Dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu ist ein Herzschrittmacher implantiert worden. Dies berichtet die Times of Israel. Der Politiker wurde in den frühen Morgenstunden des 23. Juli im Sheba Medical Centre in Ramat Gan operiert und überstand den Eingriff gut.
Am Samstag, den 15. Juli, wurde der 73-jährige Netanjahu in die Sheba-Klinik eingeliefert. Zuvor hatte er über Schwindelgefühl geklagt, nachdem er am Vortag mehrere Stunden in der Sonne verbracht hatte. Im Krankenhaus teilte der Premierminister mit, dass er sich “sehr gut” fühle. Ihm zufolge habe er während eines Ausflugs am Freitag zum Tiberiassee, wo er “ohne Hut und ohne Wasser” unterwegs war, an Dehydrierung gelitten.
Haaretz und Walla schrieben, Netanjahu sei zu Hause ohnmächtig geworden. Channel 12 berichtete, der Premierminister habe über Schmerzen in der Brust geklagt.
Die Ärzte diagnostizierten bei ihm eine Dehydrierung, und er wurde mit einem Herzüberwachungsgerät ausgestattet, obwohl die Untersuchung keine Anomalien an seinem Herz ergeben hatte. Der Premierminister verbrachte die Nacht im Krankenhaus, bevor er entlassen wurde.
Solange Netanjahu arbeitsunfähig ist, wird Justizminister Yariv Levin als Premierminister fungieren, berichtet die Times of Israel. Netanjahu hofft, rechtzeitig aus dem Sheba Medical Center in Ramat Gan entlassen zu werden, um an der Abstimmung über die umstrittene Justizreform der Koalition am Montag oder sogar noch früher teilnehmen zu können. Netanjahus Entlassungstermin steht noch nicht fest – das medizinische Zentrum sagt, der Patient müsse nach dem Einsetzen des Herzschrittmachers 24 Stunden lang überwacht werden.
Letztes Jahr verabschiedete das Einkammerparlament, die Knesset, ein Gesetz, das körperliche und geistige Gründe – entweder selbst eingestanden oder von einer Dreiviertelmehrheit des Kabinetts festgelegt – im Wesentlichen zur einzigen Möglichkeit macht, einen Premierminister für amtsunfähig zu erklären. Zuvor konnte der Generalstaatsanwalt den Premierminister für untauglich erklären, was ein potenzielles Risiko für Netanjahu darstellte, da gegen den israelischen Regierungschef noch immer wegen mehrerer Bestechungs- und Korruptionsvorwürfe ermittelt wird.
Mehr zum Thema – “Tag der Störung” in Israel: Tausende protestieren gegen umstrittene Justizreform