Nach dem angekündigten Rückzug des britischen Premierministers Boris Johnson hat auch die Außenministerin Liz Truss verkündet, um die Nachfolge des Amtes zu kämpfen. Die Politikerin versprach, als Konservative zu regieren, falls sie für das Spitzenamt des Königreichs ausgewählt werde. Truss betonte:
“Inmitten der weltweiten Wirtschaftskrise stehen wir im eigenen Land vor großen Herausforderungen. Wir stehen vor großen Herausforderungen aus dem Ausland, von einem aggressiven Russland bis zu einem zunehmend durchsetzungsfähigen China.”
Sie fügte hinzu, dass sie eine Premierministerin sein würde, die “schwierige Entscheidungen treffen kann”, während sie ihre Erfahrung als Brexit-Verhandlungsführerin, Handels- und Außenministerin anpries. Diese Erfahrung habe ihr dabei geholfen, Sanktionen gegen Russland wegen der Militäroperation in der Ukraine zu verhängen. Truss ist auch entschieden, Präsident Wladimir Putin und der russischen Regierung schaden zu wollen:
“Als Außenministerin habe ich dazu beigetragen, die internationale Reaktion auf Putins Krieg in der Ukraine zu leiten und ein hartes Sanktionspaket zu schnüren – das weltweit führend war –, indem es Putin und dem Kreml echte Schmerzen zufügt.”
Zudem versprach die britische Außenministerin, mit Steuersenkungen zu beginnen, um dem Vereinigten Königreich zu helfen, die Krise bei den Lebenshaltungskosten zu überwinden und Investitionen anzuziehen. Gleichzeitig wolle sie dafür sorgen, dass die Privatwirtschaft schneller wächst als der staatliche Sektor.
Liz Truss unterstützt die Ukraine aktiv und verurteilt die russische Sonderoperation. Nach deren Beginn erklärte die Ministerin, Großbritannien werde nicht ruhen, bis Russlands Wirtschaft zerstört sei. Sie nannte das Land “einen Paria auf der Weltbühne”. Die Außenministerin ist auch der Ansicht, dass Kiew massiv unterstützt werden müsse und nicht länger ein Ansatz verfolgt werden solle, der eine baldige Friedensregelung mit territorialen Zugeständnissen der Ukraine vorsieht.
Mit der Ankündigung ihrer Kandidatur schloss sich die Abgeordnete dem dichten Rennen um die Nachfolge von Boris Johnson an. Am Donnerstag hatte der Politiker nach einer Reihe von Skandalen und einer Welle von Rücktritten hochrangiger Kabinettsmitglieder seinen Rücktritt als Premierminister angekündigt. Einer der Vorwürfe ist, dass Regierungsmitglied Chris Pincher Radau im betrunkenen Zustand Männer sexuell belästigt habe. Vor diesem Hintergrund stellte sich heraus, dass Johnson von Pinchers früheren Vorwürfen der unsittlichen Übergriffe gewusst habe und ihn dennoch in ein hohes Amt berief.
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