Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) hat einen deutlichen Rückgang der westlichen militärischen, finanziellen und humanitären Hilfe für die Ukraine gemeldet. Die westliche Hilfe für die Ukraine “fällt auf niedrigsten Stand seit Januar 2022”, heißt es in der Studie. Nach Angaben der Forschungseinrichtung sank die neu zugesagte Hilfe zwischen August und Oktober 2023 um fast 90 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. In dem Bericht heißt es:
“Die Dynamik der Unterstützung für die Ukraine hat nachgelassen. Die neu zugesagte Hilfe hat zwischen August und Oktober 2023 einen Tiefstand erreicht – sie ist um fast 90 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 gesunken.”
Insgesamt stellte der Westen Kiew 2,11 Milliarden Euro zur Verfügung, was einem Rückgang von 87 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 und dem niedrigsten Betrag seit Januar 2022 entspricht. Von den 42 erfassten Gebern sollen nur 20 in den letzten drei Monaten neue Hilfspakete zugesagt haben – der geringste Anteil aktiver Geber seit Beginn des Krieges.
Christoph Trebesch, der Direktor eines Forschungszentrums am Kiel Institut für Weltwirtschaft und Leiter dieser Studie, sagte, dass die Zahlen “den Eindruck einer zögerlicheren Haltung der Unterstützer in den vergangenen Monaten” bestätigten. Angesichts der Unsicherheit über weitere US-Hilfen könne die Ukraine nur hoffen, dass die EU das 50-Milliarden-Euro-Hilfspaket endlich verabschiedet. Trebesch fügte hinzu:
“Eine weitere Verzögerung würde Putins Position deutlich stärken.”
In der Studie wird die Hilfe für die Ukraine vonseiten der EU-Mitgliedstaaten, G7-Länder, Australiens, Südkoreas, der Türkei, Norwegens, Neuseelands, der Schweiz, Chinas, Taiwans, Indiens und Islands berücksichtigt.
Am Mittwoch hatten die oppositionellen US-Republikaner ein Hilfspaket in Höhe von 106 Milliarden US-Dollar für Israel und die Ukraine im Senat vorerst blockiert.
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