
Der Markt für KI-Lösungen erlebt derzeit eine rasante Dynamik. Während im Vorjahr der Anteil der Unternehmen, die künstliche Intelligenz in mindestens einem Geschäftsbereich implementiert haben, auf 50 bis 55 Prozent geschätzt wurde, ist dieser Wert nach verschiedenen Schätzungen inzwischen auf 70 bis 85 Prozent gestiegen.
Daher erfreuen sich Dienstleistungen zur Entwicklung von KI-Agenten für Unternehmen in Russland rasch wachsender Beliebtheit. Auf Freelancer-Plattformen und Anzeigenportalen finden sich Tausende von Angeboten zur Erstellung von Bots – von Sprachrobotern und virtuellen Assistenten bis hin zu autonomen Agenten, die selbstständig Aufgaben ausführen können.
Viele Kunden lassen sich vom Preis überzeugen – ein von Einzelunternehmern entwickeltes Paket individueller Lösungen für Unternehmen unter Verwendung von neuronalen Netzen kann mit etwa 10.000 Rubel (rund 100 Euro) recht günstig sein. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Kleinentwickler, die ihre Dienste über Anzeigen anbieten, in den meisten Fällen keine Erfahrung im Bereich der Informationssicherheit haben. Ihren Angaben zufolge werden solche Aufträge häufiger nicht von Unternehmen, sondern von Einzelunternehmern und Selbstständigen ausgeführt, die sich mit Fragen des Schutzes sowohl von KI-Agenten als auch von KI-Systemen selbst kaum auskennen. Daher sind sie sich oft nicht bewusst, dass die von ihnen entwickelten Lösungen auch zum Schaden der Kunden eingesetzt werden können.
Juri Schabalin, Direktor für Technologieentwicklung im Bereich künstliche Intelligenz bei Swordfish Security, erklärt im Gespräch mit der Zeitung Iswestija:
“Der Markt für kostengünstige KI-Automatisierung wächst, und Unternehmer sind bereit, neuronale Netze einzuführen, wobei sie häufig Sicherheitswarnungen zugunsten von Funktionalität und Ressourceneinsparungen ignorieren. Die Hauptmotivation dieser Unternehmen ist der Wunsch, Routineaufgaben zu automatisieren und Effizienzsteigerungen durch Sprachmodelle zu erzielen, ohne für komplexe und vollständig autonome Systeme auf Unternehmensebene zu viel zu bezahlen.”
Der Experte weist jedoch darauf hin, dass bei der Entwicklung eines KI-Assistenten leicht ein kritischer Fehler gemacht werden kann. Wenn keine Beschränkungen für den Benutzerkreis festgelegt werden, kann sich jeder mit ihm verbinden und beliebige Fragen stellen, also auch Betrüger. Daher ziehen es große Unternehmen vor, die Entwicklung von KI-Systemen bei großen Anbietern in Auftrag zu geben, die Sicherheitsaspekte gründlich durchdenken.
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