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9.01.2023 07:01 Uhr
07:01 Uhr
Erdoğan: Türkei wird arme afrikanische Länder mit russischem Getreide beliefern
Archivbild: Der türkische Präsident Recep Tayyip ErdoğanChristoph Soeder/picture alliance / Gettyimages.ru Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestätigte Pläne, Getreide aus Russland über die Türkei an arme Länder Afrikas zu verschiffen. Seine Äußerungen bei einem Treffen mit Vertretern von Frauenorganisationen in Antalya wurden vom Fernsehsender TRT 1 am Sonntag zitiert. Erdoğan sagte:
“Herr Putin sagt: ‘Wir sind bereit, Getreide kostenlos abzugeben, und Sie schicken es in arme Länder in Afrika.’ Wir antworten, dass wir bereit sind, das Getreide zu nehmen, es zu Mehl zu verarbeiten und es dann an die afrikanischen Staaten zu schicken.”
Er wies darauf hin, dass zwischen 44 und 46 Prozent der landwirtschaftlichen Erzeugnisse von ukrainischen Häfen in europäische Länder und nicht in bedürftige Länder exportiert werden. Der türkische Staatschef versicherte:
“Wir werden uns aktiv darum bemühen, landwirtschaftliche Erzeugnisse über den Getreidekorridor an arme Länder in Afrika zu liefern.”
In einem Telefongespräch mit Putin am 5. Januar erörterte Erdoğan die Frage der Lieferung russischen Getreides nach Afrika. Zuvor hatte der türkische Präsident darauf hingewiesen, dass nur 14 Prozent der Gesamtmenge an landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Rahmen des Getreideabkommens an afrikanische Staaten geliefert wurden.
Am 22. Juli vergangenen Jahres wurde in Istanbul Abkommen über die Ausfuhr von Lebensmitteln aus der Ukraine für 120 Tage geschlossen. Eines der Abkommen war zunächst bis zum 19. November gültig und regelte das Verfahren für Getreideexporte aus den von Kiew kontrollierten Häfen in Odessa, Tschernomorsk und Juschny. Die Vereinbarungen wurden am 17. November um weitere 120 Tage verlängert. Das russische Außenministerium erklärte, die Verlängerung der Abkommen erfolge automatisch, da die beteiligten Parteien (Russland, die Türkei, die Ukraine und die UNO) keine Einwände erhoben hätten.
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8.01.2023 21:50 Uhr
21:50 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
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21:30 Uhr
Polen als Hardliner im Ukraine-Konflikt: Russland muss handlungsunfähig bleiben, damit in Europa Frieden einkehrt
Warschau versucht, seine nordatlantischen Verbündeten davon zu überzeugen, härtere Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen und vor allem die Waffenlieferungen an die Ukraine auszuweiten, berichtet Die Welt unter Berufung auf diplomatische Quellen im polnischen Außenministerium.
“Polnische Politiker sprechen täglich aus, was Offizielle in Deutschland oder Frankreich sich meist nicht auszusprechen trauen, und umreißen damit eines ihrer Kriegsziele: nämlich dass Russland in seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine unbedingt und so umfassend wie möglich geschwächt werden muss.”
Der Welt zufolge steht Polen stellvertretend für die östlichen Mitglieder der EU, für die baltischen Staaten oder auch Tschechien und die Slowakei.
“Selbst die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich unterstützen die Ukraine zwar in erheblichem Umfang militärisch, sind aber weniger radikal”, so Justyna Gotkowska, Expertin am Polnischen Zentrum (OSW).
“Wir streben nicht die Zerstörung des russischen Staates an, doch aber eine Schwächung Russlands, die das Land handlungsunfähig macht, um so für mindestens mehrere Dekaden für Frieden in Europa zu sorgen”, erklärt ein Mitarbeiter des polnischen Außenministeriums, der unerkannt bleiben möchte.
“Wir betreiben Lobbyarbeit für die Schwächung Russlands.”
Der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow bezeichnete die Haltung Polens gegenüber Russland als “unverhohlen und am Rande des Wahnsinns”.
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20:45 Uhr
Habeck sieht eine “Dynamik” in der Frage nach Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine
Robert Habeck bei seinem Besuch in Norwegen am 6. Januar, Symbolbildwww.globallookpress.com Der Vizekanzler Robert Habeck schließt nicht aus, dass die Bundesregierung auch Kampfpanzer wie den “Leopard” an die Ukraine liefern könne, meldet die Tageschau. “Wir prüfen immer die Situation, wir stimmen uns mit den anderen Ländern ab. Und innerhalb dieses Korridors werden auch weitere Entscheidungen getroffen. Das heißt: Nein, ausgeschlossen ist das natürlich nicht”, sagte der Grünen-Politiker im Bericht aus Berlin.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz verwies darauf, dass es bereits eine große Bewegung bei den Beschlüssen zur Lieferung von Panzerfäusten bis hin zum Schützenpanzer “Marder” gegeben habe. “Ich denke, dass diese Dynamik weitergehen wird, solange der Krieg sich dynamisch entwickelt.”
Seitdem Frankreich in der zurückliegenden Woche als erstes NATO-Land einer Lieferung von Panzern westlicher Bauart an die Ukraine zugestimmt hatte, wächst politisch-medial weiter der Druck auf Bundesregierung, nun auch Panzer aus deutscher Produktion an die gegen Russland kämpfende ukrainische Armee zu liefern. Allerdings liefert Frankreich ausgediente Radpanzermodelle des Typs AMX-10 RC, die nun durch modernere französische Radpanzer Engin blindé de reconnaissance et de combat (EBRC “Jaguar”) ersetzt werden.
In der deutschen “Ampel”-Regierung hat sich ein Konsens herausgebildet, wonach Bündnis 90/Die Grünen und die FDP der Lieferung von deutschen Leopard-Panzern an die Ukraine ausdrücklich zustimmen, während die SPD innerhalb des NATO-Bündnisses nicht vorpreschen will. Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil betonte in einem Interview bei RTL/ntv, “es geht erst einmal darum, dass wir im internationalen Bündnis uns absprechen. Kein Land liefert gerade so schwere Kampfpanzer, wie das der Leopard 1 oder 2 ist”.
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20:15 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium: Ukrainische Streitkräfte bereiten Provokation mit Leichen im Gebiet Charkow vor
(Symbolbild)Oleksii Chumachenko/Anadolu Agency / Gettyimages.ru Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums bereiteten die ukrainischen Sonderdienste eine groß angelegte Provokation im Gebiet Charkow vor, indem sie Gräber auf mehreren Friedhöfen öffneten.
Die ausgegrabenen Leichen wurden entstellt und in speziell vorbereiteten Gruben am Rande der Siedlungen wieder entsorgt, um sie als angebliche Beweise für russische “Folterungen” und “Erschießungen” auszugeben. In dem Bericht heißt es:
“Vertreter des Staatlichen Ermittlungsbüros und des Sicherheitsdienstes der Ukraine haben Arbeiten zur Öffnung von Gräbern auf Friedhöfen in den Siedlungen Kosatschja Lopan, Weliki Burluk, Schinowatoje und Chatnoje im Gebiet Charkow organisiert, auf denen Einwohner begraben wurden, die eines natürlichen Todes starben, während russische Truppen vom 24. Februar bis zum 6. September 2022 in diesen Gebieten waren.”
Jetzt fotografieren Vertreter der ukrainischen Sonderdienste und Strafverfolgungsbehörden die Leichen der Toten und imitieren die Arbeit von Gerichtsmedizinern in Anwesenheit von falschen “Zeugen”. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dazu:
“Mit inhumanen Methoden versucht das Kiewer Regime, wegen ausbleibender Erfolge auf dem Schlachtfeld die Aufmerksamkeit des westlichen Publikums aufrechtzuerhalten und die ausländischen Partner des Kiewer Regimes von der Notwendigkeit zu überzeugen, dessen Unterstützung fortzusetzen.”
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19:48 Uhr
Orgelhalle in Lwow schafft Plakat mit Buchstaben aus den Körpern getöteter russischer Soldaten
Die Orgelhalle von Lwow gestaltete ein Poster mit Buchstaben gesetzt aus den Körpern getöteter russischer Soldaten. Ein solches Plakat erschien auf einem der ukrainischen Telegram-Kanäle. Die Bildunterschrift unter dem Foto des Plakats lautet:
“Ja, das ist das Programm der Lwower Orgelhalle von heute, gedruckt in der gleichen Schriftart. Hört endlich auf, sie zu verschieben!”
Mit “in der gleichen Schriftart” ist die “Schrift” gemeint, die ukrainische Nazis kürzlich angeblich aus den Leichen ermordeter russischer Soldaten “gestaltet” und sich dessen im Internet noch gebrüstet hatten. Alexei Arestowitsch, Berater des ukrainischen Präsidenten, appellierte warnend nach dieser ungeheuerlichen Tat an die ukrainischen Kämpfer, dass sich alle an dieser Gestaltung Beteiligten auf einen schmerzhaften Tod einstellen sollten, da die russische Seite ihnen gewiss nicht verzeihen werde.
Bemerkenswert ist, dass dieses Orgelkonzert, zu dem das veröffentlichte Plakat einlud, am höchsten orthodoxen Feiertag – dem Weihnachtsfest – stattfinden sollte.
Den Reaktionen unter dem Plakat nach zu urteilen, gefiel manchen Ukrainern diese “Schriftart” sehr.
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19:20 Uhr
Kiew bezeichnet die Lage im Osten des Landes als “schwierig”
Anna Maljar, der stellvertretenden Verteidigungsministerin der Ukraine, zufolge sei die Lage bei Soledar, wo die russische Armee eine Offensive durchführt, besonders schwierig. Sie wies außerdem darauf hin, dass der Großteil der ukrainischen Armee derzeit aus Mobilisierten, das heißt nicht berufsmäßigen Militärangehörigen besteht.
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18:53 Uhr
Russland und Weißrussland veranstalten gemeinsame Flug- und Taktikübungen
Archivbild: Su-25-Flugzeuge der weißrussischen Luftwaffe schießen bei gemeinsamen russisch-weißrussischen Übungen auf Ziele.Alexei Danitschew / Sputnik Das weißrussische Verteidigungsministerium kündigt gemeinsame Flug- und taktische Übungen mit Russland für den Zeitraum vom 16. Januar bis 1. Februar an. Dies teilte der Pressedienst des Verteidigungsministeriums mit:
“Vom 16. Januar bis zum 1. Februar 2023 findet eine gemeinsame flugtaktische Übung mit Luftfahrteinheiten der Streitkräfte der Republik Weißrussland und der Russischen Föderation statt, die Teil der Luftverkehrskomponente des Regionalen Truppenverbands sind.”
Die Luftlandekomponente der Luft- und Raumfahrtkräfte der Russischen Föderation sei am Sonntag in Weißrussland eingetroffen. Das weißrussische Verteidigungsministerium erklärte:
“Alle Flugplätze und Schießstände der Luftwaffe und der Luftverteidigungskräfte der weißrussischen Streitkräfte werden an der fliegerischen und taktischen Übung beteiligt sein.”
Zuvor hatte Minsk darauf hingewiesen, dass die gemeinsame Ausbildung der weißrussischen und der russischen Komponente der regionalen Streitkräftegruppe umfassend sei und nicht nur die Kampfkomponente, sondern auch alle Unterstützungssysteme umfasse.
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18:26 Uhr
Frau stirbt bei ukrainischem Angriff auf Wärmekraftwerk Starobeschewo
In der Volksrepublik Donezk wurde eine Frau getötet, als die ukrainischen Streitkräfte das Wärmekraftwerk Starobeschewo mit einem Mehrfachraketenwerfer beschossen. Dies berichtete ein Sprecher der Rettungsdienste am Sonntag gegenüber TASS. Er sagte:
“Die Leiche einer Frau wurde unter den Trümmern der Anlage geborgen.”
Der Sprecher fügte hinzu, dass die Suche nach einer zweiten Frau am Ort des Beschusses fortgesetzt werde.
Zuvor hatte die Bezirksverwaltung von Starobeschewo TASS mitgeteilt, dass sich nach dem Angriff auf die Anlage zwei Menschen unter den Trümmern befinden könnten.
Das Kraftwerk Starobeschewo ist eine der größten Energieanlagen in der Volksrepublik Donezk. Die 1958 errichtete Anlage versorgt die zentralen und südlichen Teile der russischen Teilrepublik mit Strom.
Update: Zwei Frauen wurden durch den ukrainischen Beschuss getötet.
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17:57 Uhr
Krim-Abgeordneter: Grenze der Sonderoperation sollte nach Westen verschoben werden
Wladimir KonstantinowKonstantin Michaltschewski / Sputnik Der Vorsitzende des Krim-Parlaments, Wladimir Konstantinow, hat erklärt, dass die Grenze der Sonderoperation in der Ukraine deutlich nach Westen verschoben werden sollte. Er sagte gegenüber RIA Nowosti:
“Mit der Entwicklung des Konflikts mit dem kollektiven Westen sollte sich die Grenze, an der wir anhalten müssen, deutlich nach Westen verlagern.”
“Wir können nicht zulassen, dass die Heiligtümer in Kiew von Satanisten geschändet werden, wir dürfen keinen Völkermord und keine kulturelle oder besser gesagt unkultivierte Assimilierung der Russen in der Ukraine zulassen, wir müssen feste Garantien erhalten, dass uns vom Gebiet der ehemaligen Ukraine keine Gefahr mehr droht. So weit müssen die Grenzen Russlands nach Westen verschoben werden, um diese Ziele zu erreichen.”