Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei einer Inbetriebnahme der neuen Anlagen des unterirdischen Gasspeichers in Silivri in der Provinz Istanbul einen ehrgeizigen Plan für sein Land im Energiebereich formuliert:
“Unser Ziel ist es, unser Land so schnell wie möglich in ein globales Zentrum zu verwandeln, in dem der Referenzpreis für Erdgas festgelegt wird.”
Erdoğan gab an, mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin dieses wichtige Thema besprochen zu haben. Man habe bereits diesbezügliche Schritte unternommen, hieß es. Vor allem Thrakien solle zu einem Knotenpunkt für Erdgas werden, so der türkische Staatschef. Die Türkei arbeite derzeit daran, gemeinsam mit den Energiepartnern in der Region.
Mitte Oktober kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin an, Moskau könne das über Nord Stream entgangene Transitvolumen in die Schwarzmeerregion umleiten und in der Türkei “die größte Gasdrehscheibe für Europa” schaffen. Fatih Dönmez, der türkische Minister für Energie und natürliche Ressourcen, antwortete damals, dass dies ein neuer Vorschlag für Ankara sei und die türkische Seite rechtliche, handelspolitische, wirtschaftliche und technische Fragen erörtern müsse. Kurz darauf gab Erdoğan im Parlament bekannt, dass er sich mit Putin auf die Schaffung eines Gasknotenpunkts in der Türkei geeinigt habe und übermittelte Putins Worte:
“Europa wird sein Gas aus der Türkei beziehen können.”
Der türkische Präsident stellte fest, dass Europa aktuell nach Erdgasquellen suche. Er sagte dazu:
“Glücklicherweise haben wir ein solches Problem nicht, und es droht uns auch in Zukunft nicht.”
Dank kräftigen Investitionen im Energiebereich sei die Türkei zu einem der weltweit führenden Handelszentren für Energieträger geworden, betonte Erdoğan bei seiner Rede am Freitag. Das Land verfüge über sieben Erdgaspipelines, vier LNG-Anlagen, von denen zwei schwimmende Terminals seien, sowie 15 Einspeisungspunkte.
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