwa mit Flügen aus dem Ausland in Deutschland ankommen. Denn bislang setzten Lufthansa und Condor im Vergleich zu anderen Gesellschaften die Maskenpflicht an Bord recht streng durch.
Doch die Kontrollen, die das Kabinenpersonal durchführen muss, führen offensichtlich mehr und mehr zu Unmut bei Passagieren, was in dem internen Gutachten der Fluglinie als Sicherheitsproblem erkannt wird. Denn wie soll die Crew das Tragen der Masken bei Fluggästen durchsetzen? Es erscheint nachvollziehbar, dass Passagiere, die im Ausland unterwegs oder mit ausländischen Linien nach Deutschland gekommen sind, mit Unverständnis reagieren, wenn sie in Deutschland – im Unterschied zu anderen EU-Ländern – an Bord der Lufthansa immer noch Maske tragen müssen.
Zweierlei Maß
Hinzu kommt, dass die Politik auch auf diesem Feld nicht immer mit positivem Beispiel vorangeht. So war Bundeskanzler Olaf Scholz auf Fotos an Bord von Flugzeugen gelegentlich schon “unmaskiert” zu sehen. Aber nicht nur an Bord von Flugzeugen gilt in Deutschland noch die Maskenpflicht, sondern auch in Bussen und Bahnen. Andere Nachbarländer haben für diese Verkehrsmittel die Maskenpflicht längst abgeschafft, ohne dass es zu gesundheitspolitischen Problemen gekommen wäre.
Bei der Lufthansa dürfte neben den nachvollziehbaren Sicherheitsbedenken für ihre Überlegungen auch eine Rolle gespielt haben, dass man Passagiere nicht an ausländische Fluglinien verlieren möchte. Beim innerdeutschen Bahn- und Busverkehr haben die Fahrgäste dieses Druckmittel, eine ausländische Linie zu nehmen, allerdings nicht.
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