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18.01.2023 18:42 Uhr
18:42 Uhr
Wegen antirussischer Sanktionen: Chemieriese BASF verzeichnet Milliardenverlust
Wie das Handelsblatt berichtet, hat der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF 7,3 Milliarden Euro Ende 2022 wegen seiner Tochter Wintershall Dea aus seiner Bilanz gestrichen. Das bedeutet einen Nettoverlust von 1,4 Milliarden Euro, den der DAX-Konzern verbuchen muss. BASF hält rund 70 Prozent der Anteile an Wintershall Dea ‒ die Tochterfirma musste sich aufgrund der antirussischen Sanktionen aus Sibirien zurückziehen. Der Gas- und Ölproduzent aus Celle in Niedersachsen verliert mit dem Rückzug aus Russland die Hälfte seiner Produktion und Reserven sowie etwa 30 bis 40 Prozent des Cashflows.
Die #BASF in #Ludwigshafen schreibt rote Zahlen. Wir zerstören durch die sinnlosen Sanktionen nicht Russlands Wirtschaft, sondern unsere eigene. Und wer hat nochmal #Nordstream in die Luft gejagt? #Lanz#Maischberger
— Schwarzwaldmädle (@Brigitt44763587) January 18, 2023
Die EU-Sanktionen gegen Russland fügen allerdings nicht nur der deutschen, sondern auch der europäischen Wirtschaft insgesamt schweren Schaden zu. Bereits im November 2022 kritisierte BASF-Chef Martin Brudermüller die Vernachlässigung der Frage nach der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Dazu stellte er fest: “Das Grundproblem besteht einfach darin, dass wir darüber die eigentlich wichtigere Debatte völlig vernachlässigen, wie wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie wieder signifikant verbessern können.”
Weiterhin betonte er ‒ mit Blick auf den großen Standortgewinner der Sanktionen: “Mir macht daher Sorge, dass sich in diesem schwierigen, weil überregulierten Europa Investitionen längerfristig verlagern könnten, beispielsweise in die USA. Was spricht eigentlich noch für Investitionen in Europa?”
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17.01.2023 13:25 Uhr
13:25 Uhr
Zucker, Mehl und Käse – Lebensmittelpreise steigen sprunghaft
Für einzelne Lebensmittel müssen Verbraucher 2023 noch mehr in die Tasche greifen als im Vorjahr – so etwa für Weizenmehl, Zucker, Schnittkäse, Quark oder Kartoffeln. Ihre Teuerungsraten sprangen seit Ende 2022 schlagartig in die Höhe. Zucker etwa war noch im September nur 1,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat gewesen. Im Oktober schnellte die Teuerung auf über 42 Prozent in die Höhe, im Dezember gar auf 63 Prozent. Auch bei Weizenmehl, Kartoffeln und Käse kamen die Anstiege spät, aber rasant.
“Wenn der Handel bei der Ernährungsindustrie einkauft, geschieht das meist mit Zeitverträgen über ein halbes oder ganzes Jahr”, erklärte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbands. “Das ist der Grund, weshalb Preissteigerungen etwa für Mehl und Zucker erst zeitversetzt in der Ladentheke zu sehen sind.” Bei anderen Lebensmitteln, etwa bei Butter, werde allerdings monatlich verhandelt, hier muss mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden. Auch bei Kartoffeln gebe es in der Regel keine langfristigen Verträge. Hier sei die maue Ernte für den kräftigen Preisanstieg verantwortlich gewesen.
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09:45 Uhr
Statistisches Bundesamt: Inflation 2022 auf höchstem Stand seit Gründung der Bundesrepublik
Die Inflation in Deutschland hat 2022 ein Rekordhoch erreicht. Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel trieben die Teuerungsrate im Jahresschnitt auf 7,9 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung. Es war der höchste Stand seit Gründung der Bundesrepublik. Allerdings wurde die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert. 2021 hatten die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.
Die Behördenpräsidentin Ruth Brand betonte:
“Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben.”
Im Dezember schwächte sich der Preisauftrieb auf hohem Niveau ab, insbesondere weil der Staat einmalig die Kosten für die Abschlagszahlung von Gas- und Fernwärmekunden übernahm. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker eine erste Schätzung. Im November lag die Rate bei 10 Prozent. Im Oktober war der Rekordstand von 10,4 Prozent erreicht worden.
Gegenüber November sank der Verbraucherpreisindex im Dezember um 0,8 Prozent. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte die Teuerung nun nach dem Wegfall der Einmalentlastung zunächst wieder an Tempo gewinnen. Von März an könnte die Gas- und Strompreisbremse die Inflation dann erneut dämpfen. Eine insgesamt deutliche Entspannung bei den Verbraucherpreisen erwarten Ökonomen 2023 nicht.
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08:35 Uhr
Industriepräsident erwartet 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent
Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht große Herausforderungen für die Unternehmen in Deutschland. “Wir hatten im vierten Quartal gesamtwirtschaftlich gute Zahlen, aber das war wesentlich befeuert durch privaten Konsum und durch den Dienstleistungssektor”, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Die Menschen hätten im vergangenen Jahr aufgrund des “Nachholgefühls” wieder mehr konsumiert – die industrielle Produktion sei nicht in diesem Maße gewachsen.
“Es bleibt weiterhin schwierig”, betonte der BDI-Präsident. Der Verband erwarte in diesem Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent und somit “eine rote Null”, sagte Russwurm. “Viele Mieter werden zum ersten Mal höhere Energiepreise auf ihrer Rechnung sehen.” Auch für die Industrie bleiben nach seinen Worten die Rohstoffsituation und die hohen Energiepreise schwierig.
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07:20 Uhr
Studie: Schwache deutsche Wirtschaft steigert Abhängigkeit von China
Der deutsche Außenhandel mit China gerät einer Studie zufolge immer weiter aus der Balance. Auf der einen Seite verliert China als Zielort für deutsche Exporte an Bedeutung, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung der Agentur Germany Trade and Invest (GTAI) hervorgeht. Auf der anderen Seite nehmen die Einfuhren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt rasant zu:
“Damit steigt die Abhängigkeit von China und das Handelsbilanzdefizit steuert auf einen Negativrekord zu.”
Laut der Studie bleibt China 2022 zum siebten Mal infolge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Unter den wichtigsten Abnehmern für deutsche Waren rutschte China aber von Rang zwei auf Rang vier ab, wie aus der Auswertung hervorgeht, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bis November beruft. Der Anstieg der Ausfuhren nach China sei mit 3,7 Prozent unterdurchschnittlich ausgefallen. Der Wert der aus China importierten Waren sei hingegen um fast 37 Prozent gestiegen. Das Handelsdefizit dürfte 2022 laut GTAI auf einen Spitzenwert gestiegen sein. Das GTAI ist die Außenwirtschaftsagentur des Bundes, die deutsche Firmen im Ausland sowie ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland unterstützt.
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16.01.2023 22:00 Uhr
22:00 Uhr
Krise der Industrie: Deutschland wird immer unattraktiver für Unternehmen
Die aktuelle Wirtschaftskrise belastet weiterhin die heimische Wirtschaft. Studien zeigen, dass Deutschland als Industriestandort immer unattraktiver wird. Gegenüber anderen führenden Wirtschaftsnationen verliert das Land sogar weiterhin an Wettbewerbsfähigkeit. Welche Faktoren dafür verantwortlich und welche Maßnahmen gegen die aktuelle Krise ergriffen werden können, erklärt Anthony Müller, Professor für Makro-Ökonomie im Gespräch mit RT DE.
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14:30 Uhr
Österreich: Inflation im letzten Jahr so hoch wie zuletzt 1974
In Österreich hat sich die Inflation im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht – das berichtet das Handelsblatt am Montag. Die Teuerung stieg im Gesamtjahr 2022 auf 8,6 Prozent an. 2021 waren es lediglich 2,8 Prozent.
#Österreich#Nehammer#Inflation#Preisvergleich#Preisanstieg ‼️ Eine Österreicherin vergleicht Preise von Grundnahrungsmitteln in Kroatien & Österreich:”Jetzt frage ich Sie, Herr Nehammer … wie kann das sein? Schämen Sie sich!” pic.twitter.com/qg1rWFiRug
— Libra0810 🇩🇪 🕊 (@Libra08101) August 29, 2022
Seit 39 Jahren war die Inflation nicht mehr so hoch wie 2022. Im Zuge der Ölkrise 1974 betrug sie 9,5 Prozent, betonte Statistik-Austria-Geschäftsführer Tobias Thomas bei der Jahrespressekonferenz. Mit 10,2 Prozent lag die Inflationsrate im Dezember in der Alpenrepublik noch höher als damals.
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08:30 Uhr
Bauindustrie pessimistisch für Zukunft: 2023 realer Umsatzrückgang
Die deutsche Bauindustrie schaut pessimistisch in die Zukunft und stellt sich auch 2023 auf Umsatzeinbußen ein. In diesem Jahr werde ein reales Minus, also bereinigt um Preiserhöhungen, beim Umsatz erwartet, sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bereits für 2022 gehe der Verband von einem realen Minus von 5 Prozent aus. Hübner stellt fest:
“Etwas Ähnliches erwarten wir auch 2023, wahrscheinlich 6 Prozent realer Rückgang.”
Mit Blick auf die Zukunft sei die Stimmung auf Deutschlands Baustellen getrübt. Hohe Materialpreise und steigende Hypothekenzinsen machten den Wohnungsbau schwierig. “Aber die Lage ist nicht hoffnungslos. Die Stimmung ist im Augenblick noch gut, weil wir einen historisch hohen Auftragsbestand haben”, sagte der HDB-Präsident und fügte hinzu: “Wir werden kein Personal abbauen.”
Der HDB geht davon aus, dass die Ziele der Bundesregierung für den Wohnungsbau in diesem Jahr deutlich gerissen werden:
“Realistisch ist, dass wir rund 250.000 Wohnungen fertigstellen. Damit sind wir weit weg von den 400 000 Wohnungen, die Bauministerin Klara Geywitz versprochen hat.”
Um Wohnraum zu schaffen und die Verkehrsinfrastruktur voranzutreiben, fordert der HDB einen “Doppelwumms” beim Bau. “Für die Neubauförderung bei Wohnungen brauchen wir jährlich 15 Milliarden Euro”, sagte Hübner. “Und für die Verkehrsinfrastruktur – also Bahn, Wasserstraße und Straße – noch einmal 25 Milliarden Euro. Ein 40-Milliarden-Paket also.”
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07:25 Uhr
Studie: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Wirtschaftsnationen
Deutschland verliert nach einer Studie des ZEW Mannheim im Wettbewerb mit 20 anderen führenden Wirtschaftsnationen weiter an Wettbewerbsfähigkeit. In der neuen Ausgabe des Länderindex Familienunternehmen belegt die Bundesrepublik den 18. Platz unter den 21 Ländern, vier Plätze schlechter als 2020. Spitzenreiter sind die USA, hinter Deutschland liegen nur Ungarn, Spanien und Italien. Auftraggeber war die Stiftung Familienunternehmen in München, die die neunte Auflage der seit 2006 alle zwei Jahre erscheinenden Analyse am Montag veröffentlichte.
Der Ökonom Friedrich Heinemann und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten in jedem Land sechs Standortfaktoren für Familienunternehmen: Steuerlast, Arbeitskosten und Produktivität, Aufwand und Kosten staatlicher Regulierung, die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen, die Qualität der Infrastruktur und der öffentlichen Verwaltung sowie Energieversorgung und -kosten. Auch im Vergleich der deutschsprachigen Länder sieht die Bundesrepublik nicht gut aus: Die Schweiz belegt den vierten Platz, Österreich ist auf Rang 13.
Heinemann schreibt von einem “ernüchternden Bild”. Der Energiepreisschock seit Beginn des Ukraine-Kriegs und der beispiellosen antirussischen Sanktionen bedeutet laut Studie einen Nachteil für die Wettbewerbsfähigkeit mehrerer europäischer Länder. Doch kann Deutschland dies nach Einschätzung der Ökonomen nicht durch Vorteile in anderer Hinsicht ausgleichen.
“Im Vergleich aller 21 betrachteten Standorte bietet Deutschland nur für den Bereich Finanzierung noch erstklassige Standortbedingungen. In keinem der anderen betrachteten Themenfelder kann Deutschland hingegen noch mit den Spitzenstandorten in Nordamerika, Westeuropa oder Skandinavien mithalten.”
In den Bereichen Steuerlast, Energie, Arbeit und Regulierung sehen die Autoren Deutschland unter den Schlusslichtern. Heinemann und sein Team sehen Reformbedarf in Deutschland vor allem bei Steuerlast und Bürokratie. Großen Verbesserungsbedarf bescheinigen sie aber auch dem Bildungswesen und verweisen auf Schwächen in den Schlüsselfächern Deutsch und Mathematik.
Rainer Kirchdörfer, der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, kritisierte:
“Der Industriestandort Deutschland hat dramatisch an Qualität verloren. Im internationalen Vergleich auf den hintersten Plätzen, das ist nicht das Feld, in das wir gehören.”
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15.01.2023 08:15 Uhr
08:15 Uhr
Verbraucherschützerin: Welle an Preiserhöhungen zum 1. Januar war “ziemlich gewaltig”
Die Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, hat eine sogenannte Übergewinnsteuer auch für die Lebensmittelbranche ins Gespräch gebracht. Auf eine Frage zu den deutlich gestiegenen Lebensmittelpreisen sagte Pop der Bild am Sonntag:
“Ob und wie stark sich Lebensmittelkonzerne und Handel an der Krise bereichern, wird sich am Ende an ihren Gewinnen zeigen, ob es auch dort Übergewinne gibt.”
Bei den Energiekonzernen würden solche krisenbedingten Übergewinne “jetzt zu Recht zumindest teilweise abgeschöpft und an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben”, führte Pop aus. “Ich halte das für ein gutes Modell, das auch auf andere Wirtschaftsbereiche übertragbar sein könnte. Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein.”
Mit Blick auf den Energiemarkt merkte Pop an, die Welle an Preiserhöhungen zum 1. Januar sei “ziemlich gewaltig” gewesen. Auffällig viele Energieversorger hätten ihre Tarife so stark erhöht, dass sie über den beschlossenen Preisbremsen liegen.
“Da kommt dann oft der Zusatz: Keine Sorge, ab März gibt es Unterstützung vom Staat. Ich erwarte vom Kartellamt, dass es streng gegen schwarze Schafe auf dem Energiemarkt und missbräuchliche Preiserhöhungen vorgeht.”
Sie berichtete:
“Wir haben im vergangenen Jahr 45 Abmahnverfahren gegen Energieversorger eingeleitet, das sind 23 mehr als im Jahr davor.”