US-Präsident Donald Trump hat mehrfach erklärt, Grönland solle Teil der USA werden. Ihm zufolge sei die Insel von strategischer Bedeutung für die nationale Sicherheit und den Schutz der “freien Welt”, unter anderem vor China und Russland. Im Dezember 2024 ließ Trump wissen, es sei “eine absolute Notwendigkeit”, dass die USA die zu Dänemark gehörende Insel besitzen und kontrollieren.
In einem Gespräch mit dem dänischen Rundfunksender DR äußert sich der grönländische Regierungschef Múte Egede kritisch über den US-Präsidenten. Der Premier führt aus:
“Wir verdienen es, mit Respekt behandelt zu werden, und ich glaube nicht, dass der US-Präsident dies seit seinem Amtsantritt getan hat.”
Egede gibt weiter an, dass die aktuellen Ereignisse auf der Welt ihm große Sorgen bereiteten. Hierbei spricht er von einer Weltordnung, die in vielerlei Hinsicht instabil sei. Auch sei die Tatsache beunruhigend, dass die USA womöglich einen Präsidenten hätten, der so unberechenbar sei, dass er bei den Menschen für Unsicherheit sorge.
Laut Egede könne die Politik Trumps auch dazu führen, dass Grönland auf lange Sicht nicht mehr so eng mit den USA verbunden sein werde, wie die Menschen es sich möglicherweise gewünscht hätten.
In einer Ansprache im Kongress am 5. März erklärte Trump erneut, dass die USA “auf die eine oder andere Weise” die Kontrolle über Grönland erlangen werden, weil er der Meinung sei, dass die Insel für die Sicherheit seines Landes notwendig sei.
Die grönländische Regierung wies diese Territorialansprüche entschieden zurück. Die Insel stehe nicht zum Verkauf und dürfe nicht ihren langen Kampf um die Freiheit aufgeben, stellte Egede klar. Zugleich zeigte sich der Politiker offen für eine Zusammenarbeit mit den USA.
Grönland war bis 1953 dänische Kolonie und ist jetzt ein selbstverwaltetes Territorium des Königreichs Dänemark. Seit 2009 hat die Insel das Recht, sich durch ein Referendum für unabhängig zu erklären.
Mehr zum Thema ‒ Abgeordneter: Grönland hat Recht auf Selbstbestimmung wie Donbass