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12.02.2023 21:19 Uhr
21:19 Uhr
Deutsche Bank-Chef: Zinserhöhungen angesichts der Inflation “absolut” notwendig
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hält weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Teuerungsrate für “absolut notwendig”. Im Gespräch mit der Welt am Sonntag sagte Sewing:
“Die inflationären Risiken sind weiter groß. Die Kosten für Energie können leicht wieder steigen, und auch die Öffnung Chinas kann den Preisen vorübergehend einen Schub geben.”
Die Folgen einer dauerhaft hohen Inflation seien seiner Meinung nach “wesentlich gravierender” als die höheren Finanzierungskosten, die verschuldete oder auf Kreditaufnahme angewiesene Staaten infolge höherer Zinsen in Kauf nehmen müssen.
Wenn die Inflation hoch bleibe, werde der private Konsum früher oder später einbrechen, warnte Sewing, der auch Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist:
“Darin sehe ich aktuell die größte Gefahr für die deutsche Konjunktur. Aber ich bin optimistisch, dass wir dieses Szenario vermeiden können.”
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Anfang Februar zum fünften Mal in Folge die Zinsen im Euroraum angehoben und eine weitere Erhöhung um erneut 0,5 Prozentpunkte für die Sitzung am 16. März in Aussicht gestellt. Der Leitzins im Euroraum liegt inzwischen bei 3,0 Prozent.
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11.02.2023 22:49 Uhr
22:49 Uhr
Etwas mehr Lkw-Kilometer im Januar, Dezember-Minus aber nicht ausgeglichen
Die über das Mautsystem auf Bundesautobahnen abgerechneten Lkw-Kilometer gelten als früher Indikator für die Entwicklung der Produktion. Die Produktionsdaten ändern sich mit einem Abstand von etwa einem Monat.
Im Januar 2023 nahm die Fahrleistung um ein Prozent zu. Allerdings liegt sie damit immer noch 3,9 Prozent unter dem Wert vom November, weil im Dezember ein sehr starker Rückgang um 4,9 Prozent erfolgt war. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres beträgt das Minus 4,5 Prozent.
Wie man anhand der Grafik sehen kann, verlaufen beide Kurven, die der Fahrleistung und die des Produktionsindexes, sehr ähnlich. Seit 2020 steigt allerdings der Abstand, das heißt, der Produktionsindex ist stärker gesunken, als es die Fahrleistung nahelegt. Eine mögliche Begründung könnte sein, dass der Anteil der Transitfahrten gestiegen ist, die nicht mit irgendeiner Produktion im Inland verbunden sind.
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21:03 Uhr
USA: Essensmarken werden gekürzt
30 Millionen US-Amerikaner, die Essensmarken erhalten, werden im nächsten Monat mit weniger Geld auskommen müssen. Während Corona waren die Beträge erhöht worden, um die Belastung für die Bevölkerung etwas abzufangen; aber diese Erhöhung wurde aus Bundesmitteln finanziert, die der Kongress nicht weiter zur Verfügung stellt. 18 US-Bundesstaaten haben den Wert der Essensmarken bereits reduziert, die 32 übrigen werden Anfang März folgen.
“Die Leute werden im Schnitt 82 US-Dollar im Monat verlieren”, schätzte Ellen Vollinger vom Food Research & Action Center. Für eine vierköpfige Familie kann der Verlust 328 Dollar im Monat betragen.
Obwohl die Arbeitslosenquote in den USA so niedrig ist wie seit 1969 nicht mehr, benötigen 42 Millionen US-Amerikaner Essensmarken. Vollinger erklärte: “Viele der Haushalte haben Arbeit, aber oft auf Niedriglohn-Niveau.” Ein Aktivist einer Suppenküche betonte: “Die Leute müssen sich entscheiden, ob sie Essen auf den Tisch stellen oder Miete zahlen.” Mit der Kürzung der Essensmarken dürfte die Nachfrage in den Suppenküchen deutlich steigen.
Die Verwaltung einzelner Bundesstaaten versucht, die Entwicklung mit vermeintlich guten Ratschlägen abzufangen. Der Bundesstaat Colorado empfiehlt, einen Vorrat haltbarer Nahrungsmittel anzulegen oder Essen und Gemüse einzufrieren. Bei den Betroffenen, die sich immerhin einer Inflation von zehn Prozent gegenübersehen, führt das nur zu sarkastischem Humor:
Colorado is making me laugh today. We are reducing your food stamps and we know you will have a hard time surviving so here are some tips ? don’t say we didn’t ever do nothing for you ?゚リツ? girl bye pic.twitter.com/E995jZRcXX
— kimberly (@iam_kimberlyjo) January 31, 2023
“Colorado bringt mich heute zum Lachen. Wir kürzen deine Essensmarken und wissen, dass es dir schwerfallen wird, zu überleben, also hier sind ein paar Tipps … Sag bloß nicht, wir tun nichts für dich … Tschüss, Mädchen.”
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19:33 Uhr
Energiekosten: Handwerkspräsident dringt auf schnelle Härtefallhilfen
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, fordert die sofortige Auszahlung von Härtefallhilfen für besonders energieintensive Betriebe. “Die Abschlagsrechnungen liegen längst in den Briefkästen. Und die Liquiditätsreserven bei vielen energieintensiven Betrieben – wie Bäckereien, Konditoreien, Metzgereien, Brauereien, aber auch den Textilreinigern und Karosserie- und Fahrzeugbauern – sind inzwischen stark angegriffen oder sogar aufgezehrt”, sagte Dittrich der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). “Da müssen die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern jetzt endlich schnell Klarheit schaffen. Die Härtefallhilfen müssen jetzt endlich kommen.”
Die Hilfen seien dafür gedacht, Betriebe im Januar und Februar zu unterstützen. In diesen Monaten müssen die Firmen Energiekosten vorfinanzieren, weil die Energiepreisbremse erst rückwirkend greift. “Jetzt sind wir bereits im Februar, und noch sind keinerlei Mittel geflossen. Dabei drängt die Zeit”, unterstrich Dittrich.
Ende Januar hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags 375 Millionen Euro für die Härtefallunterstützung kleiner und mittlerer Firmen freigegeben – diese hatte aber keine Hilfen für Nutzer von Heizöl und Pellets umfasst. Nach scharfer Kritik etwa von Wirtschaftsverbänden beschloss der Ausschuss in dieser Woche, dass betroffene Firmen in Härtefällen doch Geld vom Bund bekommen sollen. Die Mittel für die Härtefallregelung werden um 25 Millionen Euro angehoben. Der Bund stellt den Ländern Geld zur Verfügung.
Die Union wirft der Koalition einen Zickzackkurs vor. Der CDU-Politiker Andreas Jung sprach am Freitag im Bundestag von beschädigtem Vertrauen. Bis heute sei kein einziger Euro geflossen. Es sei das Versprechen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gewesen, dass auch kleine und mittlere Firmen, die mit Öl oder Pellets heizten, Härtefallhilfen bekommen sollten.
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10.02.2023 16:30 Uhr
16:30 Uhr
Ifo: Kalte Progression kostete Durchschnittshaushalt 325 Euro
Laut Ifo-Institut hat der Staat die Privathaushalte mit der schleichenden Steuererhöhung durch kalte Progression im Jahr 2022 um durchschnittlich 325 Euro mehr belastet. Die Wirtschaftsforscher teilten am Freitag mit:
“Das entspricht 0,7 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens. […] Die obere Mittelschicht – Steuerzahlende, die rund 60.000 Euro zur Verfügung haben – trugen im Verhältnis zu ihrem durchschnittlichen Jahreseinkommen die höchste Last.”
Bei der kalten Progression rutschen die Steuerzahler bei Gehaltserhöhungen in einen höheren Steuertarif, selbst wenn die Gehaltserhöhung durch die Inflation komplett aufgefressen wird. Der Staat kassiert also mehr Einkommenssteuern, obwohl die Bürger real weniger Geld zur Verfügung haben.
Laut Ifo-Institut hat die inflationsgetriebene kalte Progression die Steuerzahler im vergangenen Jahr insgesamt mit 10,9 Milliarden Euro belastet. Im laufenden Jahr gleiche das neue Inflationsausgleichsgesetz die Steuerbelastung der Haushalte durch die kalte Progression zwar fast aus, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Es “kompensiert aber nicht die verbleibende Steuerbelastung durch die Inflation des Vorjahres 2022.” Ifo-Steuerexperte Florian Dorn erklärte:
“Der Ausgleich der kalten Progression sollte automatisch über einen Tarif auf Rädern erfolgen, bei dem sich die Eckwerte der Tarifzonen jährlich in Höhe des Wachstums der nominalen Einkommen anpassen.”
Die zusätzliche Steuerlast belastet vor allem die Mittelschicht und höhere Einkommen. Die obersten 10 Prozent der Einkommen zahlten im Durchschnitt fast 1.000 Euro mehr Einkommenssteuer oder 0,9 Prozent ihres Jahreseinkommens.
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9.02.2023 21:45 Uhr
21:45 Uhr
Protzen trotz Inflation – Knapp 320.000 Euro für ein Kleid von Lady Diana
Prinzessin Dianas Lieblingskleid, das sie im Jahr 1997 für ihr legendäres Vanity Fair-Shooting trug, kam Ende Januar in New York City unter den Hammer. Der obere und untere Schätzwert für die lilafarbene Samtrobe liegt bei 80.000 bis 120.000 US-Dollar.
Neben dem Kleid von Lady Diana hat das Auktionshaus noch einige andere Schätze zu bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer originalen Einladung zur Geburtstagsparty von Präsident John F. Kennedy oder mit einem Trikot des Basketballstars LeBron James von den Endspielen 2013.
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17:15 Uhr
Sächsische Sandsteinwerke Pirna melden Insolvenz
Laut einem Bericht des MDR sind die Sandsteinwerke in Pirna zahlungsunfähig. Wie die ABG Marketing GmbH mitgeteilt, wurde ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung eröffnet. Die Bauaufträge seien zuletzt spürbar zurückgegangen, Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Energie hätten die Probleme des Unternehmens zusätzlich verschärft. Nach Angaben der Unternehmensberatung läuft der Geschäftsbetrieb weiter.
Der vorläufige Verwalter, Nils Freudenberg, sagte gegenüber MDR Sachsen, die Chancen, das Unternehmen zu erhalten, seien gut. Alle Kosten würden jetzt überprüft. Ziel sei, das Werk wieder wettbewerbsfähig zu machen, so Freudenberg. Die Löhne der 64 Mitarbeiter seien bis März über das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur abgesichert.
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16:10 Uhr
Konsumgüterkonzerne Nestlé und Unilever ziehen Preise kräftig an – Belegschaft erhält keinen Inflationsausgleich
Der Schweizer Konzern Nestlé hat die Preise in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Jahres um 7,5 Prozent angehoben, berichtet das Handelsblatt am Donnerstag. Mitte Februar will man Jahreszahlen vorlegen, Analysten rechnen mit einem Umsatzplus auf etwa 96 Milliarden Euro.
Tatsächlich hat Unilever im vergangenen Jahr die Preise global um 11,3 Prozent erhöht, teilte der britische Konzern am Donnerstag mit. Der Umsatz stieg auf umgerechnet 67,8 Milliarden Euro. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Nahrungsmittel im abgelaufenen Jahr um 13,4 Prozent gestiegen.
Pikant: Beide Konzerne zahlen ihren Beschäftigten keinen Inflationsausgleich. “Die Belegschaft ist enttäuscht und stinksauer”, sagte Andreas Zorn, Gesamtbetriebsratschef von Nestlé Deutschland.
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15:18 Uhr
Inflation klettert im Januar auf 8,7 Prozent
Die Inflation in Deutschland ist auch zu Jahresbeginn hoch geblieben. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um durchschnittlich 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.
#inflation Energiepreise +100%- 1.000%. Lebensmittel+200-400%. Baukosten bis 400% gestiegen. Aber die neue Inflation wird auf 8,7% festgesetzt. Wer glaubt eigentlich noch an den Weihnachtsmann 🎅 und den Osterhasen. Jeder merkt, dass das gelogen ist. Willkommen im Märchenland. 😂 pic.twitter.com/xhHJfrD4uT
— Johannes Weinberger (@JohannesWeinbe1) February 9, 2023
Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch 8,6 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat verteuerten sich Waren und Dienstleistungen diesmal um 1,0 Prozent. “Der Zuwachs geht wohl in erster Linie darauf zurück, dass im Januar wieder volle Abschlagszahlungen durch die Gas- und Fernwärmeverbraucher zu zahlen waren”, sagte der Chefvolkswirt von HQ Trust, Michael Heise. “Zudem gab es keine weiteren Ermäßigungen, sondern leichte Preiserhöhungen bei Kraftstoffen.”
“Auch im Februar könnte die Inflationsrate noch einmal hoch ausfallen”, erwartet der wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal 2022 gegenüber dem dritten Quartal 2022 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,2 Prozent gesunken. Damit steht eine Rezession unmittelbar bevor, – falls sich diese Entwicklung im ersten Quartal fortsetzt, wonach es derzeit aussieht.
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8.02.2023 20:00 Uhr
20:00 Uhr
US-Tech-Unternehmen Zoom will fast jeden sechsten Arbeitsplatz streichen
Der Videokonferenz-Dienst Zoom hat laut Handelsblatt angesichts der kritischen Wirtschaftslage einen großen Stellenabbau angekündigt. Vorstandschef Eric Yuan teilte den Beschäftigten am Dienstag mit: “Wir haben die harte, aber notwendige Entscheidung getroffen, unser Team um etwa 15 Prozent zu reduzieren.”
Rund 1300 Mitarbeiter werden demnächst vor die Tür gesetzt. Yuan gab zudem gekürzte Bezüge und gestrichene Boni für das Top-Management bekannt. Er selbst werde sein Gehalt im kommenden Geschäftsjahr um 98 Prozent senken. Der Dienst wurde besonders im Zuge der “Corona-Krise” zum neuen Standard der digitalen Kommunikation, musste zuletzt aber mit einbrechenden Einnahmen zurechtkommen.