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Genozid-Forscher: Alle Kriterien für Völkermord bei Israels Vorgehen im Gazastreifen bestätigt

rtnews by rtnews
02/09/2025
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Eine internationale Forscherorganisation beschuldigt in einer Resolution die Netanjahu-Administration der bewussten und mutwilligen Tötung der Bewohner des Gazastreifens. Das brutale Agieren entspreche der “rechtlichen Definition von Völkermord” in der Konvention der Vereinten Nationen.

Die Netanjahu-Administration setzt mit den nachweislichen Kriegsverbrechen der IDF ihren brutalen Vernichtungsfeldzug im Gazastreifen von internationaler Kritik unbeeindruckt unverändert weiter fort. Die Mitglieder der “Internationalen Vereinigung von Völkermordforschern” (“International Association of Genocide Scholars”, kurz IAGS) attackiert nun in einer öffentlichen Resolution mit eindeutigen Formulierungen die Politik Israels. Die Forscher kommen auf Basis der Ereignisse seit Oktober 2023 und nach der Analyse zahlreicher Beweise abschließend zu dem Ergebnis, dass eindeutig ein definierter “Völkermord” im Gazastreifen zu beobachten sei. Das israelische Außenministerium nennt den Vorwurf “eine Schande”.

Das dreiseitige Schreiben wurde am 31. August veröffentlicht und trägt den Titel: “IAGS-Resolution zur Lage in Gaza“. Die IAGS gilt als anerkannte weltweit größte Vereinigung von Völkermord-Forschern. Melanie O’Brien, IAGS-Präsidentin, erklärt laut Agenturmeldung vom gestrigen Montag, dass “86 Prozent der 500 Mitglieder”, die an der finalen Abstimmung teilnahmen, die Resolution inhaltlich unterstützen. So wird unter anderem erklärt, dass Israels “Politik und Handlungen in Gaza” die rechtliche Definition “gemäß Artikel II der UN-Konvention über Völkermord von 1948 erfüllen”.

So heißt es zur Begründung unter anderem wörtlich, jeweils mit Links zu entsprechenden Medienberichten, an die israelische Regierung gerichtet:

“In der Erkenntnis, dass diese Verbrechen schätzungsweise dazu geführt haben, dass viele Tausend Menschen unter den Trümmern begraben oder anderweitig unzugänglich und höchstwahrscheinlich tot sind;

In der Erkenntnis, dass diese Bombardierung und andere Gewalttaten schätzungsweise mehr als 143.000 Menschen verletzt haben, von denen viele verstümmelt sind;

In Anbetracht dessen, dass die Maßnahmen der israelischen Regierung gegen Palästinenser Folter, willkürliche Inhaftierungen sowie sexuelle und reproduktive Gewalt, gezielte Angriffe auf medizinisches Fachpersonal, humanitäre Helfer und Journalisten sowie die vorsätzliche Vorenthaltung von Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Strom, die für das Überleben der Bevölkerung unerlässlich sind, umfassen;

In Anbetracht dessen, dass Israel fast alle der 2,3 Millionen Palästinenser im Gazastreifen mehrfach gewaltsam vertrieben und mehr als 90 Prozent der Wohninfrastruktur in diesem Gebiet zerstört hat;

In Anerkennung der Tatsache, dass diese Verbrechen unter anderem zur Zerstörung ganzer Familien und mehrerer Generationen von Palästinensern geführt haben; (…) “

Die Times of Israel präsentiert wenig überraschend nach Veröffentlichung und Bekanntwerden ein Mitglied der 14 Prozent Gegnerschaft zu der Resolution. So erklärt Sara Brown, US-Regionaldirektorin des American Jewish Committee in San Diego, im ToI–Artikel:

“‘Der Inhalt des Beschlusses und die Art und Weise, wie er durchgesetzt wurde, zeugen von einem peinlichen Mangel an Professionalität’, sagte sie. Zu ihren Bedenken gegenüber dem Beschluss gehört, dass er Organisationen zitiert, die die Definition von Völkermord neu interpretiert haben, damit sie auf Israel zutrifft, wie beispielsweise Amnesty International.”

Die Resolution zitiere zudem unter den verlinkten Quellen auch die UN-Sonderermittlerin für die Palästinenser, Francesca Albanese, “die in der Vergangenheit antisemitische und extremistische Äußerungen getätigt hat, wie beispielsweise die Leugnung des Selbstverteidigungsrechts Israels”, so der Times-of-Israel-Artikel weiter.

Die Jerusalem Post erhielt nach Anfrage “keine unmittelbare Reaktion seitens des israelischen Außenministeriums”. Das Social-Media-Team veröffentlichte jedoch einen X-Kommentar. So heißt es unter anderem:

“Die Erklärung der International Association of Genocide Scholars (IAGS) ist eine Blamage für die Rechtswissenschaft und für jeden akademischen Standard. Sie basiert vollständig auf der Lügenkampagne der Hamas und der Schönfärberei dieser Lügen durch andere (…) Eine Schande.”

The statement of the International Association of Genocide Scholars (IAGS) is an embarrassment to the legal profession and to any academic standard. It is entirely based on Hamas’s campaign of lies and the laundering of those lies by others. The IAGS did not do the most basic…

— Israel Foreign Ministry (@IsraelMFA) September 1, 2025

Die regierungskritische israelische Zeitung Haaretz berichtet zu dem Forscherergebnis (Bezahlschranke):

“In Gaza begrüßte die Hamas die Resolution: ‘Diese renommierte wissenschaftliche Stellungnahme untermauert die dokumentierten Beweise und Fakten, die vor internationalen Gerichten vorgelegt wurden’, so Ismail Al-Thawabta, Direktor des von der Hamas geführten Medienbüros der Regierung in Gaza.”

Der Haaretz-Artikel verweist auf die Tatsache, dass die Netanjahu-Administration “in der Vergangenheit entschieden zurückgewiesen hat, dass seine Aktionen im Gazastreifen einen Völkermord darstellen, und erklärt, dass sie als Selbstverteidigung gerechtfertigt seien”. 

Die Resolution erklärt abschließend, dass die Politik und die Handlungen Israels im Gazastreifen eindeutig “Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Sinne des humanitären Völkerrechts und des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs” offenbaren.

Die Forderung der Forscher an die Regierung lautet daher, “unverzüglich alle Handlungen einzustellen, die Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Palästinenser in Gaza darstellen”, und zudem den “Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs über vorläufige Maßnahmen nachzukommen”.

Mehr zum Thema – “50.000 Tote notwendig” – Springer-Verlag und das offizielle Israel überbieten sich an Bösartigkeit 





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Tags: ALLEbeibestätigtfürGazastreifenGenozidForscherIsraelsKriterienVölkermordVorgehen
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