Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen legte in den USA im Mai auf 8,6 Prozent zu, wie das Handelsblatt am Freitag berichtete. Das ist der höchste Anstieg seit Dezember 1981, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekannt gab. Im April hatte die Inflation 8,3 Prozent betragen, und sie dauert nun bereits 1,5 Jahre an.
Nach dem für Experten nicht überraschenden Anstieg der Preise wächst der Druck auf die US-Notenbank, mithilfe der “Zinsschraube” weiter einzugreifen. Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Broker-Hauses Ava Trade kommentierte das Geschehen mit deutlichen Worten:
“Die Inflation hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Es werden noch weitere derart hohe Zahlen folgen.”
Breaking News: U.S. inflation accelerated, with consumer prices rising 8.6% in the year through May, a rapid pace that is making it increasingly difficult for people to afford everyday purchases.https://t.co/di8cQRnGwg
— The New York Times (@nytimes) June 10, 2022
Die Börse ging nach Bekanntgabe der Inflationsrate direkt auf Tauchstation: Dax und Euro Stoxx 50 fielen bis zum frühen Abend um jeweils mehr als drei Prozent. Der Dow-Jones-Index gab 2,5 Prozent nach. Der Bitcoin kämpft mit der strategisch wichtigen Marke von 30.000 US-Dollar. Silber kletterte dagegen um knapp zwei Prozent nach oben – die Unze kostet 20,77 Euro; Gold machte einen Sprung von 0,8 Prozent, die Unze kostet nun 1.771,55 Euro.
Der erneute Anstieg der Geldentwertung deutet auf ein anhaltend hohes Zinserhöhungstempo der Fed hin. Gleich um einen halben Prozentpunkt hatte die Zentralbank die Zinsen bereits im Mai erhöht – nach einem viertel Prozentpunkt zuvor, und offenbar mit wenig Erfolg. Hat die Fed ihr Pulver etwa bereits verschossen?
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