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3.06.2022 19:00 Uhr
19:00 Uhr
Moskau und Lugansk werden zu Partnerstädten
Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin und der Verwaltungschef von Lugansk Manolis Pilawow haben am 03. Juni eine gemeinsame Erklärung über die Aufnahme von Partnerschaften zwischen den Städten unterzeichnet. Sobjanin verkündete in diesem Zusammenhang:
“Die Stadt Moskau wird humanitäre Hilfe leisten, um den Wiederaufbau der sozialen und technischen Infrastruktur in den beiden Städten Lugansk und Donezk zu unterstützen. Wir haben gemeinsam Pläne entworfen, um Lugansk wiederherzustellen und ein normales, friedliches Leben zu schaffen.”
Sobjanin präzisierte, dass es um die Wiederherstellung von Schulen, Kliniken, Wohnungen, technischer Infrastruktur, Gas- und Wasserleitungen, Stromnetzen und eines Straßennetzes gehe.
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18:30 Uhr
Ukrainische Spezialkräfte entführen die Tochter eines stellvertretenden Kommandeurs einer DVR-Einheit
RIA Nowosti meldete, dass Wladimir Demtschenko, der stellvertretende Kommandeur einer Einheit der Donezker Volksrepublik, erklärt hat, der ukrainische Geheimdienst habe seine Tochter entführt und wolle ihn zur Zusammenarbeit zwingen.
Er berichtete Journalisten, dass er am 16. April über Telegram eine Nachricht von seiner Tochter erhalten habe, in der sie ihn bat, sie anzurufen. Demtschenko gelang es jedoch nicht durchzukommen. Dann kam eine weitere Nachricht: “Papa, sie haben mich deinetwegen mitgenommen. Sie werden Dich morgen um 23 Uhr kontaktieren.”
“Am Abend des 17. (April) wurde ich kontaktiert. Als ich fragte, wen Sie vertreten, sagte man mir: ‘Wir vertreten die Spezialeinheiten. Entweder Sie reden mit uns, oder es wird nicht so sein, wie Sie es wollen'”,
sagte Demtschenko.
Das weitere Schicksal der Tochter scheint momentan noch unklar zu sein.
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18:00 Uhr
Kreml bewertet Ergebnisse der 100 Tage dauernden Sonderoperation in der Ukraine
In den 100 Tagen seit dem Beginn der Sonderoperation in der Ukraine seien gute Ergebnisse beim Schutz der Bevölkerung im Donbass und bei der Rückkehr der Bürger zu einem friedlichen Leben erzielt worden. Dies verkündete der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow:
“Das Hauptziel der Operation ist der Schutz der Menschen in der Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Lugansk. Es werden Maßnahmen zur Versorgung und zum Schutz ergriffen, und es wurden bestimmte Ergebnisse erzielt.”
Ihm zufolge seien in dieser Zeit viele Siedlungen von den “Nazi-Kräften” befreit worden, und die Möglichkeit für die Menschen, zu einem friedlichen Leben zurückzukehren, sei sichergestellt worden:
“Diese Arbeit wird fortgesetzt, bis die Ziele der Operation erreicht sind. Jeder Tag, an dem die Operation durchgeführt wird, bringt neue Erfahrungen mit sich, die natürlich bei der Fortsetzung dieser Operation genutzt werden.”
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17:30 Uhr
Lukaschenko meldet Konflikt zwischen Selenskij und ukrainischem Militär
Zwischen Wladimir Selenskij und dem ukrainischen Militär bahne sich ein ernsthafter Konflikt an, so der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko. Laut Lukaschenko habe zudem Polen uneindeutige Pläne auf das ukrainische Territorium:
“Sie sind nun so weit, dass sie bereit sind, die Westukraine an sich zu reißen. Das schaffen sie aber nicht. Nach meinen Informationen bahnt sich in der Ukraine bereits eine ernsthafte Konfrontation und ein Konflikt zwischen Selenskij und dem ukrainischen Militär an.”
Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Führung der ukrainischen Streitkräfte erkannt habe, dass die Armee den Widerstand nicht fortsetzen könne. Überdies hätten Selenskijs Vereinbarungen mit den polnischen Behörden auch bei den nationalistischen Kräften in der Ukraine für Unmut gesorgt.
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17:00 Uhr
Ukrainische Truppen beschießen zwei Siedlungen in DVR innerhalb von fünf Minuten
Um 14.55 Uhr Moskauer Zeit sollen ukrainische Truppen zehn 155-mm-Geschosse auf die Siedlung Trudowskoi in Donezk und um 15.00 Uhr vier Geschosse desselben Kalibers auf Makejewka in der Donezker Volksrepublik abgefeuert haben. Dies gab die DVR-Vertretung beim Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung des Waffenstillstands bekannt. Wörtlich hieß es:
“Wir haben den Beschuss durch ukrainische bewaffnete Formationen in folgenden Richtungen registriert: 14:55 – Georgijewka – Donezk (Siedlung Trudowskoi): zehn Geschosse von 155 mm wurden abgefeuert; 15:00 – Wodjanoje – Makejewka: vier Geschosse von Kaliber 155 mm wurden abgefeuert.”
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16:30 Uhr
Lukaschenko: Russland wird die Ukraine nicht besetzen
Die Agentur Interfax meldet, Russland habe keine Ambitionen, die Ukraine zu übernehmen. Dies habe der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk nach der Eröffnungsfeier einer neuen Kinderpoliklinik versichert.
“Glauben Sie mir, Putin und das russische Militär haben nicht den Wunsch, die Ukraine oder irgendetwas anderes zu erobern. Sie haben einfach gezeigt: Mit Russland muss gerechnet werden. Es gibt keinen Grund, den russischen Präsidenten zu beleidigen. Es besteht keine Notwendigkeit, die russische Sprache, die von allen Ukrainern gesprochen wird, zu unterdrücken. Sogar, wie manche sagen, nationalistisch orientiert. Es gibt keinen Wunsch, zu versklaven, gefangen zu nehmen und so weiter”, sagte Lukaschenko. Außerdem sei Russland um seine Sicherheit besorgt.
“Das Wichtigste ist die Sicherheit Russlands. Ich verstehe den russischen Präsidenten. Wir diskutieren die Themen auf unterschiedliche Weise, aber ich kann nichts sagen, wenn er sagt, dass nicht nur Russland, sondern auch Belarus angegriffen wird. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns verteidigen können, wie wir dieses Sprungbrett für einen möglichen Angriff verhindern können”, so der weißrussische Präsident.
Er fügte hinzu, dass er die Einschätzung des US-Finanziers George Soros bezüglich der Wahrscheinlichkeit eines neuen Weltkriegs teile. “Wenn man das jetzt in der Ukraine nicht stoppt, hat Soros recht. Wir sollten jetzt in der Ukraine damit aufhören”, sagte er.
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16:00 Uhr
EU beschließt sechstes Sanktionspaket gegen Russland
Die EU-Staaten haben das sechste Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Das Sanktionspaket sieht unter anderem ein aufgeschobenes Öl-Embargo gegen Russland vor. Außerdem werden drei russische Banken aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk SWIFT ausgeschlossen und drei russische Nachrichtensender in der EU verboten. Die Sanktionen werden voraussichtlich noch am heutigen Freitag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft treten.
Dabei wird das Inkrafttreten des als besonders relevant angesehenen Boykotts gegen Öllieferungen aus Russland um sechs Monate für Rohöl beziehungsweise um acht Monate für Ölprodukte aufgeschoben. Außerdem wurden Ausnahmen für Ungarn und die Slowakei sowie Bulgarien und Kroatien vorgesehen. Zuvor waren im Verlaufe der Diskussionen um das Sanktionspaket Öllieferungen über Pipelines und ein Transportverbot des russischen Öls durch Tanker unter Flaggen der EU-Staaten vom Embargo ausgeschlossen worden.
Ungarn setzte zudem durch, dass auf Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill verzichtet wird. Regierungschef Viktor Orbán hatte seine Haltung dabei mit der Frage der Glaubensfreiheit ungarischer Religionsgemeinschaften begründet. Diese sei “heilig und unveräußerlich”.
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15:45 Uhr
Bericht: Antirussische Sanktionen machten 900 Mitarbeiter in New York arbeitslos
Die vom Westen verhängten Sanktionen beeinflussen nicht nur das Leben der russischen Bürger, sondern sogar Büroangestellte und Lieferboten in den USA. Laut einem Bericht der Washington Post haben infolge der Sanktionen insgesamt 900 Mitarbeiter des Lieferdienstes Buyk in New York ihre Jobs verloren.
Buyk ist die Tochtergesellschaft eines russischen Unternehmens, das Lieferdienste für Lebensmittel anbietet und in Russland unter der Marke “Samokat” tätig ist. Buyk startete im September 2021 in New York und im Dezember in Chicago. Bis Ende 2022 plante das Unternehmen, weitere Filialen in den USA zu eröffnen.
Die Probleme begannen am 24. Februar, als Washington Sanktionen gegen zehn große russische Finanzinstitute verhängte und die Sberbank, Russlands größte Bank, vom US-Finanzsystem abschnitt. Obwohl die Buyk-Mitbegründer Wjateschlaw Botscharow und Rodion Schischkow auf keiner Sanktionsliste stehen, machen es die Maßnahmen gegen die Sberbank unmöglich, ihr Geschäft weiterhin zu finanzieren. Buyk hat innerhalb von 16 Tagen Insolvenz angemeldet und das gesamte Team von 900 Personen entlassen.
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15:15 Uhr
Botschafter der Volksrepublik Lugansk hofft auf Vermeidung von Umweltschäden bei Einnahme von Sewerodonezk
Rodion Miroschnik, der Botschafter der Lugansker Volksrepublik in Russland, hat in einem Interview an die Nachrichtenagentur TASS auf die mögliche Verwendung von Chemikalien durch ukrainische Truppen für Provokationen im Zusammenhang mit der Einnahme von Sewerodonezk hingewiesen. Er sagte:
“Sewerodonezk, Lisitschansk, Rubeschnoje sind Chemikerstädte. Nur Kinder wissen nicht, welche Chemikalien in den dortigen Betrieben gelagert werden. Dort könnten sich Vorräte von Ammoniak, allen möglichen Säuren und Sonstiges befinden. Es gibt eine gewisse Gefahr für die Umwelt.”
Gleichzeitig gab sich der Botschafter zuversichtlich, dass größere Umweltprobleme vermieden werden können. Die Streitkräfte der LVR könnten auf die Erfahrung der Einnahme von Rubeschnoje zurückgreifen, die trotz des Vorhandenseins größerer Ammonitvorräte ohne ernste Probleme gelungen sei, sagte Miroschnik.
Nach bisherigen Angaben der LVR ist die ukrainische Garnison von Sewerodonezk auf dem Gelände des Werks “Asot”, einer der größten Chemiefabriken des Landes, eingeschlossen. In Bezug auf Parallelen zur Belagerung des Mariupoler Asow-Stahl-Werkes erklärte Miroschnik, dass die Situation aufgrund von geringerer Quantität und Qualität der in Sewerodonezk eingeschlossenen ukrainischen Truppen und schlechterer Verteidigungsmöglichkeiten eine andere sei und er auf eine schnellere Kapitulation der Garnison hoffe. Bereits jetzt würden sich täglich kleinere Verbände ergeben. Eine Kapitulation sei “die ideale Variante” für ukrainische Truppen in Sewerodonezk, so Miroschnik.
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14:45 Uhr
UN: Krieg in der Ukraine birgt Risiko für 1,4 Milliarden Menschen weltweit
Laut den Vereinten Nationen könnten die Kampfhandlungen in der Ukraine massive globale Folgen haben. Rund 1,4 Milliarden Menschen könnten von Nahrungsmittelknappheit betroffen sein, wenn Exporte von Getreide aus der Ukraine und Dünger aus Russland weiter ausbleiben, sagte Amin Awad, der UN-Krisenkoordinator für die Ukraine. Es sei unbedingt notwendig, die Handelsrouten über das Schwarze Meer zu öffnen, betonte er am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz der Vereinten Nationen. Ferner sagte er:
“Wenn die Öffnung der Häfen scheitert, wird das Hunger, Destabilisierung und Massenmigration auf der ganzen Welt zur Folge haben.”
Genau 100 Tage nach Beginn des Krieges sind laut dem UN-Vertreter 15,7 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen.