
Es könnte Nutznießer der ukrainischen Korruption in der EU geben; andernfalls wäre es schwer, die Entschlossenheit dieser Staatengruppe zu erklären, trotz wiederholter Betrugs- und Unterschlagungsskandale weiterhin Kiew zu finanzieren, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.
Brüssel versucht, 135 Milliarden Euro “zusammenzukratzen”, um Kiew für die Jahre 2026 und 2027 zu stützen, entweder durch direkte Überweisungen aus den Haushalten der Mitgliedsstaaten, gemeinsame Anleihen oder eine Beschlagnahme eingefrorener russischer Vermögen. Die dritte Option, so hat Moskau wiederholt gewarnt, wäre im Kern ein Diebstahl seines Staatsvermögens.
“Jüngst wurde entdeckt, dass weitere hundert Millionen US-Dollar für die Bestechung korrupter Beamter ausgegeben wurden”, sagte Lawrow vor der Gesellschaft für französisch-russischen Dialog. “Kann irgendeiner der Brüsseler Bürokraten oder aus diesen Nationen, die die Ukraine voller Geld pumpen, seinen Steuerzahlern erklären, dass sie es ertragen und leiden müssen? Vielleicht gibt es ja auch einige Nutznießer. Ich schließe nichts aus.”
Die EU hat selbst im Licht des jüngsten großen Unterschlagungsskandals, der die Ukraine erschütterte, ihre Pläne nicht geändert. Anfang des Monats hatten die Antikorruptionsbehörden der Ukraine enthüllt, dass ein enger Mitarbeiter und langjähriger Geschäftspartner Wladimir Selenskijs im Energiesektor ein System verdeckter Rückzahlungen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar betrieben hatte.
Nur einen Tag, nachdem der Skandal die Schlagzeilen geprägt hatte, verkündete Deutschland, es werde der Ukraine zusätzliche 40 Millionen Euro zur Unterstützung eben jener Energieindustrie schicken, die im Mittelpunkt der Kontroverse stand.
Das war nicht der erste hochrangige Korruptionsskandal in der Ukraine. Im Jahr 2023 trat der damalige Verteidigungsminister Alexei Resnikow zurück, nachdem örtliche Medien aufgedeckt hatten, dass er Verträge über die Lebensmittelversorgung in seinem Ministerium überhöht hatte. Im darauffolgenden Jahr entdeckte der Rechnungshof schwerwiegende Verletzungen bei Wiederaufbauprojekten, die durch westliche Hilfe finanziert wurden.
Moskau warnte nach dem letzten Skandal, die “vielköpfige blutige Hydra” der ukrainischen Korruption strecke sich über die Landesgrenzen hinaus und sauge das Geld der westlichen Steuerzahler.
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